Regie: Luc Besson
Das Duell in der Tiefe...
Wenn "Leon, der Profi" der populärste und beliebteste Film von
Luc Besson ist, dann ist "The Big Blue" sicherlich sein
ambitioniertester Film. Als Directors Cut kommt "Le Grand Bleu" aus dem
Jahr 1988 auf eine hohe Laufzeit von über 160 Minuten und orientiert
sich dabei lose an den Biografien der beiden Apnoe-Tauchrekordler
Jacques Mayol und Enzo Maiorca. Die beiden waren tatsächlich Meister in
ihrem Metier - allerdings ist der freundschaftliche Konkurrenzkampf der
beiden erfunden und keiner der beiden starb beim Tauchen.
Was stimmt ist allerdings die Liebe von Mayol zu den Delphinen. Sein Herzschlag verlangsamte sich beim Tauchen von 60 auf 27 Schläge pro Minute und er hielt mehrere Weltrekorde. Auch Enzo Molinari (so heißt Maiorca im Film) hielt zahlreiche Tiefenrekorde.
Was stimmt ist allerdings die Liebe von Mayol zu den Delphinen. Sein Herzschlag verlangsamte sich beim Tauchen von 60 auf 27 Schläge pro Minute und er hielt mehrere Weltrekorde. Auch Enzo Molinari (so heißt Maiorca im Film) hielt zahlreiche Tiefenrekorde.
Als europäischer Actionfilm mit besonderer Note wurde "The Big
Blue" sehr schnell zu einem Kultfilm. Tatsächlich hat Luc Besson mit den
beiden unterschiedlichen Charakteren - Jacques Mayol ist ein
wortkarger, weltfremder Einzelgänger und Enzo könnte nicht
extrovertierter sein - eine sehr spannende Geschichte geschaffen. Der
hübsche Jean Marc Barr wurde in Frankreich über Nacht zum Star und zum
Idol zahrlreicher Teenager. Er wurde auch für die Rolle des Jacques
Mayol für einen Cesar als bester Hauptdarsteller nominiert. Sein Partner
Jean Reno bekam eine Nominierung als bester Nebendarsteller und
startete mit diesem Meeres-Epos seine große internationale Karriere. Im
Jahr 2000 bekam er den europäischen Filmpreis für "Die herausragende
Leistung eines Europäers im Weltkino".
Die Geschichte des packenden Duells zweier Männer beginnt bereits
in den 60er Jahren. Kameramann Carolo Varini zeigt diese Rückblende in
die Vergangenheit in wunderbaren Schwarz-Weiß Bildern. Der kleine
Jacques Mayol (Bruce Guerre-Berthelot) lebt auf der Insel Amorgos und
dort lebt auch der etwas ältere Jugendliche Enzo (Gregory Forstner).
Schon als Kind ist Jacques ist eine echte Wasserratte und ein großes
Tauchtalent. Enzo aber auch und der fordert den Jüngeren immer gern
heraus. Jacques ist sich noch unsicher und lässt Enzo den Vortritt, um
eine begehrte Münze am Meeresboden in Rekordzeit aufzusammeln. Kurze
Zeit später verunglückt Jacques Vater beim Tauchen tödlich. Der Junge
wird Zeuge dieses tragischen Unglücks und wächst bei seinem Onkel (Jean
Bouise) auf. Zwanzig Jahre später sind beide bekannte Taucher. Enzo
(Jean Reno) lebt in Sizilien, ist ein Playboy, lebt immer noch bei Mamma
(Alexandra Vazzoler) und wird von seinem Bruder Roberto (Marc Duret)
betreut. Aus Jacques ist ein Weltenbummler geworden, die nirgends
richtig seßhaft wurde, der Mann bezeichnet Delphine als seine Familie.
Derzeit ist er an der Teil einer wissenschaftlichen Truppe, die sich in
den vereisten Seen der peruanischen Anden befindet. Dort lernt er auch
die Versicherungsangestellte Johana Baker (Rosanna Arquette) kennen.
Oder besser gesagt: Sie lernt ihn kennen und verliebt sich in den
introvertierten Einzelgänger. In New York zurück will sie ihn wieder
treffen. Sie erfährt, dass Jacques bei den Weltmeisterschaften in
Taormina auf Sizilien dabei sein wird und benutzt bei ihrem Arbeitgeber
einen Trick, um dorthin zu reisen. Dort wird sie Zeuge der
Weltmeisterschaft und vor allem zwischen der Besessenheit der beiden
Freunde, die sich von einem Rekord zum anderen jagen. Dabei ist immer
der Tod an der Seite der beiden Extremtaucher...
Immerhin gab es zwei Cesars für diesen faszinierenden Film. Die
Filmmusik von Eric Serra wurde prämiert, ausserdem gabs einen Sieg für
den besten Ton. Der Film wirkt etwas widersprüchlich, was jedoch an den
Handlungsweisen der beiden Protagonisten liegt, die anders ticken als
der Normalo. Sie sind so im Rausch der Tiefe, dass sie einen Grund haben
müssen um wieder ins Leben und an die Wasseroberfläche aufzusteigen.
Die Männer lieben das Tauchen und sind dafür alles zu opfern. Am Ende
zahlen sie für den Betrachter einen hohen Preis für ihre Obsession, aber
man hat das Gefühl, dass sie eine bessere Welt, dort unten in der Tiefe
gesucht und schließlich auch gefunden zu haben.
Rosanna Arquette spielt die liebende Frau, die am Ende den Kürzeren
zieht...weder die große Liebe, noch das noch nicht geborene Kind waren
Grund genug ihren Freund von dieser Sucht bzw. Todessehnsucht zu
befreien.
Bewertung: 9 von 10 Punkten
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