Dienstag, 27. August 2013

Von Zwölf bis Drei





















Regie: Frank D. Gilroy

Ich bin die Legende Graham Dorsey...

In der Nacht vor dem Überfall auf die Bank in Gladstone City hat der Outlaw Graham Dorsey (Charles Bronson), Mitglied der Bande von Buck Bowers (Douglas Fawley) einen bösen Alptraum. Er träumt den Überfall von Morgen, bei dem zunächst alles gut geht. Die Bande findet eine menschenleere Stadt vor, so können Bowers, Dorsey und die drei anderen Gangster (Stan Haze, Damon Douglas, Hector Morales) den gesamten Geldtresor spielend leicht einpacken, doch beim Ritt aus der Stadt sind plötzlich aus allen Fenstern Gewehre auf sie gerichtet. Dorsey wacht schweißgebadet auf und beschliesst durch einen Trick die Anwesenheit beim Überfall zu vermeiden. Gut gelegen kommt ihm da die Verletzung seines Pferdes und auch auf der Farm, die auf dem Weg liegt, ist nur eine wehrlose Witwe (Jill Ireland) anwesend, aber kein Pferd. Zumindest behauptet dies Dorsey, der den Stall untersucht hat. So reiten die vier Kumpanen alleine weiter und wollen Dorsey später abholen. In dieser Zeit zwischen Zwölf und Drei ist Dorsey mit der schönen Amanda Starbuck alleine, Zeit genug sich zu verlieben. Als ein Junge die Nachricht übermittelt, dass vier Bankräuber gefasst wurden und um fünf Uhr aufgehängt werden sollen, ist Dorsey irgendwie erleichtert. Er wollte eh aus dem Gangstergeschäft aussteigen, doch Amanda drängt ihn dazu seine Kumpels vor dem Galgen zu bewahren....

 In Frank D. Gilroys "Von Zwölf bis Drei" aus dem Jahr 1976 ist Charles Bronson sehr untypisch besetzt. Der sonst so überlegene und coole Held oder schweigsame Rächer ist hier Fehlanzeige. Stattdessen ist seine Rolle als Kriegsveteran Capt. Graham Dorsey schlitzohrig angelegt. Er ist durchtrieben und auch eher feige, doch er hat nicht mit Amanda Starbuck gerechnet, die aus ihm posthum einen Helden macht, bewundert von den Männern und geliebt und begehrt von den Frauen. Denn Amanda schreibt ein Buch und dies führt zum großen Romanerfolg des Wilden Westens und - völlig satirisch auf den Punkt gebracht - zur Legendenbildung des Westens. Daher darf man keinen Spätwestern im klassischen Sinne erwarten, eher ein komödiatisch geprägter, liebevoll inszenierter B-Western mit humorvollem Unterton. Bronson selbst hatte wohl an dieser Art Mythenzerstörung sichtlich Spass, er steigt zur Hochform auf. Der Film ist sehr locker und leicht, von Anfang bis Ende dominiert ein ausgelassener Inszenierungsstil, der von den beiden Hauptdarstellern gut zusammengehalten wird. 

Bewertung: 7,5 von 10 Punkten. 

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