Sonntag, 8. Mai 2022

Die Prinzessin von Montepensier


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Bertrand Tavernier

Die Tochter des Herzogs...

2010 drehte Bertrand Tavernier mit "Die Prinzessin von Montpensier" seinen letzten bedeutenden Historienfilm. Der Film erhielt Cesar Nominierungen in den Kategorien Bester Nebendarsteller (Gregoire Leprince-Ringuet), Beste Kamera (Bruno Keyzer), bestes adaptiertes Drehbuch (Bertrand Tavernier, Jean Cosmos und Francois-Olivier Rousseau), beste Filmmusik (Philippe Sarde) und Bestes Szenenbild (Guy-Claude Francois. Am Ende gabs aber lediglich in der Kategorie "Beste Kostüme" für Caroline de Vivaise den Sieg. Über 700.000 Zuschauer sahen den anspruchsvollen Historienfilm im Kino.
Der Film entstand nach der gleichnamigen Novelle von Madame de La Fayette und spielt im Jahr 1562. In Frankreich kämpfen die Hugenotten und die Katholiken gegeneinander. Auch der Graf Francois de Chabannes (Lambert Wilson) ist einer der Kämpfer. Doch als er eine schwangere Frau tötet, ist er fest entschlossen nicht mehr weiter zu kämpfen. Damit ist er für die Hugenotten ein Deserteur, ein Verräter und die katholischen Feinde hassen ihn sowieso, weil er für die Hugenotten gekämpft hat. In einem kriegsgeschüttelten Land wandert er ziellos umher und wird von zwei Wegelagerern überfallen, die ihn hängen wollen. Doch zum Glück wird er von dem jungen Philippe von Montpensier (Gregoire Leprince-Ringuet) gerettet. Die beiden Männer kennen sich bereits. Graf de Chabannes war vor einigen Jahren der Lehrmeister des jungen Philippe. Obwohl de Chabannes für die Gegenseite gekämpft hat, nimmt ihn Philippe in seinen Dienst. Dem alte Herzog von Montpensier (Michel Voillermoz) gelingt es, dass der Marquis von Mezieres (Philippe Magnan) sein Vorhaben die schöne Tochter Marie (Melanie Thierry) mit einem der Brüder Henri und Charles Guise (Gaspard Ulliel und Romain Vergaud) zu vermählen, aufgibt. Stattdessen drängt der Herzog auf eine schnelle Vermählung mit seinem Sohn Philippe. Die junge Marie muss sich wohl oder übel in ihr Schicksal fügen, einen Mann zu heiraten, den sie gar nicht lieb. Vielmehr hat sie Feuer für den Draufgänger Henri vermählt. Doch eine Frau in dieser Zeit hat kaum Handlungsspielraum und Freiheit. Sie ist den Befehlen der Männer ausgeliefert und die Ehe wird vollzogen. Dabei erweist sich ihr Gemahl Philippe als sehr einfühlsam. Doch Marie ist auch für andere Männer begehrenswert. Auch Graf de Chabannes, der die Frau während der Abwesenheit ihres Mannes die schönen Künste lehrt und Bildung beibringt, hat sich verliebt. Auch das Feuer von Henri für seines Herzensdame ist noch nicht erloschen und auch Henri, Herzog von Anjou (Raphael Personnaz), Bruder des französischen Königs ist sofort von Marie fasziniert...




In "Die Prinzessin von Montpensier" geht es vor allem auch um Verzicht und unerfülllte Liebe. Die Figuren im Film haben Wünsche, doch keiner wird damit Glück haben. Marie, die zwar viele Verehrer hat, wird in eine Ehe gezwungen. Trotz ihrer Bemühungen eine gute und treue Ehefrau zu sein, steht die Eifersucht des liebenden Mannes im Weg, aber auch ihre Leidenschaft für den draufgängerischen Henri. Genau wie Marie übt sich de Chbannes im Verzicht. Er gesteht Marie seine Liebe, doch darüber wird nie wieder geredet. Überhaupt ist Tavernier ein Meister des Unausgesprochenen. Die Figuren sind alle sehr authentisch und interessant - es gibt kein Schwarz und Weiß. Jede Figur ist ambivalent und hat überraschende Schattierungen.







Bewertung: 8 von 10 Punkten. 
 

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