Donnerstag, 26. Juni 2014

Ghettogangz - Die Hölle von Paris

























Regie: Pierre Morel

B 13....

Produziert von Luc Besson präsentiert sich "Ghettogangz - Die Hölle von Paris" als Achterbahnfahrt durch den 13. District von Paris, der Film von Pierre Morel (96 Hours) heißt im Original denn auch "Banlieu 13" und skizziert ein in naher Zukunft stattfindendes Szenario in der Seine-Metropole. Die Regierung wird mit der sich dort abspielenden Kriminalität nicht mehr Meister und zieht kurzerhand eine Mauer hoch um die berüchtigte Vorstadt vom Rest zu trennen. Das hört sich sehr stark nach Carpenters großartigem 80er Jahre Klassiker "Die Klapperschlange" an, ist aber ganz anders aufgemacht und reicht an das Vorbild leider nicht heran. Vermutlich liegt es daran, dass der Regisseur den Stoff ziemlich cool und locker präsentiert, aber für dieses dystopische Szenario braucht es für mich die extrem düstere Note und die fehlt in dem Actionstreifen mit ner Menge Ballerei und Martial-Arts-Szenen völlig. Im Gegenteil: Die "Ghettogangz" machen keine Furcht, man amüsiert sich höchstens an diesen Gangstern, die das Viertel regieren. Sie sind dargestellt wie in einem Comic und mittendrin hat Morel mit seinen beiden Hauptdarstellern David Belle und Cyrill Raffaeli ein "Buddy Movie" französischer Prägung entstehen lassen. Leito den Kleingangster mit akrobatisch grandiosen Fähigkeiten und der verdeckt arbeitende Undercoverbulle Damiel, sein Darsteller Raffaeli wirkt dabei wie die französische Ausgabe von Vin Diesel. Soweit so gut...die Story selbst muss sich den Actionszenen unterordnen, so ist sie reichlich absurd. Aber ebenfalls angelehnt an das Carpenter-Vorbild, denn die beiden ungleichen Typen müssen für die Regierung in das gefährliche Viertel, das von dem fiesen Gangster Taha (Bibi Naceri, der hemmungslos Overacting betreiben muss) kontrolliert hat. Dieser Mann hat auch Leitos Schwester Lola (Dani Verrisimo) gefangen genommen und hat sie mit Heroin gefügig gemacht. Ein Grund für Leito, sich dem Auftrag des Staates anzuschliessen, wobei er viel weniger an der Entschärfung einer Bombe interessiert ist, die in die Hände der Gang gelangte und die eine Gefahr für den ganzen Distrikt darstellt, denn sie soll in 24 Stunden hochgehen...

das hört sich ziemlich temporeich an und das ist es auch. Gut gemacht ist die Optik des Films, da kann man nicht meckern. Pierre Morels Regiearbeiten zeichnen sich vor allem durch schnelle, aber sauber ineinander übergleitende Schnitte und eine sehr stilisierte, sich daran fügende Kameraarbeit aus, die im Besonderen durch kalte Farben und Bewegung lebt.
Die Geschichte ist auch sehr kurzweilig und unterhaltsam, verpasst aber durch seine Domianz von waghalsigen Stunts eine gewisse Tiefe, die Geschichte selbst bleibt dabei durchgehend flach und uninteressant. 

Bewertung: 5,5 von 10 Punkten.

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