Sonntag, 2. August 2020

Vier irre Typen

























Regie: Peter Yates

Cutters...

"Breaking away" von Peter Yates kam 1979 in die Kinos und spielte das Zehnfache seines Budgets von 2 Millionen Dollar wieder ein. Es ist für mich der beste Film von Yates, der zweimal für den RegieOscar nominiert wurde. Einmal für "Breaking away" und einige Jahre später für "Ein ungleiches Paar". Sein erster Welterfolg gelang ihm mit dem Steve McQueen Klassiker "Bullit", aber auch andere sehr gute Filme gehen auf das Konto des britischen Regisseurs, der vornehmlich in den USA drehte: "John und Mary", "Die Tiefe", "Der Augenzeuge", "Suspect" oder "Das Haus in der Carrol Street".
In Deutschland lief "Breaking away" unter dem Titel "Vier irre Typen" und ist leider bis heute noch nie als deutschsprachige DVD erschienen, obwohl Yates Arbeit zu den besten Coming of Age Filmen überhaupt zählt.
So war es gar nicht mal so überraschend, dass der Film insgesamt 5 Oscarnominierungen (Bester Film, beste Regie, beste Nebendarstellerin Barbara Barrie, Bestes Drehbuch und bester Score erhielt. In der Drehbuchkategorie sprang sogar ein Sieg heraus, so dass am Ende des Abends Steve Tesich die begehrte Filmtrophäe mit nach Hause nehmen durfte.
Hauptdarsteller Dennis Christopher gewann einen BAFTA Award und erhielt eine Golden Globe Nominierung in der Kategorie der Newcomer.
"Breaking away" ist nicht nur Jugendfilm, sondern beschäftigt sich mit Radsport und wurde vom American Film Institute im Jahr 2008 in die Top 10 der besten Sportfilme gewählt.
Kritikerpapst Roger Ebert nannte den Film in seiner Kritik "einen wunderbar sonnigen, lustigen, albernen, intelligenten Wohlfühlfilm. Ein echter Schatz, Filme wie dieser werden leider kaum gedreht". Dieser hohen Wertschätzung kann ich mich absolut anschließen.
Diese "Vier irre Typen" sind die Freunde, die in der Universitätsstadt Bloomingtom leben. Doch Dave (Dennis Christopher), Mike (Dennis Quaid), Cyril (Daniel Stern) und Moocher (Jackie Earle Haley) sind keine Studenten sondern Jungs, deren Eltern zur Arbeiterklasse gehören. Von den Studenten werden die Einheimischen verächtlich als "Cutters" bezeichnet.
Alle vier sind 19 Jahre alt und haben im Jahr zuvor die High School abgeschlossen, wissen aber nicht so recht welchen Weg sie im Leben nun einschlagen sollen. Daher hängen sie ein bisschen rum und tun vorerst nichts. Zum Arbeiten haben alle vier keine große Lust. Bei Dave Stohler kommt noch hinzu, dass er durch seine Begeisterung fürs Radfahren auf alles italienische abfährt. Man könnte gar von einer gewisssen Besessenheit sprechen, denn er spricht auch seine bodenständigen Eltern (Barbara Barrie; Paul Dooley) mit gebrochenem Akzent an und übertreibt mit seinem pathetischen Italo-Gehabe. Besonders dem Vater geht das Verhalten auf die Nerven, die Mutter hat aber Verständnis für ihren Jungen...schließlich war man ja auch mal jung. Mister Stohler ist inzwischen mehr oder weniger erfolgreich Autoverkäufer geworden, nachdem er viele Jahre auch als "Cutter" (Steinmetz, der in den Steinbrüchen gearbeitet hat) gearbeitet hat. Im Laufe der Geschichte verguckt sich der passionierte Radfahrer Dave in die Studentin  Catherine (Robin Douglas), die aber mit der Sportskanone Rod (Hard Bochner) liiert ist. Dave gibt sich bei seinem Schwarm als italienischer Austauschstudent aus und macht sich dadurch interessant für das anspruchsvolle Mädchen. Begleitet von Gitarrist Cyrill singt Dave seiner Angebeteten am Abend vor dem Haus ihres Studentenwohnheims eine romantische Serenade. Dies führt zum Ärger und zu Aggressionen zwischen Studenten und Cutters. Um die Ressentiments abzubauen entscheidet daraufhin der Universitätspräsident, dass auch Nichtstudenten am alljährlichen Radrennen der Uni teilnehmen dürfen. Vielleicht eine große Chance für Dave sein Können zu beweisen ?






Peter Yates Film um vier unzertrennliche Freunde lebt von der Darstellung der vier Youngsters Dennis Christopher, Dennis Quaid, Daniel Stern und Jackie Earle Haley. Alle vier konnten später noch weitere Erfolge feiern und waren keine Eintagsfliegen. Jackie Earle Haley schaffte sogar mehr als 25 Jahre später für einen Oscar nominiert zu werden. Er spielte 2006 in "Little Children" von Todd Fields die Rolle des Sexualstraftäters Ronald James McGorvey.
Kameramann bei "Breaking away" war Matthew F. Leonetti (Poltergeist, Das Messer, Extreme Prejudice, Strange Days, Butterfly Effect).






Bewertung: 10 von 10 Punkten.

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