Donnerstag, 3. Januar 2013

Die Abenteuer von Tim und Struppi - Das Geheimnis der Einhorn



Regie: Steven Spielberg

Der rasende Reporter und sein genialer Köter...

In der Besetzungsliste von "Tim und Struppi - Das Geheimnis der Einhorn" tauchen Jamie Bell, Daniel Craig, Simon Pegg oder Nick Frost auf. Doch man wird ihre Gesichter vergeblich suchen. Denn beim Performance Capture Verfahren sind diese echten Schauspieler zwar gefilmt worden, dann aber nachträglich als Trickfiguren bis zur Unerkenntlichkeit digitalisiert worden. So reift aber Hauptfigur Tim dank der Darstellung durch einen echten Menschen (Jamie Bell) in seinem Ausdruck und gewinnt einige Charakternuancen.
Die ersten Szenen des Films nach den legendären Comics des Belgiers Herge führen uns zurück in die Kindheit, in die Phantasie, in die Welt der magischen Augen: Wir sehen das Brüssel der 30er Jahre, Tim und Struppi schlendern durch einen Flohmarkt. Der junge Reporter entdeckt dort das Modell eines Schiffes aus dem 17. Jahrhundert.
Er ist begeistert von diesem Modell und kauft es dem Händler ab. Interessanterweise kommt dann auch gleich ein Amerikaner auf ihn zu, der ihm das Schiff sofort abkaufen will und viel mehr bietet als Tim beim Händler bezahlt hat. Tim verkauft aber nicht, da taucht auch schon mit Iwan Iwanowitsch Sakharin (Craig Daniel) der nächste Interessent für den Dreimaster auf.
Zuhause angekommen liefert sich Struppi mit der Katze eine Verfolgungsjagd, bei dem das Schiff beschädigt wird. Aus dem Mast kullert eine metallene Hülse auf den Boden und unter den Schrank, was Tim aber vorerst nicht bemerkt.
Er findet aber heraus, dass über die echte Einhorn, die dem Schiffsmodell zugrunde liegt, ein Geheimnis um sich birgt.
Denn es gibt in allen drei Schiffsmodellen, die existieren, kleine Pergamentstreifen, die auf einen vor Jahrhunderten gesunkenen Schatz verweisen. Dazu brauchen Tim und Struppi aber auch die Hilfe von Captain Haddock (Andy Serkis)...


Mit "Tim und Struppi" hab ich überhaupt nicht gerechnet, daher hatte ich keine großen Erwartungen - tatsächlich kommt aber ein begeistertes Feuerwerk mit lauter grandiosen Szenen, beispielsweise wird ein Taschendieb durch einen Kopfstoß zu Boden geworfen, lauter Kanarienvögel schwirren vor seinen Augen - scheinbar ein Comiceffekt. Aber dann kommt der Besitzer der Vögel aus der Zoohandlung und fängt seine Vögel wieder ein. Oder die liebevolle Gestaltung des Brüsseler Stadtbildes. Automodelle der Dreißiger und Vierziger Jahre kurven duch die Straßen. Oder es wird aus dem tosenden Meer in der nächsten Einstellung eine kleine Pfütze und aus einem Handrücken die Sahara.
Steven Spielberg ist ein Film für Kinder, auch auch für Erwachsene, die ein bisschen Kind geblieben sind. Bei mir war es Liebe auf den ersten Blick, für mich gehört "The Adventures of TinTin" neben "Der weiße Hai", "Schindlers Liste", "Jurassic Park" und dem leider völlig unterbewerteten "A.I. Künstliche Intelligenz" zu seinen besten Arbeiten. Die Begeisterung  - sofern man sich auf diesen computeranimierten Comicfilm in 3D einlassen kann - ist ähnlich gegeben wie beim Oscargewinner "The Artist", der für mich ein bisschen wie ein Verwandter zu Spielbergs Werk ist, denn beide Werke haben diesen naiven Charme, eine einfache Geschichte und damit auch Beschränkung aufs Wesentliche, nicht zuletzt die Magie des Kinos, welche beide Filme perfekt einfangen.
Interessanterweise sind in beiden Filmen auch der Hund eine tragende Figur, bei "The Artist" heisst der Struppi allerdings Jack und wird von Uggie gespielt.
Defintiv einer der besten Filme des vergangenen Filmjahres...


Bewertung: 9,5 von 10 Punkten.

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