Regie: Pierre Morel
B 13....
Produziert von Luc Besson präsentiert sich "Ghettogangz - Die Hölle
von Paris" als Achterbahnfahrt durch den 13. District von Paris, der
Film von Pierre Morel (96 Hours) heißt im Original denn auch "Banlieu
13" und skizziert ein in naher Zukunft stattfindendes Szenario in der
Seine-Metropole. Die Regierung wird mit der sich dort abspielenden
Kriminalität nicht mehr Meister und zieht kurzerhand eine Mauer hoch um
die berüchtigte Vorstadt vom Rest zu trennen. Das hört sich sehr stark
nach Carpenters großartigem 80er Jahre Klassiker "Die Klapperschlange"
an, ist aber ganz anders aufgemacht und reicht an das Vorbild leider
nicht heran. Vermutlich liegt es daran, dass der Regisseur den Stoff
ziemlich cool und locker präsentiert, aber für dieses dystopische
Szenario braucht es für mich die extrem düstere Note und die fehlt in
dem Actionstreifen mit ner Menge Ballerei und Martial-Arts-Szenen
völlig. Im Gegenteil: Die "Ghettogangz" machen keine Furcht, man
amüsiert sich höchstens an diesen Gangstern, die das Viertel regieren.
Sie sind dargestellt wie in einem Comic und mittendrin hat Morel mit
seinen beiden Hauptdarstellern David Belle und Cyrill Raffaeli ein
"Buddy Movie" französischer Prägung entstehen lassen. Leito den
Kleingangster mit akrobatisch grandiosen Fähigkeiten und der verdeckt
arbeitende Undercoverbulle Damiel, sein Darsteller Raffaeli wirkt dabei
wie die französische Ausgabe von Vin Diesel. Soweit so gut...die Story
selbst muss sich den Actionszenen unterordnen, so ist sie reichlich
absurd. Aber ebenfalls angelehnt an das Carpenter-Vorbild, denn die
beiden ungleichen Typen müssen für die Regierung in das gefährliche
Viertel, das von dem fiesen Gangster Taha (Bibi Naceri, der hemmungslos
Overacting betreiben muss) kontrolliert hat. Dieser Mann hat auch Leitos
Schwester Lola (Dani Verrisimo) gefangen genommen und hat sie mit
Heroin gefügig gemacht. Ein Grund für Leito, sich dem Auftrag des
Staates anzuschliessen, wobei er viel weniger an der Entschärfung einer
Bombe interessiert ist, die in die Hände der Gang gelangte und die eine
Gefahr für den ganzen Distrikt darstellt, denn sie soll in 24 Stunden
hochgehen...
das hört sich ziemlich temporeich an und das ist es auch. Gut gemacht ist die Optik des Films, da kann man nicht meckern.
Pierre Morels Regiearbeiten zeichnen sich vor allem durch schnelle, aber
sauber ineinander übergleitende Schnitte und eine sehr stilisierte,
sich daran fügende Kameraarbeit aus, die im Besonderen durch kalte
Farben und Bewegung lebt.
Die Geschichte ist auch sehr
kurzweilig und unterhaltsam, verpasst aber durch seine Domianz von
waghalsigen Stunts eine gewisse Tiefe, die Geschichte selbst bleibt
dabei durchgehend flach und uninteressant.
Bewertung: 5,5 von 10 Punkten.
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