Regie: Ang Lee
David, das Experiment...
Ang Lees nächstes Projekt nach seinem Welterfolg und Oscarsieger "Crouing Tiger, Hidden Dragon" war die Marvel Comicverfilmung "Hulk", die den Produzenten 137 Millionen Dollar kostete und die im Kino ca. 250 Millionen Dollar einspielte. In Deutschland wurden nahezu 600.000 Kinokarten verkauft. Ang Lees Inszenierung ist sehr innovativ. so hat er typische optische Grundprinzipien des Comics, beispielsweide ein Aufteilen des Bildes mittels Split Screen übernommen, wie auf einer echten Comicseite. Bereits 5 Jahre später startete mit "Der unglaubliche Hulk" ein weiterer Film über den grünen Comichelden. Diese Version von Louis Letterier spielte weltweit 265 Millionen Dollar ein, hatte in Deutschland aber nur etwa halb soviele Besucher wie Ang Lees Film. In den späten 1960er Jahren arbeitet David Banner (Nick Nolte) als Genetiker für die Regierung und versucht, menschliche DNA zu verbessern. Dabei führt er Selbstversuche durch. Nachdem seine Frau Edith ihren Sohn Bruce Banner zur Welt gebracht hat, erkennt David, dass Bruce seine mutierte DNA geerbt hat, und versucht, ein Heilmittel zu finden. 1973 stellt Davids Vorgesetzter, Colonel Thaddeus „Thunderbolt“ Ross (Sam Elliot), seine Forschung ein, nachdem er von seinen gefährlichen Experimenten erfahren hat. In einem Anfall psychotischer Wut manipuliert David aus Rache den Gammareaktor der Desert Base, um ihn zu explodieren. Im Glauben, gefährlich zu sein, versucht David, Bruce zu töten, ermordet dabei aber versehentlich Edith, als sie sich zwischen die beiden stellt und versucht, David aufzuhalten. Das Trauma führt zu einer unbewussten Unterdrückung von Bruce‘ frühen Kindheitserinnerungen. Ross verhaftet David und schickt ihn in eine psychiatrische Klinik. Der vierjährige Bruce kommt in Pflege. Mrs. Krenzler adoptiert ihn, und Bruce nimmt den Nachnamen an und wächst im Glauben auf, seine leiblichen Eltern seien tot. Dreißig Jahre später arbeitet Bruce (Eric Bana) als brillanter Wissenschaftler mit seiner Ex-Freundin und Ross' entfremdeter Tochter Betty Ross (Jennifer Conelly) im Berkeley Lab. Der zwielichtige Glenn Talbot (Josh Lucas), Vertreter des privaten Forschungsunternehmens Atheon, interessiert sich für die Nanomedizinforschung der Wissenschaftler zur Entwicklung regenerierbarer Soldaten für den militärisch-industriellen Komplex. David taucht als Hausmeister im Laborgebäude wieder auf, um Bruces Leben zu infiltrieren. Der inzwischen zum General ernannte Ross ermittelt und sorgt sich um Bettys Sicherheit in Bruces Gegenwart. Bruce rettet einen Kollegen namens Harper nach einem Unfall mit einer defekten Gammasphäre. Bruce erwacht in einem Krankenhausbett und erzählt Betty, dass es ihm besser geht denn je. Doch Betty kann sich sein Überleben nicht vorstellen, da die Nanomedizin alles andere zerstört hat; die Strahlung verschmolz, ohne dass sie es wussten, mit Bruce' veränderter DNA. Später trifft David Bruce, enthüllt ihre Beziehung und deutet auf Bruce' Mutation hin. Später verwendet er Proben von Bruce' DNA für Tierversuche. Im Labor erkennt Bruce, dass David sein Vater ist, was seine verdrängten traumatischen Erinnerungen wachruft. Die durch diese Erkenntnis zunehmende Wut aktiviert seine gammabestrahlte DNA; er verwandelt sich in den Hulk und zerstört das Labor. Am nächsten Tag findet Betty Bruce, der sich kaum an die vergangene Nacht erinnern kann, bewusstlos in seinem Haus....
Kritiker lobten die Leistungen der Darsteller und Lees Regie, kritisierten aber das langsame Tempo und die Länge. Im Nachhinein wurde der Film für seine Abkehr von konventionellen Comic-Film-Tropen gelobt. Ang Lee versuchte, die Probleme der Hulk-Geschichte tatsächlich zu behandeln, anstatt einfach auf hirnlose visuelle Effekte zu setzen. Die Figur des Hulk erinnert auch an "Dr. Jekyll und Mr. Hyde", die Bewegungen haben etwas von King Kong. Vielleicht ist Ang Lees Version etwas zu lang, aber er gehört sicherlich zu den besseren Comicverfilmungen der letzten Jahrzehnte.
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen