Regie: Andrew Haigh
Liebe ist vielleicht möglich...
"Weekend"
ist ein britischer Gayfilm aus dem Jahr 2011, inszeniert von Andrew Haigh mit
sehr viel Doku-Flair. An einem Freitagabend in Nottingham ist Russell (Tom
Cullen) zu Gast bei seinem besten Freund Jamie (Jonathan Race), der verheiratet
ist und eine kleine Tochter hat. Russell ist Pate der Kleinen. Er kennt Jamie
schon seit seiner Zeit im Kinderheim. Sein Job als Bademeister macht Russell
Spass, er hat aber nächsten Tag Dienst und verabschiedet sich frühzeitig von der
Party. Doch er geht noch nicht nach Hause, sondern besucht einen Schwulen Club
und dort lernt er den Studenten Glen (Chris New) kennen und schleppt ihn ab. Sie
verbringen die Nacht zusammen, am anderen Morgen in Russells Wohnung nimmt Glen
sein Diktiergerät und Russell soll über seine Erfahrungen auf sexuellem Gebiet
sprechen. Für Glen ist es sowas wie ein Kunstobjekt. Sie tauschen später ihre
Nummern aus und Russell geht zur Arbeit. Er meldet sich aber bei Glen und ein
weiteres Mal treffen sie sich. Es wird ein inniger Nachmittag, mit viel Gespräch
und Liebe. Danach gesteht Glen, dass er für 2 Jahre nach Oregon geht und dort
eine Kunstschule besucht. Es wird also wohl nichts aus einer festen Beziehung.
Für Russell irgendwie eine Enttäuschung. Glen lädt ihn zwar zu einer
Abschiedsfeier mit Freunden ein, aber die Stimmung ist gedrückt. Noch einmal
verbringen sie einige Stunden zusammen....
Hier
handelt es sich um einen sehr authentischen Gayfilm, der sehr interessant durch
seine spröde Machart wirkt. Man hat das Gefühl, dass der Director ganz nah am
wirklichen Leben ist. Alles wirkt sehr authentisch und realistisch.
Selbst der Spiegel schreibt begeistert "Es gibt keine
spektakulären Wendungen, keine hochdramatischen Liebesschwüre, keine in letzter
Sekunde aufgelösten Missverständnisse. „Weekend“ beobachtet seine beiden Helden
nur mit geradezu beiläufiger Gelassenheit dabei, wie sie sich langsam
gegenseitig entdecken. Und das hat man selten so ungekünstelt, so wahrhaftig und
so ehrlich gesehen wie hier.“
Sehr beeindruckend ist der Film durch seine sensible Machart, die eine
beginnende Gemeinsamkeit aufzeigt.
Bewertung: 8 von 10 Punkten.
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