Regie: Christopher Nolan
Eine Fledermaus in Gotham City...
Seit den 40er Jahren taucht diese schwarzgekleidete Fledermaus auch
in den Kinos auf. Die Rede ist von "Batman", der legendären Comicfigur
von Bob Kane und die später von Bill Finger weiterentwickelt wurde. Der
erste Batman Film war "Batman und Robin" und entstand 1943. In den 60er
Jahren wurde aus dem trashigen Kinofilm "Batman hät die Welt in Atem"
eine ganze Fernsehserie. 1989 drehte Tim Burton seine Version von
Batman. Michael Keaton spielte den Titelhelden und der Film spielte 411
Millionen Dollar ein - nur "Indiana Jones und der letzte Kreuzzug" war
in diesem Jahr an der Kinokasse noch erfolgreicher. Ein Nachfolger
"Batman Returns" wurde nachgeschoben und auch dieser Film wurde ein Hit.
Mit "Batman Forever" löste Joel Schumacher Burton als Regisseur ab, was
sich leider nicht als Glücksgriff erwies. Das Einspielergebnis von 336
Millionen Dollar konnte sich zwar sehen lassen, doch der Film
enttäuschte und fiel bei der Kritik durch. Noch schlimmer erging es
Schumachers zweitem Versuch "Batman and Robin" - trotz Arnold
Schwarzenegger als Zugpferd und Bösewicht waren die Kritiken
katastrophal. Zu Recht: Beide Filme gehören mit zu den schlechtesten
Blockbustern der 90er Jahre. Und die beiden Batman Darsteller Val Kilmer
und George Clooney waren nicht schuld an diesem Desaster. Danach lagen
"Batman" Filme sozusagen erstmal auf Eis. Erst nachdem mit der X-Men
Reihe gutes Geld gemacht wurde, entschlossen sich die Studios dazu
wieder einen neuen "Batman" ins Rennen zu schicken. Als Regisseur wurde
Christopher Nolan verpflichtet - der in London geborene Filmemacher
hatte sich vorher mit den Thrillern "Memento" und "Insomnia" einen guten
Ruf erworben. Er schien der Mann zu sein, der dem Fledermausmann eine
düstere und dunkle Note verpassen könnte.
Die Rechung ging auf. "Batman returns" erhielt glänzende Kritiken -
kein Wunder bei dieser hochkarätigen Besetzung mit Christian Bale als
Bruce Wayne, der zum "Batman" wird und Liam Neeson, Ken Watanabe,
Michael Caine, Morgan Freeman, Cillian Murphy, Rutger Hauer, Tom
Wilkinson, Gary Oldman und Katie Holmes als glänzend aufgelegte
Mitspieler.
Es ist die Geschichte des Milliardärs Bruce Wayne (Bale spielt
klasse), der als kleiner Junge (Gus Lewis) beim Spielen mit seiner
Jugendfreundin Rachel (Emma Lockhard) in einen Brunnen fällt und dort
von Hunderten von Fledermäusen attackiert wird. Es bleibt eine Angst vor
diesen nachtaktiven Tieren. Als Kind muss der Junge nach einem
Theaterbesuch mit ansehen, wie ein Straßenräüber seine Eltern (Linus
Roache, Sara Stewart) in einer Nebengasse brutal und rücksichtslos
erschießt. Bruce wird vom Butler der Familie Alfred Pennyworth (Michael
Caine) großgezogen. Er schwört am Grab seiner Eltern, dass er seine
Heimatstadt, die Metropole Gotham City, von dem Verbrechen befreien
wird. Dafür trainiert er bei den besten Kampfkünstlern, unter anderem
lernt er auch die Geheimorganisation "Gesellschaft der Schatten" und
deren Köpfe (Ken Watanabe, Liam Neeson) kennen. Doch letztendlich kann
er die brutalen Methoden der Organisation nicht teilen und kehrt nach 7
Jahren der Wanderschaft zurück nach Gotham City. Dort ist er zwar immer
noch Besitzer der Wayne Enterprises, die Geschicke der Firma leitet aber
inzwischen Mr. Earle (Rutger Hauer). In der Stadt herrscht Verbrechen
und Korruption. Es gibt allerdings noch gute Menschen in der Stadt. Der
Polizist Sergeant Gordon (Gary Oldman) hat es aber nicht leicht den
Kampf mit dem organisierten Verbrechen aufzunehmen. Und auch die
stellvertretende Oberstaatsanwältin Rachel Dawes (Katie Holmes) würde
den Mafiaboss (Tom Wilkinson) oder den fiesen Psychiater Dr. Crane
(Cillian Murphy) nur zu gerne hinter Gitter sehen. Doch solche Menschen
wie Rachel oder Sergeant Gordon leben in der Stadt gefährlich. Bruce
entschließt sich deshalb mit Hilfe seines Ziehvaters und dem in seiner
Firma angestellten Lucius Fox (Morgan Freeman) in der Gestalt einer
Fledermaus für Recht und Ordnung in der Stadt zu sorgen....
Die Zielvorstellung der Macher war die Anfänge des "Dunklen
Ritters" auf möglichst moderne und realistische Weise zu erzählen. Dies
ist dem Film bestens gelungen, in seinen besten Momenten erweist sich
"Batman Returns" als ein sehr düsterer Großstadtthriller im Neo Noir
Style. Selbst die surrealen Comic-Impressionen sind in darin perfekt
eingebettet. Christian Bale macht viel mehr aus seiner Rolle als seine
vielen Vorgänger. Man spürt die innere Zerissenheit, den Zwiespalt und
die Unsicherheit des Helden, der versucht seinem Trauma mit einer
anderen Identität zu entgehen.
Bewertung: 8 von 10 Punkten.
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