Regie: Takashi Miike
Gerichtsduelle...
Er ist sicher einer der fleißigsten und arbeitsliebendsten Regisseure der Welt: Takashi Miike aus Japan bringt es auf über 70 Spielfilme in ca. 20 Jahren - dagegen zieht sogar Fassbinders Schaffenskraft den Kürzeren. Miikes neuester Film heißt "Ace Attorney" (deutsch. Anwaltsass) ist die Verfilmung der extrem populären Videospielserie Gyakuten Saiban, was soviel heißt wie "Kehrtwende bei Gericht".
Erzählt wird die Geschichte des aufstrebenden Rechtsanwalts und Strafverteidiger Phoenix Wright (Hiroki Narimija) , der die Maya Fey (Mirei Kiritani) verteidigen muss, die wegen dem Mord an ihrer Schweser Mia Fey (Rei Dan), Wrights Mitarbeiterin, angeklagt wird. Die Gerichtssysteme so so derart überlastet, dass Anklage und Verteidigung nur noch drei Tage Zeit haben in einer öffentlichen Sitzung ihren Fall vor Gericht vortragen. Der ehrwürdige Richter (Akira Emoto) fällt dann in dieser zeit das Urteil, alles wird der Schnelligkeit und Effektivität untergeordnet. Phoenix Freund aus Kindertagen ist der junge, aufstrebende Staatsanwalt Miles Edgeworth (Takumi Saito), der die Anklage vertritt und bekannt dafür ist, die meisten Fälle zu gewinnen. Kein Wunder, denn Miles strebt dem großen Staatsanwalt Manfred von Karma (Ryo Ishibashi) nach, ein Mann, der noch nie einen Fall verloren hat.
Maya ist wie ihre ermordete Schwester mit übernatürlichen Fähigkeiten ausgestattet. Doch die Beweise sind erdrückend. Ein Augenzeuge will die junge Frau bei der Tat beoachtet haben. Doch Phoenix Wright traut dem Zeugen Redd White (Makoto Ayukawa) nicht, doch gelingt es ihm auch vor Gericht die Lüge zu entlarven. Jedenfalls ist dies nur der Auftakt zu einem noch spektakuläreren Mordfall aus der Vergangenheit...
Die spektakulären Duelle vor Gericht werden von Miike im Stile eines Kung-Fu-Kampfs inszeniert. Da kontern die Kontrahenten mit überdimensionalen Hologrammen, auf denen die Indizien zu sehen sind. Und ihre „Einspruch“-Rufe klingen wie Kampfschreie. Und wird einer der Anwälte förmlich von belastenden Beweisen getroffen, geht er in die Knie. Miike inszeniert bunt und knallig und bringt auch eine gute Portion des Wahnwitzes unter, für den Miike bekannt ist. Somit verlässt der Filmemacher wieder die sehr seriöse klassische Schiene des Samuraifilms, die er mit den Remakes von "13 Assassins" und "Hara Kiri" eingeschlagen hat und wendet sich einmal mehr vergnügungshungrigen jungen Publikum zu, seine Gerichtssaal Sequenzen sind auch beinahe schon perfekt inszenierte Popkonzerte. Keine Frage, hier gehts knallig zu und als Blockbuster ist der Film eine Wucht, auch wenn das Overacting der Darstelelr (allen voran Mirei Kiritani und Akiyoshi Nakao as Larry Butz) gelegentlich hart an der Grenze ist. Aber die formalen Qualitäten des Films versöhnen mit jeder Schwäche. Ich denke das wird ein ultimativer Klassiker des Japan-Kinos.
Bewertung: 8 von 10 Punkten.
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