Regie: Eric Rohmer
Delphines Sehnsucht...
Hauptfigur in Eric Rohmers 1986 entstandenem Film "Das grüne
Leuchten" ist die junge Sekretärin Delphine, die von Marie Riviere
großartig gespielt wird. Ich kann mich sehr leicht mit dieser Hauptfigur
identifizieren, da ich diese Suche nach der großen Liebe auch so
chaotisch und unstet erlebt habe. Auch die Sichtweisen wie auch die
Gefühlsregungen und Emotionen von Delphine sind mir durch eigenen
Erleben und Empfinden bestens vertraut. Der Originaltitel "Le Rayon
Vert" verweist auf den gleichnamigen Roman von Jules Verne, den er 1982
schrieb. In diesem Liebesroman beschrieb der Autor die Abenteuer einer
jungen Erbin, die in die warmen Mittelmeerländer reist, um ihren Mann
des Lebens zu finden. In "Das grüne Leuchten" wurde aus der reichen
Erbin eine Pariser Sekretärin, die den beginnenden Sommerurlaub nutzen
möchte um ihren Prince Charming zu finden. "Das grüne Leuchten" selbst
ist ein
optisches und atmosphärisches Phänomen: den allerletzten Sonnenstrahl,
der an einem klaren Tag am Rande des Ozeans die Form eines grünen
Blitzes annimmt, allerdings nur für wenige Sekunden. Für
den Beobachter des Phänomens sowie für eine Gruppe von Menschen, die es
in einer Bildungsszene des Films diskutieren, wäre es somit möglich, in
die eigenen Gefühle und in die Gefühle anderer hineinzulesen. Doch es
beginnt damit, dass Delphine ihren Urlaubsplan Griechenland scheitern sieht, als die Freundin, mit der sie reisen sollte, absagt. Sie wird vergeblich nach einer Alternative suchen, die sie zufriedenstellen könnte. Eine
andere Freundin, Manuella, lädt sie ein, mit ihrem Verlobten
zusammenzukommen, und bietet ihr dann Gastfreundschaft im Haus ihrer
Großmutter in Spanien an, doch Delphine lehnt beide Angebote ab. Ihre
Schwester bietet ihr an, nach Irland zu folgen, wo sie mit ihrem Mann
und ihrem Sohn Urlaub machen will, doch Delphine lehnt das Angebot ab,
da sie lieber ans Meer fährt. Deshalb ruft sie einen Ex-Freund an und
bittet ihn darum sein Ferienhaus in Antibes benutzen zu können, aber er,
der seine Ferien normalerweise in den Bergen verbringt, nutzt dieses
Jahr die Wohnung an der Côte d'Azur selbst. Obwohl
sie von wahrer Liebe träumt und ihre Einsamkeit bereut, agiert Delphine
den ganzen Film über, um diese Einsamkeit bis zur Depression zu
verstärken.
Sie bekommt sogar einen Weinkrampf in Gegenwart einer Freundin,
Françoise, die sie gerührt einlädt, mit ihr in einem Haus in Cherbourg
Urlaub zu machen. Da sie davon überzeugt ist, Delphine vor der Einsamkeit zu retten, drängt sie jeder dazu, auf das zu verzichten, was sie ist: eine Romantikerin, die an die wahre Liebe glaubt. Am Hafen von Cherbourg trifft sie einen jungen Mann, der auf einen Urlaub in Irland wartet. Er lädt sie zum Abendessen ein, aber sie lehnt ab, weil sie meint, es wäre sinnlos, wenn sie sich nicht wiedersehen könnten. Während des Mittagessens mit Françoises Freunden fühlt sie sich wegen ihrer vegetarischen Wahl von allen kritisiert. In den folgenden Tagen hielt sie sich von der Gesellschaft fern. Am 22. Juli beschließt Delphine, in Begleitung von Françoise nach Paris zurückzukehren. Am
nächsten Tag, nachdem sie einen unangenehmen Flirtversuch in einem Park
abgewehrt hat, ruft sie ihren Ex an und bittet ihn, ihr Haus in den
Bergen zu leihen. Delphine kommt mit dem Zug in Savoyen an. Während
sie auf den Hausmeister des geliehenen Hauses wartet, geht sie an einem
Gletscher vorbei und beschließt plötzlich, nach Paris zurückzukehren. Dort gesteht sie Françoise ihr tiefes Unbehagen. Sie schlendert zwischen den sonnenverwöhnten Zuschauern am Ufer der Seine entlang. Sie trifft einen Freund, der ihr anbietet, ihr ein Haus in Biarritz zu leihen, was Delphine annimmt. Delphine ist allein am Strand von Biarritz. Sie
lauscht dem Gespräch einiger Urlauber, die über einen Roman von Jules
Verne, „Der Grüne Strahl“, sprechen, über ein optisches Phänomen, das
dadurch entsteht, dass die Sonne über dem Meer untergeht. In dem Moment,
in dem der obere Teil der Sonnenscheibe am Horizont verschwindet ,
erzeugt die Krümmung der Erde vorübergehend einen grünen Strahl; Delphine
trifft am Strand eine junge schwedische Touristin, Lena (Sylvie
Richez), die keine Beziehungsprobleme mit Jungs hat und sie zum
Oben-Ohne-Sonnenbaden ermutigt. Als Lena sich an zwei Jungen klammert, geht Delphine genervt davon. Am 4. August packt Delphine ihre Koffer und geht zum Bahnhof, um mit dem Zug zurück nach Paris zu fahren. Ein Junge, der neben ihr sitzt, bemerkt, dass sie „Der Idiot“ von Fjodor Dostojewski liest, und beginnt ein Gespräch. Dann machte bei Delphine Klick. Der Junge macht Urlaub in Saint-Jean-de-Luz, einem nahegelegenen Touristenort, und sie bittet ihn, mitzukommen. Während
sie sich in der Küstenstadt anvertrauen, bemerkt Delphine das Schild
eines Ladens mit der Aufschrift „Le Rayon Vert“ und bittet den Jungen
Vincent (Vincent Gauthier), sie zu begleiten, um den Sonnenuntergang von
einem Aussichtspunkt aus zu beobachten. Als die Sonne endlich untergeht, sehen beide grünes Licht.::
Ein schöner Film mit Happy End und der Möglichkeit, dass Wünsche in Erfüllung gehen können, wenn man an Wunder und an die Magie glaubt. Die Hauptfigur findet auch auf der Straße Karten, die ihr den Weg weißen. Etwas mystisches liegt in der Luft, die ganze Zeit - sowohl im Alltag auch in den Urlaubserlebnissen. Rohmer inszenierte mit sprödem Charme und einer sehr guten Hauptdarstellerin. Der Film gewann den Golden Löwen von Venedig und gehört zu den besten Filmen des Regisseurs.
Ein schöner Film mit Happy End und der Möglichkeit, dass Wünsche in Erfüllung gehen können, wenn man an Wunder und an die Magie glaubt. Die Hauptfigur findet auch auf der Straße Karten, die ihr den Weg weißen. Etwas mystisches liegt in der Luft, die ganze Zeit - sowohl im Alltag auch in den Urlaubserlebnissen. Rohmer inszenierte mit sprödem Charme und einer sehr guten Hauptdarstellerin. Der Film gewann den Golden Löwen von Venedig und gehört zu den besten Filmen des Regisseurs.
Bewertung: 9 von 10 Punkten.
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