Donnerstag, 20. August 2020

Narrow Margin

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Peter Hyams

Die Kronzeugin...

Regisseur Peter Hyams ist vor allem durch seine Science-Fiction Filme "Unternehmen Capricorn" (1978), "Outland" (1981) oder "2010 - Das Jahr, in dem wir Kontakt aufnehmen" (1984) bekannt. In den 90ern drehte er Filme mit Jean Claude van Damme (Time Cop, Sudden Death) oder Arnold Schwarzenegger (End of Days). Von seinen Thrillern ist sicherlich der 1990 entstandene "Narrow Margin" die interessanteste und beste Arbeit, wobei der Film an der Kasse alles andere als erfolgreich lief. Und auch die Kritik fand den Film bei seinem Kinostart eher altmodisch.
"Narrow Margin" ist ein Remake des Film Noir "Um Haaresbreite" von Richard Fleischer aus dem Jahr 1952 und auch Peter Hyams lag viel daran, dass auch seine Neuinterpretation viele Elemente der schwarzen Serie beibehalten hat.
Anne Archer, bekannt durch "Eine verhängnisvolle Affäre" für den sie als beste Nebendarstellerin nominiert wurde, spielt die alleinstehende Carol Hunnicut, die durch Zufall Zeugin eines brutalen Mordes wird. Ihre Freundin hatte ihr kurz vorher ein Blind Date mit einem gewissen Michael Tarlow (J. T. Walsh) besorgt. Dieses Rendezvous gestaltet sich recht positiv. Carol und der fremde Mann essen gemeinsam in einem Hotel und erzählt ihr, dass er Anwalt ist. Dann erhält er vom Kellner eine Nachricht, dass er einen gewissen Leo Watts (Harris Yulin) anrufen soll. Er will dieses Telefonat in seinem Appartment im Hotel tätigen und lädt Carol ein mit ihm ins Appartment zu gehen. Sie sagt zu, nichtsahnend, dass Tarlow Besuch bekommt, während sie sich im Bad aufhält. Sie bekommt den Streit mit, der sich zwischen dem Anwalt und Leo Watts abspielt. Am Ende des Gesprächs wird der Anwalt von Leo Watts Handlager in den Kopf geschossen und stirbt. Carol überlebt, weil sie sich still verhalten halt und die Gangster ihre Anwesenheit im dunklen Nebenzimmer nicht wahrnahmen. Durch einige Hinweise bekommt der stellvertretende Staatsanwalt Robert Caulfield (Gene Hackman) mit, dass diese Zeugin existiert, aber inzwischen aus Angst verschwunden ist. Sie wird ausfindig gemacht und Caulfield will alle Hebel in Bewegung setzen die Zeugin zu einer Aussage vor Gericht zu bewegen. Er trifft sie in ihrem Versteck in den kanadischen Rocky Mountains, die Frau weigert sich mitzukommen, denn sie fürchtet um ihr Leben, sobald sie auspackt. Dann fallen auch schon Schüsse, Caulfields Begleiter Sergeant Benti (M. Emmet Walsh) stirbt im Kugelhagel und Caulfield kann in letzter Sekunde mit seiner Zeugin in einem Auto entkommen - ein Helikopter verfolgt die Flüchtigen. Die können sich immerhin bis zur Bahnstation retten und es bleibt ihnen nichts anderes übrig als den Zug nach Vancouver zu nehmen. Doch auch im Zug sitzen bereits Killer (u.a. James Sikking), die Carol nach dem Leben trachten..
 
 


1990 markiert eine gewisse Zeitenwende in unserer Kinolandschaft. Damals gab es noch eine ganze Reihe solcher mittelgroßer Produktionen, bei denen die Investoren schon mal 20 Millionen Dollar einsetzten. Doch die meisten dieser Filme spielten das Geld nicht wieder ein und so wurde mit immer mehr Blockbuster-Filmen die Ära des Eventkinos, wie wir es heute kennen, eingeläutet. Eigentlich schade, denn Hyams elfter Kinofilm ist spannend, gut fotografiert (Peter Hyams fungierte neben der Regie und dem Drehbuchschreiben auch als Kameramann) und ein Kinofilm der alten Garde. Hyams erweist sich auch hier als zuverlässiger Routinier, der einen mitreissenden Film machen kann. Gene Hackman ist natürlich auch hier ein Garant für hervorragendes Schauspiel. Wer Filme liebt, die in einem Zug spielen (ich denke da an Superfilme wie "Eine Dame verschwindet, Shanghai Express, Mord im Orient Express, Verschwörung im Berlin Express, Cassandra Crossing etc.) sitzt bei diesem Neo Noir in der ersten Reihe.


Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.

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