Mittwoch, 25. Juni 2014
Fack ju, Göthe
Regie: Bora Daktekin
Krasse Pauker, krasse Penne...
7 Millionen Kinozuschauer und damit zum erfolgreichsten Film des letztes Jahres: Dier Rede ist von Bora Daktekins "Fack ju Göthe" und der Sehsucht des Zuschauern auf ein Wiedersehen mit den 60er Kloppern wie "Pepe der Paukerschreck" oder "Wir haun die Pauker in die Pfanne" - Hansi Kraus Filme, die damals die Kinokassen klingeln liessen. Möglicherweise liegt der Erfolg dieses Genres auch am Prototyp, dem Pfeiffer mit 3 f und damit bestem deutschen Schulfilm überhaupt, Heinz Rühmanns unvergesslicher Klassiker "Die Feuerzangenbowle" - zwischen diesem UFA-Klassiker aus dem Jahr 1944 und dem Film mit der absichtlichen Falschschreibung aus dem Jahr 2013 liegt ein falscher Lehrer namens Peter Alexander, der Conny Froboess liebt oder Walter Giller, der in einem Remake Uschi Glas kennenlernt, aber auch Roy Blacks "Immer Ärger mit den Paukern", ganz zu schweigen von diversen Fliegenden Klassenzimmern. Apropos Uschi Glas...sie scheint das Bindeglied dieser Filme zu sein, denn sie verschönert auch "Fack ju Göthe" im wahrsten Sinne des Wortes, ihre beiden kleinen Auftritte im Film zählen zu den witzigsten Szenen des Werks. Leider ist der Film extrem albern und völlig überzogen. Und dies betrifft nicht nur die Story, sondern auch die Figuren...sei es Katja Riemann als resolutes Alphatier-Direktorin, vor allem aber Karolöine Herfurth als Lisi Schnabelstedt (wer erfindet diese Namen ?) Etwas dezenter ist da schon der Hauptdarsteller Elyas M. Barek als Gangster Zeki Müller, der wie viele Paukerfilm-Helden vorher die Schule in geheimer Mission und unter falscher Identität besucht. Er, der Gangster, gibt sich als Lehrer aus, sucht aber die Beute, die bei einem Bankraub gestohlen wurde. Nur dumm, dass jetzt dort wo das Diebesgut vergraben wurde eine Turnhalle des renommierten Goethe Gymnasiums, drauf erbaut wurde. Der kriminelle Zeki bewirbt sich daher als Hausmeister, wird aber aufgrund eines Mssverständnisses als Aushilfslehrer engagiert. Ein Job, gerade zu wie geschaffen für den Gangta, denn er spricht die Sprache der schwer erziehbaren Lümmeln von der ersten bis zur letzten Bank (darunter Jella Haase und Max von der Groeben, Sohnemann der bekannten RTL-Nachrichtensprecherin). Während zuerst mal die überkorrekte Lissi die Klasse zähmen soll, aber grandios scheitert, gräbt Zeki nachts im Keller der Schule an einem Tunnel. In der Zwischenzeit gelingt es aber dem neuen Pauker den Respekt der Klasse zu gewinnen - mit zugegenermassen etwas unorthoxen, politisch unkorrekten Methoden). Das Happyend naht: Gute Noten für die doofen Schüler, ein gefälschtes Abiturzeugin für Zeki, was will man mehr...
trotz eingier witziger Momente ist das Vergnügen nicht ganz so perfekt, wie die Zuschauerzahlen es vermuten lassen. Der zweite Teil mti gleicher Besetzung ist schon fest in Planung. Die Handlung ist natürlich sehr vorhersehbar und funktioniert aber immerhin als Hommage auf die Vorbilder der Vergangenheit, denn die waren fast ohne Ausnahme genauso bescheuert. Ein gewisser Kultverdacht ist allerdings nicht unwahrscheinlich.
Bewertung: 5 von 10 Punkten.
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