Sonntag, 26. Dezember 2021

Der wilde wilde Westen (Is was, Sheriff ?)


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Mel Brooks

Zerstörung in Oak Ridge...

Mel Brooks Westernparodie "Blazing Saddles" aus dem Jahr 1974 kann man sicher als den größten Kinoüberraschungshit des Jahes bezeichnen. Der Film spielte in den USA sagenhafte 45 Millionen Dollar ein und übertraf dabei sogar Brooks "Young Frankenstein", der mit 38 Millionen nur auf Platz 3 der Kinojahrescharts kam. Damit war der brachiale Humor von Mel Brooks neben dem Katastrophenfilm (Towering Inferno war Film des Jahres mit über 50 Millionen Dollar Einspielergebnis, der Sensurround Film "Erdbeben" kam auf 37 Miillionen, die Flugzeugkatastrophe "Giganten am Himmel" chartete mit 26 Millionen Dollar ebenfalls in die Kino-Top 10 des Jahres) das beliebteste Thema der Kinogänger 1974.
In Deutschland lief "Der wilde wilde Westen" (so der deutsche Verleihtitel) nicht so gut wie in seinem Heimatland. Möglicherweise lag dies auch an der üblen Synchronisation des Films. Was Mel Brooks sogar auf den Plan rief und er alle Vorführungen in Deutschland stoppen ließ. Er setzte durch, dass seine Westernpersiflage neu und besser synchronisiert wurde.
Dreimal wurde "Blazing Saddles" für einen Oscar nominiert. Madeline Kahn durfte sich als Lili von Shtupp auf eine Nominierung als beste Nebendarstellerin freuen. Ausserdem wurden Soundtrack und Schnitt nominiert.
Im Jahr 1874 wird im Land der unbegrenzten Möglichkeit sehr fleißig das Schienennetz auszubauen. Der wilde Westen soll für möglichst viele Neubürger attraktiv werden, die Zivilisation ist bereit das weite Land zu besiedeln. Der Anwalt Hedley Lamarr ist einer der Verantwortlichen für eine neue im Bau befindliche Strecke für die Eisenbahn. Leider führt der Bau der Bahn durchs Indianerland, aber die Rothäute wurden schon besiegt und haben nichts mehr zu melden. Doch Treibsand macht den Weiterbau auf geplanter Route dennoch unmöglich. Daher muss umgedacht werden. Es gäbe eine Alternativstrecke, aber die aufstrebende Kleinstadt Rock Ridge ist da im Wege. Einzige Möglichkeit ist, dass die Bürger dieser Stadt ihr Heim verlassen. Und dies ist nur möglich mit der größtmöglichen Einschüchterung. Lamarr engagiert eine Bande von Schlägern, angeführt von dem groben Taggart (Slim Pickens), der sich gerade von seinem Schlag mit einer Schaufel erholt hat. Der dunkelhäutige Eisenbahnarbeiter Bart (Cleavon Little) hat ihm den Schlag verpasst, denn er hatte den alltäglichen Rassismus auf der Baustelle gründlich satt. So landet er beinahe am Galgen, doch er wird vorher begnadigt, weil die Stadt Oak Ridge den Gouverneur (Mel Brooks) um die Entsendung eines neuen Sheriffs gebeten hat. Die Bürger wollen den Banditen mit einem mutigen Mann des Gesetzes Paroli bieten. So wird ein riesiges Willkommensfest veranstaltet, doch als die Bürger sehen, dass ein dunkelhäutiger Mann diese Stelle bekommen hat, ist es aus mit freundlichen Gesten. Zum Glück findet Bart in dem Revolverhelden Kid the Kid (Gene Wilder) einen treuen Freund. Doch Lamarr baut schwere Geschütze auf. Die deutsche Sängerin und Tingeltangel Lady Lili (Madeline Kahn) soll Bart gefügig machen und ausschalten...




Natürlich gewinnen am Ende die Guten und der Zuschauer findet sich dann plötzlich in Hollywood wieder. Dort wird zeitgleich mit unserem Western ein Musikfilm gedreht, bei dem Dom DeLuise einen Buddy Bizarre spielt. Mel Brooks ist in einer Doppelrolle als Indianerhäuptling zu sehen. Beim Vergleich mit der fast zeitgleich enstandenen Horrorparodie "Frankenstein Junior" zieht der Western eindeutig den Kürzeren. Zu sehr serviert Mel Brooks einen Witz nach dem Anderen, aber nicht jeder Gag will zünden. So schwankt die Parodie zwischen Albernheit und einigen genialen Einzelszenen. Hoffe der Schlag, den das Pferd abkriegt, ist eine Trickaufnahme.



Bewertung: 6 von 10 Punkten. 

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