Regie: Paul Greengrass
Agenten, Killer, Jäger und Gejagte...
2002 wurde dem Kinopublikum erstmalig der Agent Jason Bourne (Matt
Damon) gezeigt. Doch dieser wird schwer verletzt aus dem Mittelmeer
gefischt, hat mit einer akuten Amnesie zu kämpfen und kann sich nicht
mehr daran erinnern wer er ist. Nur bruchstückhaft geben seine eigenen
Ermittlungen seine Identität frei. Doch mit dem Namen "Jason Bourne"
alleine wird die Vergangenheit nicht gefüllt werden und der Mann weiß
nur, dass er von der CIA verfolgt wird und es wird ihm immer klarer,
dass er selbst Angestellter dieses Vereins war. Er wurde dafür
ausgebildet in geheimer Mission Attentate auszuführen. Bourne war somit
Teil des Geheimprojekts "Treadstone", dass völlig aus dem Ruder lief und
von seinen Leitern inzwischen vertuscht wird. Auf der Flucht lernt er
Marie (Franca Potente) kennen, die ihn dann zwei Jahre auf seinem Weg
zur Selbstfindung - immer auf der Lauer ins Visier seiner Jäger zu
rücken - begleitet. Die Erinnerungsfetzen werden in ein Buch aufnotiert,
dennoch verzweifelt der Mann, der aussergewöhnliche Fähigkeiten im
Nahkampf und Monitoring hat, an der lückenhaften Vergangenheit. In Goa,
Indien werden sie aber von Auftragskiller Kirill (Karl Urban) aufgespürt
und Marie wird dabei getötet. Nun ist Bourne auf sich alleine gestellt
und er entschließt sich in seiner Trauer Rache zu nehmen, indem er sich
selbst zum Jäger auf die Verantwortlichen macht. Doch der CIA schläft
nicht. Die Einsatzleiterin Pamela Landy (Joan Allen) wird nach einer
gescheiterten Mission in Berlin, wo Agenten ums Leben kommen und Bournes
Fingerabdrücke gefunden werden, beauftragt ihn zu suchen und
gegebenenfalls zu liquidieren.
Ein Mann ganz oben in der
CIA-Hierarchie hat vor seine eigenen Verbrechen zu vertuschen und was
liegt näher alles dem gesuchten Bourne in die Schuhe zu schieben, von
dem man eh denkt, dass er eine völlig aus der Rolle geratene
Tötungsmaschine wurde. Dabei gibts auch interne Querelen beim CIA. Ward
Abbott (Brian Cox), der Verantwortliche des Treadstone Projects, könnte
unter Beschuß geraten. Aber er darf sich auf die Loyalität des
ehrgeizigen Mitarbeiters Danny Zorn (Gabriel Mann) verlassen. Inzwischen
hat sich alles in Berlin positioniert, der CIA, Bourne und dabei ist
auch die junge Nicki Parsons (Julia Stiles), sie betreute damals die
Männer des Treadstone Projects. Von ihr erhofft sich Bourne Antworten.
Er nimmt Kontakt mit seinem ehemaligen Arbeitgeber auf und verlangt von
Pamela Landy, dass diese einem Treffen zwischen ihm und Nici am
Alexanderplatz zustimmt...
Die "Bourne" Reihe kann beinahe
schon als eine Art Gegenentwurf zum James Bond Kosmos angesehen werden.
Auch Bourne ist Geheimdienstler, aber er löst die Fälle nicht, um mal
kurz die Welt zu retten und als Belohnung mit den vielen Bond-Girls
kurze Affären zu haben - Bourne ist das Sinnbild für das schmutzige
Geheimdienstgeschäft. Er ist kein Strahlemann und langsam findet er in
diesem 2. Teil "Bourne Verschwörung", der von Paul Greengrass (Flug 93,
Captain Philipps) immer mehr heraus, dass er vor seinem
Gedächtnisverlust ein fies agierender Mörder war, der keine Gnade für
seine Opfer kannte. Am Ende des Films steht dann auch die von ihm selbst
auferlegte Konfrontation mit der Tochter (Oksana Alexandrowna Akinschina) des russischen Politikers Neski, den Bourne ermordet hat. Die
Locations passen sich der kalten, grimmigen Grundstimmung des Films an.
Oliver Wood begleitete die perfekt rhythmisierten Verfolgungsjagden
kameraästhetisch in perfekter Weise. Dabei baut der Film die erste
Stunde ein großes Pensum an Spannung auf und lässt es im Showdown
actionmässig auch recht üppig krachen. Bei einem Budget von 75 Millionen
US-Dollar spielte der Film weltweit 288 Millionen US-Dollar ein. In
seinen besten Momenten erinnert der Streifen auch die guten alten
Agentenfilme der 70er Jahre, die vor allem durch ein gut durchdachtes
Drehbuch auffielen und nicht alles mit Actionszenen vollgekleistert
wurde. Am Ende des Films machten die Macher zwar diese Zugeständnisse an
das heutige Kinopublikum, doch die Geschichte selbst bleibt auch in der
zweiten Auflage sehr interessant und zog noch einen dritten Teil nach
sich, der der erfolgreichste der Reihe werden sollte und noch zusätzlich
überraschend drei Oscars gewinnen konnte.
Klasse auch der Titelsong von Moby.
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.
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