Sonntag, 4. September 2022

Der See der wilden Gänse


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Diao Yinan

Der Gejagte...

Im Jahr 2014 wurde der Chinesische Filmregisseur Diao Yinan für seinen Neo Noir Thriller "Feuerwerk am hellichten Tage" mit dem Goldenen Bären der Berliner Filmfestspiele ausgezeichnet. Auch sein 2019 entstandener Film "Der See der wilden Gänse" ist im selben Genre beheimatet und spielte weltweit 31 Millonen Dollar ein. Bei der Filmfestspielen in Cannes war er im Wettbewerb um die Goldene Palme zu sehen.
Die Geschichte beginnt mit einem Treffen zwischen Zhou Zenong (Hu Ge) und Liu Aiai (Gwei Lun-Mei) an einem Bahnhof. Eigentlich hat Zhou seine Frau Shujun (Wan Qian) erwartet, doch Zhous Partner Huahua (Qi Dao) hat als Ersatz die attraktive Prostituierte Liu Aiai geschickt. In Rückblenden werden die vorherigen Ereignisse aufgerollt. So erfährt der Zuschauer, dass Zhou der Boss einer kleineren Bandten ist, die für einen größeren Boss im großen Stil Motorräder stiehlt. Nun hat Rothaar, ein Mitglied von Zhous Bande, einem Rivalen während eines Streits um ein bestimmtes Territorium ins Bein geschossen. Zur wiedergutmachung wird ein Wettbewerb der beiden Banden beschlossen. Die Bande, die innnert einem bestimmten Zeitraum die meisten Motorräder klauen kann, bekommt auch das attraktive Territorium. Doch die Gegenseite spielt falsch. Rothaar wird durch eine perfide Falle der Gegenseite getötet und enthauptet. Auch Zhou bekommt zwei Schüsse in den Oberkörper ab. Bei dem Versuch zu fliehen, erschießt Zhou versehentlich einen Polizisten, was bedeutet, dass nun sowohl die Gang als auch die Gesetzeshüter hinter ihm her sind. Er muss fliehen. Der Chef der hiesigen Polizei ist Hauptmann Liu (Liao Fan). Es wird vermutet, dass Zhou sich irgendwo in der Nähe vom Wild Goose Lake versteckt hat. Die Gegend gilt als besonders gefährlicher Bezirk in Wuhan. Auf die Ergreifung des Flüchtigen ist eine Belohnung von 300.000 Yuan ausgesetzt. Zhou ist sich bewusst, dass er möglicherweise niemandem mehr trauen kann. Spielt sein Boss Huahua mit falschen karten ? Wie weit kann er der schönen Liu Aiai trauen ? Warum ist seine Frau nicht gekommen ?





Der düstere Film zeigt eine Flucht im nächtlichen Dschungel von Wuhan und neben der Hauptfigur des Kleinkriminellen Zhou Zenong ist vor allem die geheimnisvolle Femme Fatale Liu Aiai interessant. Denn der Zuschauer erkennt ihr Schwanken. Soll sie den Flüchtigen ausliefern und sich die Belohnung mit den Gangstern teilen, wie ausgemacht oder aber wird sie dem Mann bei seinem Streben nach moralischer Erlösung behilflich sein. Während der Flucht wird immer mehr eine Verschmelzung von Gangstern und Polizisten sichtbar. Letztere verwenden ähnlich brutale Mittel und fragwürdige Methoden bei der Ergreifung der "Bösen" wie diese selbst. Beide machen Hatz auf einen einsamen Flüchtigen, der bald ganz alleine dasteht. Eine Situation, die an Carol Reeds meisterhaften Klassiker "Odd man out" erinnert.





Bewertung: 8 von 10 Punkten. 
 

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