Dienstag, 27. August 2013

Shootout





















Regie: Walter Hill

Kugel in den Kopf...

Warum Walter Hills neuer Film "Bullet to the head" hierzulande in den nichtssagenden englischen Titel "Shootout" umgetauft und "eingedeutscht" wurde, das ist eher ein absurdes Rätsel. Jedenfalls kehrt der Regisseur mit diesem Film zu seinem bislang effektivsten Erfolgsrezept zurück: Zum Buddy Movie. In den 80ern feierte er in diesem Genre seine größten Kassenerfolge. Es begann mit "Nur 48 Stunden", es folgte "Red Heat" und als Zugabe "Und wieder 48 Stunden". Die Qualität war dabei unterschiedlich. "Nur 48 Stunden" war auf jeden Fall ein sehr geglückter Großstadtthriller, auch wenn sich Hauptdarsteller Eddie Murphy im Laufe der Jahre den seltsamen Ruf einer unverbesserlichen Nervtröte erworben hat. Daher kippt das Ganze künsterlich in der 2. Auflage doch erheblich und auch in "Red Heat" fällt diese Überzogenheit auf, die der Story insgesamt die Spannung raubt. Ein Star wie Arnold Schwarzenegger, in einer Klischeerolle verhaftet, tut das Übrige, dass der Film zwar erfolgreich läuft, aber irgendwie auch wieder schnell vergessen wird und als Klassiker schon gar nicht in Frage kommt. Das schafften aber andere Hill Film, seine besten Arbeiten hatte er zweifelsohne in den 70ern mit "Driver" und "The Warriors". Er hat aber auch später - obwohl nie wieder künstlerisch so erfolgreich - doch immer wieder interessante Genrefilme gedreht. Und dies gelang ihm jetzt mit "Shootout" ebenfalls, obwohl ich schon befürchtet hatte, dass Stallone ähnlich typisch klischeehaft in Szene gesetzt, dem Film die Spannung raubt und stattdessen das übliche Actionhelden Epos aufgefahren wird. Nun, Stallones Rolle ist zwar tatsächlich so angelegt, aber Sung Kang als unfreiwilliger Duopartner ist so gut, dass Stallones überharte Nummer immer im Rahmen bleibt und die Story nicht unfreiwillig komisch werden lässt.
Die Action spielt sich in New Orleans ab. Jimmy Bobo (Sylvester Stallone) und sein Partner Louis Blanchard (Jon Seda) sind Auftragskiller. Bobo hat aber einen Ehrenkodex: Keine Unschuldigen abknallen, auch keine Frauen und Kinder. Sie sollen den korrupten Bullen Hank Greely (Holt McCallany) beseitigen, doch im Hotelzimmer befindet sich eine Prostituierte, die zur Augenzeugin wird. Bobo verschont die Frau, die sich im Bad versteckt hat. Dies finden allerdings die Auftragsgeber gar nicht gut und daher wird Jagd auf die beiden Männer gemacht. Blanchard wird in einer Bar von Keegan (Jason Momoa) bestialisch ermordet, Jimmy Bobo gelingt es aber in letzter Sekunde zu fliehen.
In die Ermittlungen im Mordfall Greely schaltet sich der Washington DC Detective Taylor Kwon (Sung Kang) ein, der sehr schnell die Verfolgung von Killer Bobo aufnimmt. Doch im Hintergrund lauern mächtige Auftraggeber, der Politiker Robert Morel (Adewale Akinnuoye-Agbaje) und Morels Anwalt Marcus Baptiste (Christian Slater), die über zahlreiche Leichen gehen...


 Eine sehr konventionelle Story, allerdings mit guten Bildern, einem soliden Spannungsbogen und mit Sarah Shahi als Tochter von Sly. Dieser Verwandtschaftsgrad wird erst einige Minuten später aufgeklärt, vorher wirkt es so als könnte die junge Frau Stallones Filmliebste sein, aber im Jahr 2012 ist er halt schon 66 Jahre, da hat man Spaß daran - die Frau ist aber - wenn überhaupt - für den jungen Helden Kwan reserviert.
Inszenartorisch besinnt sich Hill auf den old school Style, nicht umsonst erinnert der Inszenierungsstil ein bisschen an Charles Bronsons 80er Arbeiten mit J. Lee Thompson.

Bewertung: 7,5 von 10 Punkten. 

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