Freitag, 18. November 2022

Jagd auf Dillinger


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: John Milius

Der Staatsfeind wird gejagt...

Das Leben von berühmten Gangsters war schon immer ein beliebtes Thema im Filmgeschäft. So mimte Dustin Hoffman den berüchtigten Dutch Schulz in Robert Berntons Film "Billy Bathgate". Robert de Niro brillierte in Brian de Palmas "The Untouchables" als Al Capone. Charles Bronson war Machine Gun kelly in Roger Cormans "Das Raubtier".
Nicht zu vergessen die legendäre Verfilmung Arthur Penns von "Bonnie und Clyde". Auch Filmemacher Michael Mann reizte es unheimlich die Jagd von G-Man Melvin Purvis auf den Staatsfeind Nr. 1 John Dillinger zu inszenieren. Manns erfolgreiche Verfilmung ist sogar die fünfte Version dieser Geschichte. John Milius (Conan, der Barbar, Die rote Flut, Der Wind und der Löwe) war der Erste - sein 1973 gedrehter Film heißt "Jagd auf Dillinger" und punktet durch eine sehr gute Besetzung mit angesehenen Darstellern wie Warren Oates, Ben Johnson oder Cloris Leachman.
Der Film über das Leben und die kriminelle Machenschaften des berüchtigten Bankräubers und Staatsfeind Nr. 1 spielte insgesamt 4 Millionen Dollar ein, ist aber mit der Zeit in Vergessenheit geraten.
Der pensionierte FBI Agent Clarence Hurt, einer der Agenten, die an der letzten Schießerei mit Dillinger beteiligt waren, war der technische Berater von Milius Film, der auch dokumentarisches Bild- und Filmmaterial aus der damaligen Zeit enthält.
Amerika während der großen Depression in den 30er Jahren: Die arme Bevölkerung fängt an die gesetzlosen Gangster wie Volkshelden zu verehren. Dies passt melvin Purvis (Ben Johnson), dem Leiter der FBI-Außenstelle gar nicht. Er hat sich fest vorgenommen die Staatsfeinde wie Pretty Boy Floyd (Steve Kanaly), Baby Face Nelson (Richard Dreyfuß), Machine Gun Kelly, Jack Klutas, Wilbur Underhill und John Dillinger (Warren Oates) zu fassen.
Nach und nach kann der FBI Mann mit sehr harten Mitteln einige dieser Banditen unschädlich machen...sein Motto heißt: Lieber tot als lebendig. Währenddessen rauben Dillinger und seine Männer Homer Van Meter (Harry Dean Stanton), Harry Pierpont (Geoffrey Lewis) oder Charles Mackley (John P. Ryan) weiter munter Banken aus. Während eines Barbesuchts lernt Dillinger die hübsche Billie Frechette (Michelle Philipps) kennen, die dann seine Geliebte wird....





Kritikerpapst Roger Ebert fand das Gangsterepos gut, weil der Regisseur John Milius alle Zutaten voll ausgeschöpft hat, die das Werk gewalttätig und hart machen und voller Waffen und Blut steckt. Dem ist nichts hinzuzufügen. Auch die Darsteller agieren auf hohem Niveau. So spielt Warren Oates den Gangsterboss mit sehr viel Charisma und sein Gegenspieler Ben Johnson steht dem in nichts nach. Der Schauspieler gewann ein Jahr zuvor den Oscar  mit seiner unvergessenen Rolle als Kinobetreiber Sam the Lion in Peter Bogdanovichs Klassiker "Die letzte Vorstellung" - auch hier in "Dillinger" spielt Ben Johnson hervorragend. Apropos "Die letzte Vorstellung" - Cloris Leachman, ebenfalls Oscarpreisträgerin für diesen Film, ist am Ende in der Rolle der Lady in Red Anna Sage zu sehen. Durch ihren Tipp konnte der Staatsfeind Nr. 1 am Ende einer kinovorstellung gestellt werden und sein Gegenspieler konnte in diesem Moment zur Waffe greifen.






Bewertung: 7 von 10 Punkten. 

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