Regie: Eric Rohmer
Die Vorsehung...
Gibt es so etwas wie Vorsehung ? Oder kann starker Glaube
tatsächlich Berge versetzen ? Dieser Frage versucht der 1992 gedrehte
Film "Wintermärchen" von Eric Rohmer auf den Grund zu gehen. Der Film
ist Teil von Rohmers Jahreszeiten-Tetralogie, die in der Zeit zwischen
1989 und 1998 realisiert wurde. Dabei war "Wintermärchen" aus
kommerzieller Hinsicht der schwächste Film dieser vier zusammenhängenden
Werke.
Der Titel des Films bezieht sich auf Shakespeares gleichnamiges
Drama, dass sich die Hauptfigur Felicie, gespielt von Charlotte Very,
gemeinsam mit ihrem Freund Loic (Herve Furic) im Theater ansieht und von
dem sie tief beeindruckt ist. Hier wie auch in der Geschichte der
Felicie verliert ein Mensch durch seine Schuld den geliebten Partner und
gibt aber die Hoffnung dennoch nicht auf, dass er eines Tages doch noch
gefunden wird.
Félicie
hat eine wundervolle Urlaubsromanze mit Charles (Frederic van den
Driessche), aber aufgrund eines fatalen Fehlers, als sie ihm am Ende des
Sommers eine falsche Adresse gibt, wird es für Charles unmöglich sein,
sie zu finden. Daher kommt es auch nicht zum erhofften Wiedersehen dieser verheißungsvollen Romanze. Aus dieser Liebe geht eine Tochter hervor, die kleine Élise (Ava Lorachi), die mittlerweile bald 5 Jahre alt wird. Félicie wird weiterhin von der Erinnerung an Charles heimgesucht. Sie
ist Friseurin und lebt in der Region Paris bei einem Intellektuellen
Bücherwurm, Loïc, der sie sehr liebt und mit dem sie auch kurzzeitig
eine Affäre hatte. Doch inzwischen weiß sie, dass Loic nicht der Mann
ist, den sie heiraten wird. Sie möchte aber auf jeden Fall eine
platonische Freundschaft mit ihm führen. Sie
beschließt relativ unüberlegt und spontan, mit ihrem derzeitigen
Liebhaber und Chef, dem Friseur Maxence (Michel Voletti),
zusammenzuleben und mit ihm gemeinsam nach Nevers zu ziehen, wo er
einen Salon eröffnet hat; Sie nimmt ihre Tochter mit und hofft, dass die Entfernung das Vergessen erleichtert. Trotz
allem kann sie Charles nicht vergessen und erkennt am Tag ihrer
Eingewöhnung, dass sie das Leben in Nevers nicht ertragen kann. Sie kehrt mit ihrer Tochter nach Paris zurück. Alles kommt ganz anders, als sie mit ihrer Tochter in einen Bus steigt...
Der Film hat die Erzählstruktur einer Chronik, doch die kleine Alltagsgeschichte ist mit einer schönen Poesie unterlegt und zeigt neben dem fast banalen Alltag, dass gleichzeitig ein Wunder geschehen kann, dessen Wahrscheinlichkeit vorher bei fast Null Prozent lag. Gerade, weil die Handlung von Wintermärchen um den Glauben kreist und am Ende ein märchenhaftes Wunder geschieht, gab sich Rohmer besondere Mühe, die Geschichte zu plausibilisieren. Dies ging so weit, dass er, um den Ausgangspunkt einer Adressverwechslung zu überprüfen, Briefe an eine falsche Adresse verschickte, um herauszufinden, ob sie tatsächlich als unzustellbar retourniert wurden. Wie gewohnt inszenierte der Regisseur dialoglastig und leicht bekömmlich.
Der Film hat die Erzählstruktur einer Chronik, doch die kleine Alltagsgeschichte ist mit einer schönen Poesie unterlegt und zeigt neben dem fast banalen Alltag, dass gleichzeitig ein Wunder geschehen kann, dessen Wahrscheinlichkeit vorher bei fast Null Prozent lag. Gerade, weil die Handlung von Wintermärchen um den Glauben kreist und am Ende ein märchenhaftes Wunder geschieht, gab sich Rohmer besondere Mühe, die Geschichte zu plausibilisieren. Dies ging so weit, dass er, um den Ausgangspunkt einer Adressverwechslung zu überprüfen, Briefe an eine falsche Adresse verschickte, um herauszufinden, ob sie tatsächlich als unzustellbar retourniert wurden. Wie gewohnt inszenierte der Regisseur dialoglastig und leicht bekömmlich.
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