Regie: John Milius
Der Staatsfeind wird gejagt...
Das Leben von berühmten Gangsters war schon immer ein beliebtes
Thema im Filmgeschäft. So mimte Dustin Hoffman den berüchtigten Dutch
Schulz in Robert Berntons Film "Billy Bathgate". Robert de Niro
brillierte in Brian de Palmas "The Untouchables" als Al Capone. Charles
Bronson war Machine Gun kelly in Roger Cormans "Das Raubtier".
Nicht zu vergessen die legendäre Verfilmung Arthur Penns von
"Bonnie und Clyde". Auch Filmemacher Michael Mann reizte es unheimlich
die Jagd von G-Man Melvin Purvis auf den Staatsfeind Nr. 1 John
Dillinger zu inszenieren. Manns erfolgreiche Verfilmung ist sogar die
fünfte Version dieser Geschichte. John Milius (Conan, der Barbar, Die
rote Flut, Der Wind und der Löwe) war der Erste - sein 1973 gedrehter
Film heißt "Jagd auf Dillinger" und punktet durch eine sehr gute
Besetzung mit angesehenen Darstellern wie Warren Oates, Ben Johnson oder
Cloris Leachman.
Der Film über das Leben und die kriminelle Machenschaften des
berüchtigten Bankräubers und Staatsfeind Nr. 1 spielte insgesamt 4
Millionen Dollar ein, ist aber mit der Zeit in Vergessenheit geraten.
Der pensionierte FBI Agent Clarence Hurt, einer der Agenten, die an
der letzten Schießerei mit Dillinger beteiligt waren, war der
technische Berater von Milius Film, der auch dokumentarisches Bild- und
Filmmaterial aus der damaligen Zeit enthält.
Amerika während der großen Depression in den 30er Jahren: Die arme
Bevölkerung fängt an die gesetzlosen Gangster wie Volkshelden zu
verehren. Dies passt melvin Purvis (Ben Johnson), dem Leiter der
FBI-Außenstelle gar nicht. Er hat sich fest vorgenommen die Staatsfeinde
wie Pretty Boy Floyd (Steve Kanaly), Baby Face Nelson (Richard
Dreyfuß), Machine Gun Kelly, Jack Klutas, Wilbur Underhill und John
Dillinger (Warren Oates) zu fassen.
Nach und nach kann der FBI Mann mit sehr harten Mitteln einige
dieser Banditen unschädlich machen...sein Motto heißt: Lieber tot als
lebendig. Währenddessen rauben Dillinger und seine Männer Homer Van
Meter (Harry Dean Stanton), Harry Pierpont (Geoffrey Lewis) oder Charles
Mackley (John P. Ryan) weiter munter Banken aus. Während eines
Barbesuchts lernt Dillinger die hübsche Billie Frechette (Michelle
Philipps) kennen, die dann seine Geliebte wird....
Kritikerpapst Roger Ebert fand das Gangsterepos gut, weil der
Regisseur John Milius alle Zutaten voll ausgeschöpft hat, die das Werk
gewalttätig und hart machen und voller Waffen und Blut steckt. Dem ist
nichts hinzuzufügen. Auch die Darsteller agieren auf hohem Niveau. So
spielt Warren Oates den Gangsterboss mit sehr viel Charisma und sein
Gegenspieler Ben Johnson steht dem in nichts nach. Der Schauspieler
gewann ein Jahr zuvor den Oscar mit seiner unvergessenen Rolle als
Kinobetreiber Sam the Lion in Peter Bogdanovichs Klassiker "Die letzte
Vorstellung" - auch hier in "Dillinger" spielt Ben Johnson hervorragend.
Apropos "Die letzte Vorstellung" - Cloris Leachman, ebenfalls
Oscarpreisträgerin für diesen Film, ist am Ende in der Rolle der Lady in
Red Anna Sage zu sehen. Durch ihren Tipp konnte der Staatsfeind Nr. 1
am Ende einer kinovorstellung gestellt werden und sein Gegenspieler
konnte in diesem Moment zur Waffe greifen.
Bewertung: 7 von 10 Punkten.
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