Regie: Henri Verneuil
Zurück in der Stadt...
Henri Verneuils bester Film ist sicherlich "I wie Ikarus" mit Yves
Montand, gefolgt vom hochkarätig besetzten Gangsterepos "Der Clan der
Sizilianer". Der 1976 entstandene Belmondo Thriller "Im Körper meines
Feindes" ist sicherlich etwas weniger effektiv. Denn der Film steht im
krassen Kontrast zu den Krimithrillern, für die Belmondo so populär
wurde und auch das komplette Gegenteil von "Angst über der Stadt", einer
weiteren Zusammenarbeit zwischen Regisseur und dem Akteur. Dieser Film,
der kurz zuvor ein Kassenhit war, setzte auf Action und Hochspannung.
Mit "Der Körper meines Feindes" sollte Belmondo die Gelegenheit bekommen
seine Qualitäten als ernstzunehmender Schauspieler zu zeigen. Die
Rolle, die der Star im Film verkörpert, gehört sicherlich zu den
Herausforderungen seiner Karriere, da er den gleichen Charakter in zwei
Zeitperioden spielt, zwischen denen sieben Jahre liegen. Verneuil hasste
es, seinen Schauspieler mit Makeup älter zu schminken oder jünger zu
machen, um den Zeitunterschied deutlich zu machen. Also nutzte er eine
ganz simple Varante, die auch den Weg in die Dialoge des Drehbuchs fand:
Wenn man sich an die Vergangenheit erinnert, sieht man sich so, wie man
jetzt ist, nicht wie man war. Dies hört sich schlüssig an, erweist sich
aber für den Film als gewisses Manko. Durch diesen Kniff wirken die
Rückblenden seltsam künstlich.
Im Film wird die Geschichte des Francois Leclerq (Belmondo)
erzählt, der für einen Doppelmord, den er nicht beging, zu sieben Jahre
Haft verurteilt wurde und nach seiner Entlassung wieder nach Cournai, in
seine Heimatstadt, zurückkehrt. Francois will den wahren Mörder finden
und Licht ins Dunkel bringen. In Cournai ist der Textilfabrikant Jean
Baptiste Beaumont-Liegard (Bernard Blier), der größte Arbeitgeber der
Stadt und dementsprechend hoch ist auch seine Macht. Ohne ihn geht
nichts - das weiß der Bürgermeister (Daniel Ivernel), der Staatsanwalt
(Jacques David) und auch der Richter ( Andre Reybaz). Francois hatte bei
der Gerichtsverhandlung nie eine Chance, denn es gab gegen ihn eine
Verschwörung. In Rückblenden erinnert sich an seine Beziehung zu
Gilberte (Marie France Pisier), der Tochter des Textilbarons. Durch
diese Liason bekommt Francois, der aus einfachen Verhältnissen stammt,
Zugang zur feinen Gesellschaft der Stadt. Mit Raphael di Massa (Francois
Perrot) eröffnet er einen Nachtclub, merkt jedoch nicht, dass dort mit
Drogen gehandelt wird. Kurze Zeit später wird die Bardame Karine
(Elizabeth Margoni) und ein Gast ermordet....
Der Film ist ein bisschen verzwickt inszeniert - am Ende erfüllt sich aber der Racheplan des Heimkehrers. Für Belmondo war es eine sehr anspruchsvolle Rolle und mit Bernard Blier hat er einen genialen Gegenspieler. Blier wurde am 2. März 1989 mit dem Ehren-Cesar für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Claude Brosset ist in der Rolle der Transvestiten-Domina Janine zu sehen.
Der Film ist ein bisschen verzwickt inszeniert - am Ende erfüllt sich aber der Racheplan des Heimkehrers. Für Belmondo war es eine sehr anspruchsvolle Rolle und mit Bernard Blier hat er einen genialen Gegenspieler. Blier wurde am 2. März 1989 mit dem Ehren-Cesar für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Claude Brosset ist in der Rolle der Transvestiten-Domina Janine zu sehen.
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