Regie: George Roy Hill
Zwei Banditen...
Der relaxte Filmsong "Raintrops keep fallin on my head" von B. J.
Thomas ist auch das Programm des Films "Butch Cassidy and the Sundance
Kid" von George Roy Hill aus dem Jahr 1969.
Alles wirkt sehr cool und locker.
Im Filmjahr 1969 belegte dieser besondere Western noch vor "Asphalt
Cowboy" von John Schlesinger und "Easy Rider" von Dennis Hopper Platz 1
der Kinojahrescharts. Alleine in den USA spielte "Butch Cassidy and the
Sundance Kid" 102 Millionen Dollar ein.
Ein Riesenkassenerfolg, der aufgrund der beiden lässigen
Hauptdarsteller Paul Newman und Robert Redford möglich wurde. Die beiden
bummeln albernd durch ihren Westernalltag und überfallen aus reinem
Übermut mit ihrer Hole in the Wall Gang einfach mal einen Überfall auf
die Union Pacific Eisenbahn. Der erste Überfall verläuft nach Plan und
warum sollte man das nicht noch ein zweites Mal machen ?
Doch diesmal ist die Bahn darauf vorbereitet und hat eine
Verfolgertruppe aufgestellt, die mit allen Wassern gewaschen sind. Mit
dabei die besten Fährtenleser und die treffsichersten Schützen. Butch
und Sundance werden verfolgt und immer dann, wenn sie glauben, dass sie
die hartnäckigen Verfolger abgeschüttelt zu haben, müssen sie
feststellen, dass die immer noch auf ihrer Spur sind.
Die beiden sind gezwungen aus gefährlicher Höhe in einen reißenden
Fluß zu springen - so gelingt ihnen die Flucht am Ende doch noch
erfolgreich. Doch ab Jetzt sind die beiden Eisenbahnräüber gewarnt. Mit
den Pinkerton Detektiven ist nicht zu spaßen und es ist weiterhin mit
denen zu rechnen. So entschießen sich die beiden mit der gemeinsamen
Freundin Etta Place (Katharina Ross) nach New York zu gehen, wo sie ein
Schiff Richtung Bolivien nehmen. Dort ist den beiden Draufgängern aber
auf die Dauer auch sehr langweilig und sie rauben wieder einige Banken
aus. Zu Ihrer Überraschungen stellen sie dann entsetzt fest, dass die
Verfolger aus den USA, ihnen hier nachgereist ist. Wieder sind sie in
der unglücklichen Rolle der Verfolgten. Etta kehrt nach Hause zurück.
Butch und Sundance versuchen es nun auf dem ehrlichen Weg. Doch auch das
geht schief, weil ein von ihnen bewachter Transport von Lohngeldern von
anderen Banditen ausgeraubt wird. Sie werden zwar mit den Gangstern
fertig, verschwinden aber mit dem geretteten Geld im Dschungel. Doch die
bolivianische Armee sucht sie bereits. In einem Bergdorf endet das
wilde Treiben, denn sie kommen im Kugelhagel der Soldaten ums Leben...
Ein Leben, dass ihnen zumindest großen Spass gemacht hat. Dies
vermittelt der Film, der die gängigen Formeln des Westernfilms völlig
ausser Acht lässt und ganz langsam vergnügt vor sich hin plätschert.
Kameramann Conrad Hall wurde mit dem Oscar ausgezeichnet. Auch der
Filmsong war erfolgreich, ebenso das Drehbuch von William Goldman und
auch die Filmmusik von Burt Bacherach. Die Helden werden dabei humorig
gezeichnet. In Wirklichkeit waren sie aber unverbesserliche und brutale
Gangster, die vermutlich 1908 in Bolivien starben. Der Film endet mit
diesem eingefronenen Bild der beiden, die sich feuernd, aber völlig
hoffnungslos, den Tod vor Augen aus ihrem Versteck wagen.
Bewertung: 8,5 von 10 Punkten.
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