Regie: Bryan Singer
Unsterblicher Rockstar....
Rami Maleck ist in "Bohemian Rhapsody" Freddie Mercury und für
seine exzellente Leistung erhielt er den Oscar als bester
Hauptdarsteller. Auch der beste Schnitt (John Ottman), der beste
Tonschnitt (John Warhurst und Nina Hartstone) und der beste Ton (Paul
Massey, Tim Cavagin und John Casali) wurde in der Oscarnacht vom 25.
Februar 2019 ausgezeichnet.
Dennoch muss man sich im Jahr 1970 (dort beginnt der Film) noch an
die etwas überzogen große Zahnprothese gewöhnen, die man den
Schauspieler verpasste, damit er aussieht wie die unsterbliche
Musiklegende. Aber man gewöhnt sich daran und irgendwann trägt Freddie
ja auch einen Schnurrbart.
Die weiteren Bandmitglieder Brian May (Gwylim Lee), Roger Taylor
(Ben Hardy) und John Deacon (Joe Mazello) sind ebenso grandios besetzt
und irgendwann hat man tatsächlich das Gefühl, dass diese vier auf der
Bühne wirklich "Queen" sind.
Was eher nur am Rande angedeutet wird ist das wilde Partyleben des
Sängers. In den Anfangsjahren als musikbegeisterter Design Student
Farrokh Bulsara, der sich bald Freddie Mercury nennen wird, hat er noch
eine Beziehung mit Mary Austin (Lucy Boynton), doch durch das Leben als
Leadsänger der Gruppe "Smile" kommt es auch zum Coming out. Er erkennt,
dass er sich zu Männern hingezogen fühlt. Mary bemerkt schon länger,
dass die Beziehung sich verändert hat und sie gibt ihn frei. Durch die
Umbennung in "Queen" und ersten Hits wie "Killer Queen" wird die Band
populär und es folgen Tourneen durch die USA oder Brasilien. Der Song
"Bohemian Rhapsody" wird zum Meisterwerk der Gruppe, doch die Vier haben
Schwierigkeiten den Song als Single auszukoppeln. Denn Produzent Ray
Foster (Mike Myers) kann sich nicht dazu entscheiden den Wunsch der Band
zu berücksichtigen. Mit 6 Minuten Spielzeit sei der Song einfach zu
lang. Doch Queen geben nicht klein bei und trennen sich von Foster. Der
Song, der sich allen Erfolgsgesetzen widersetzt, wird ein Nr. 1 Hit und
es folgen weitere Klassiker wie "We will rock you", "Somebody to love".
In den 80ern bestreitet die Band neue Wege, entfernt sich etwas vom Rock
und verwendet auch Disco-Elemente. Dies setzt Freddie durch und auch
"Another one bites the Dust", "Radio GaGa" oder "Kind of Magic" werden
Riesenhits. Auf dem Höhepunkt ihrer Karriere gibts in der Band aber
aufgrund der Alleingänge und Egozentrik von Freddie immer wieder
Streitereien. Ein lukratives Angebot für ein Soloalbum bewirkt eine
Pause. Erst das Angebot bei "Live Aid" von Bob Geldof (Dermot Murphy)
bringt die Vier wieder zusammen. Doch das wilde exzessive Sex- und
Partyleben, das sein Partner Paul Prenter (Allen Leech) für ihn
organisierte, hat Spuren hinterlassen. Freddie steckt sich mit HIV an.
Seine letzten Lebensjahre widmet er ausschließlich noch der Musik. Er
beendet den wilden Lebensstil und beginnt mit Jim Hutton (Aaron
McCusker) eine seriöse Partnerschaft. Am 24. November 1991 stirbt
Mercury in Kensington an den Folgen seiner Erkrankung...
Rami Maleck gelingt es in vielen Szenen das Genie des Musikers
durchschimmern zu lassen, aber auch dessen sensible Seite zu zeigen. Der
Entstehung des Songs "Bohemian Rhapsody" ist einer der Filmhöhepunkte.
Der andere ist der Auftritt von Queen beim Live Aid Konzert. Mit diesen
Bildern beginnt der Film und dort endet er auch. Auf dem künstlerischen
Höhepunkt. Regie führte Bryan Singer, der sich nach seinen ersten
Erfolgen "Die üblichen Verdächtigen" und "Apt Pupil" immer mehr im
Blockbuster Bereich tätig war. In 4 "X Men" Filmen führte er Regie.
Tatsächlich wurde auch "Bohemian Rhapsody" ein Blockbuster, was bei
einem Biopic über einen Musiker eher nur selten der Fall ist. Bei einem
Budget von ca. 50 Millionen spielte der Film weltweit über 900 Millionen
Dollar ein. Auch in Deutschland war der Film ein Kassenschlager und
konnte sich als drittbester Film des Jahres 2018 behaupten.
Bewertung: 8 von 10 Punkten.
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