Freitag, 18. November 2022

As Tears goes by


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Wong Kar Wai

Hongkong Ballade...

Aufgrund der großen Ähnlichkeit mit dem Martin Scorsese Klassiker "Mean Street" wird Wong Kar-Wais Kinodebüt "As Tears goes by" von vielen als Remake angesehen.
Während des Kinostarts im Jahr 1988 spielte das Gangstermovie in Hongkong über 11 Millionen Dollar ein. Diesen kommerziellen Erfolg konnte der Filmemacher erst im Jahr 2013 mit dem oscarnominierten Filmhit "The Grandmaster" toppen. 
"As Tears goes by" zeigt den jungen Andy Lau in einer strarken Rolle als Handlanger für die Mafia. Die Geschichte spielt in den nächtlichen Straßen von Kowloon, Hongkong. Ah Wah (Andy Lau) ist ein Gangster, der für eine mafiaähnliche Organisation arbeitet. Die oberen Bosse sind meistens angesehene und harmlos wirkende Bürger, die ihre Organisation in viele kleinere Banditengruppen eingeteilt hat. Der stärkste junge Gangster wird von seinen Männer als "großer Bruder" bezeichnet und dieser gibt seinen kleinen Brüdern Aufträge. Sehr oft muss von diesen jungen Kriminellen neben der Hauptbeschäftigung des Geldeintreibens auch ein Auftragsmord getätigt werden. Ah Wah ist der große Bruder des sehr unbesonnenen Hitzkopfs Fly (Jacky Cheung), der immer wieder mit seinen Alleingängen und seinem großen Mundwerk sowohl bei den Bossen als auch bei den anderen Gruppen aneckt. Eines Tages steht Ah Wahs lungenkranke Cousine Ag Ngor (Maggie Cheung) vor der Tür. Die Tante hat ihn gebeten das Mädchen für einige Tage zu beherbergen, da sie sich im Krankenhaus behandeln lassen muss. Während dieser Zeit spitzt sich auch der Konflikt zwischen Fly und Tony (Alex Man), dem Chef der konkurrierenden Gruppe, extrem zu. Noch steht Fly unter dem Schutz des großen Bruders, doch die Oberbosse sind inzwischen auch der Meinung, dass Fly für die ganze Organisation zur Belastung wird. Nachdem Ah Wah auch noch von seiner Freundin Mabel (Ang Wong) verlassen wird, beginnt er seine Cousine etwas mehr wahrzunehmen. Die Beziehung zwischen Wah und Ngor wird intensiver...






Der Film hat begeisternde Momente und obwohl es sich um das Debüt von Wong kar Wai handelt, kann man schon seine unnachahmliche Handschrift erkennen. Dies obwohl der Film rein oberflächlich wie ein krachender John Woo Actioner rüberkommt. Aber er bietet viel mehr. Vor allem liegt eine gewisse Poesie, ja auch Melancholie in der Geschichte um Verlierer. Der stärkste Moment ist Wahs Trip auf die Insel Lantau, dort wo er am Hafen auf Ag Ngor trifft und sich eine heftige Romanze entwickelt. In diesem Augenblick - so scheint es - könnte sich das Schicksal pltözlich in eine positive Richtung für den Verlierer wenden. Doch es bleibt bei einer Momentaufnahme. "As Tears goes by" ist auch ein Film über eine tiefe Männerfreundschaft. Durch die Unterstützung für den labilen Fly übernimmt Ah Wah eine sehr wichtige Verantwortung für einen anderen Menschen - er beschützt diesen und geht mit ihm durch Dick und Dünn. Es scheint das einzig Wertvolle im Gangsterleben von Ah Wah zu sein, der seinem kleinen Bruder einmal voller Bitterkeit besteht, dass er bereits im Alter von 14 Jahren seinen ersten Auftragsmord getätigt hat. Mit "As Tears goes by" ist Wong Kar wai ein Gangsterepos gelungen, dass die Figuren in den Mittelpunkt stellt.





Bewertung: 9 von 10 Punkten. 

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