Sonntag, 26. Dezember 2021

Matthias & Maxime


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Xavier Dolan

Tiefe versteckte Gefühle...

Neben Denis Arcand, Denis Villeneuve, James Cameron, Atom Egonyan, David Cronenberg und Sarah Polley dürfte Xavier Dolan derzeit der wichtigste Filmregisseur Kanadas sein. Das am 20. März 1989 geborene Allroundtalent führt nicht nur Regie, er produziert seine Filme und verfasst die Drehbücher dazu. 2009 entstand sein Debütfilm "I killed my mother" und es folgten "Herzensbrecher", "Tom et la Ferme", "Mommy" und "Das Ende der Welt". Sein 2019 entstandener Coming out Film "Matthias & Maxime" kam erst im März 2021 in die deutschen Kinos. Wie in den meisten seiner Filme spielt der Regisseur auch einer der Hauptrollen. Hier ist er als ruhiger und zurückhaltender Barkeeper Maxime zu sehen. Maxime hat vor für 2 Jahre nach Australien zu sehen, ganz einfach um die Welt kennenzulernen. Das stellt ihn vor einige wichtige Herausforderungen. Für seine alkohlsüchtige Mom (Anne Dorval) muss er während seiner Abwesenheit einen Ersatz finden, der sich um die haltlose Frau kümmert, für die er die Betreuung in Geldfragen übernommen hat. Auf Tante Ginette (Louise Bombardier) kann sich aber verlassen. Sie wird sich in seiner Abwesenheit um alles kümmern. Der Film zeigt die letzten 2 Wochen vor dem Abflug von Montreal ins ferne Melbourne. Maximes bester Freund ist der versierte Geschäftsmann Matthias (Gabriel D´Almeida Freitas), die beiden Jungs kennen sich schon seit Kindertagen. Beide treffen sich auf einer Party im Haus von Kumpel Rivette (Pier Luc Funk), das total idyllisch in der Nähe eines Sees liegt. Rivettes jüngere Schwester Erika (Camille Felton) ist Filmstudentin und nervt die Anwesenden, weil sie zwei Protagonisten für einen Kurzfilm sucht, den sie spontan auf der Party drehen will. Während einige der Kumpels (Samuel Gauthier, Antoine Pilon, Adib Alkhalidey) das Angebot dankend ablehnen, sind plötzlich die beiden besten Freunde Matthias und Maxime für einige Minuten Schauspieler. Was sie vorher nicht wussten: Die Szene sieht vor, dass sich die beiden Männer küssen. Nach einigen Bedenken wird gefilmt, der Kuss realisiert. Doch es wird ein Kuss mit Folgen werden....





"Matthias und Maxime" ist für mich einer der bisher besten Filme des Regisseurs. Er inszenierte dieses irritierende Coming Out zweier junger Männer sehr glaubhaft und behutsam. Die Kamera von Andre Turpin ist ganz nah an den Filmfiguren, was der Geschichte eine sehr gute Dynamik verleiht. Die Geschehnisse laufen dabei fast wie beiläufig ab, haben aber eine sehr intensive Kraft und wirken sehr intim und berührend. Die ungewollte Anziehung wirkt sehr fragil und die Darsteller agieren klasse, die Gesichter sind jung und unverbraucht.





Bewertung: 8 von 10 Punkten. 

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