Regie: Frank D. Gilroy
Ich bin die Legende Graham Dorsey...
In der Nacht vor
dem Überfall auf die Bank in Gladstone City hat der Outlaw Graham Dorsey
(Charles Bronson), Mitglied der Bande von Buck Bowers (Douglas Fawley) einen
bösen Alptraum. Er träumt den Überfall von Morgen, bei dem zunächst alles gut
geht. Die Bande findet eine menschenleere Stadt vor, so können Bowers, Dorsey
und die drei anderen Gangster (Stan Haze, Damon Douglas, Hector Morales) den
gesamten Geldtresor spielend leicht einpacken, doch beim Ritt aus der Stadt sind
plötzlich aus allen Fenstern Gewehre auf sie gerichtet. Dorsey wacht
schweißgebadet auf und beschliesst durch einen Trick die Anwesenheit beim
Überfall zu vermeiden. Gut gelegen kommt ihm da die Verletzung seines Pferdes
und auch auf der Farm, die auf dem Weg liegt, ist nur eine wehrlose Witwe (Jill
Ireland) anwesend, aber kein Pferd. Zumindest behauptet dies Dorsey, der den
Stall untersucht hat. So reiten die vier Kumpanen alleine weiter und wollen
Dorsey später abholen. In dieser Zeit zwischen Zwölf und Drei ist Dorsey mit der
schönen Amanda Starbuck alleine, Zeit genug sich zu verlieben. Als ein Junge die
Nachricht übermittelt, dass vier Bankräuber gefasst wurden und um fünf Uhr
aufgehängt werden sollen, ist Dorsey irgendwie erleichtert. Er wollte eh aus dem
Gangstergeschäft aussteigen, doch Amanda drängt ihn dazu seine Kumpels vor dem
Galgen zu bewahren....
In Frank D. Gilroys
"Von Zwölf bis Drei" aus dem Jahr 1976 ist Charles Bronson sehr untypisch
besetzt. Der sonst so überlegene und coole Held oder schweigsame Rächer ist hier
Fehlanzeige. Stattdessen ist seine Rolle als Kriegsveteran Capt. Graham Dorsey
schlitzohrig angelegt. Er ist durchtrieben und auch eher feige, doch er hat
nicht mit Amanda Starbuck gerechnet, die aus ihm posthum einen Helden macht,
bewundert von den Männern und geliebt und begehrt von den Frauen. Denn Amanda
schreibt ein Buch und dies führt zum großen Romanerfolg des Wilden Westens und -
völlig satirisch auf den Punkt gebracht - zur Legendenbildung des Westens. Daher
darf man keinen Spätwestern im klassischen Sinne erwarten, eher ein komödiatisch
geprägter, liebevoll inszenierter B-Western mit humorvollem Unterton. Bronson
selbst hatte wohl an dieser Art Mythenzerstörung sichtlich Spass, er steigt zur
Hochform auf. Der Film ist sehr locker und leicht, von Anfang bis Ende dominiert
ein ausgelassener Inszenierungsstil, der von den beiden Hauptdarstellern gut
zusammengehalten wird.
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.
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