Regie: Willliam Friedkin
Der Serienkiller...
William Friedkin schuf mit "French Connection" und "Der Exorzist"
zwei der erfolgreichsten Klassiker des Neuen Hollywood Kinos der frühen
70er Jahre. "Atemlos vor Angst", ein Remake von Clouzots "Lohn der
Angst" wurde zunächst von der Kritik eher verhalten angenommen, hat sich
aber inzwischen einen guten Ruf erworben und gilt ebenfalls als
großartiger Genrefilm. "Cruising" hatte es ebenfalls schwer und
entwickelte sich ebenso wie "Atemlos vor Angst" erst jahre später zu
einem reputablen Klassiker. 1985 drehte er mit "Leben und Sterben in
L.A." einen bemerkenswerten NeoNoir. Der 1987 entstandene Film "Ramage"
ist weitestgehend unbekannt geblieben. Einige Kritiker sehen in der
Mischung aus Thriller und Gerichtsfilm ein bislang unentdecktes Juwel
aus dem Filmschaffen des am 7. August 2023 verstorbenen
Hollywoodregisseur - andere sehen in "Rampage" gar ein Plädoyer für die
Todesstrafe.
Friedkin
produzierte den Film, schrieb das Drehbuch basierend auf dem
gleichnamigen Roman von William P. Wood, der vom Leben von Richard Chase
inspiriert war. Der
Film wurde am 11. September 1987 auf dem Boston Film Festival
uraufgeführt, sein Kinostart wurde jedoch fünf Jahre lang ausgesetzt, da
die Produktionsfirma und der Verleiher De Laurentiis Entertainment
Group bankrott gingen. Im Jahr 1992 erhielt Miramax die Vertriebsrechte und gab dem Film eine limitierte Veröffentlichung in Nordamerika. Für die Miramax-Veröffentlichung überarbeitete Friedkin den Film und änderte das Ende. Charles
Reece (Alex McArthur) ist ein Serienmörder, der aufgrund paranoider
Wahnvorstellungen eine Reihe brutaler Verstümmelungsmorde begeht, um
Blut zu trinken. Reece wird bald gefangen genommen. Der
größte Teil des Films dreht sich um den Prozess und die Versuche des
Staatsanwalts Anthony Frazer (Michael Biehn), Reece für gesund zu
erklären und die Todesstrafe zu verhängen. Der Verteidiger (Nicholas Campbell) argumentiert unterdessen, dass der Angeklagte nicht wegen Geisteskrankheit schuldig sei. Frazer
ist zwar liberal und war zuvor gegen die Todesstrafe, doch er fordert
eine solche Strafe angesichts der brutalen Verbrechen von Reece, nachdem
er die trauernde Familie eines Opfers getroffen hat. Der
Vater (Royce D. Applegate) und sein Sohn sind nun alleine in Trauer und
Verzweiflung, die Mutter und der zweite Junge wurden bestialisch
ermordet. Am Ende wird Reece für gesund befunden und mit der
Todesstrafe belegt, aber Frasers interne Debatte über die Todesstrafe
wird akademisch, als Reece durch eine Untersuchung seines Gehirns auf
Geisteskrankheiten für verrückt befunden wird. Am
Ende der Originalversion des Films wird Reece tot in seiner Zelle
aufgefunden, nachdem er sich eine Überdosis Antipsychotika verabreicht
hatte, die er gelagert hatte. Das alternative Ende ist anders: Am
Ende wird Reece in eine staatliche psychiatrische Klinik gebracht und
er schickt einen Brief an den Vater, dessen Frau und Kind er getötet
hat, und bittet den Mann, ihn zu besuchen, damit er diesem die Tat
begreiflich machen kann. Der Abspann schreibt, dass für Reece in sechs Monaten eine Anhörung zur Bewährung geplant ist...
Obwohl Friedkin sehr nüchtern inszenierte, sind die Handlungen des Serienkillers Kaum zu ertragen. Er ist alles andere als ein Symphatieträger. Auf einer Fahrt zur Vernehmung gelingt ihm auch noch die Flucht und er verletzt die beiden Beamten, die ihn begleiten schwer. Ein Film, der zum Nachdenken anregt...sowohl über solche bestialischen Taten, die uns bestürzen und über die zerstörten Hinterbliebenen, die ebenfalls zu Opfern werden. Friedkin gibt auch einen Einblick in Richtung Täter, ohne den Zuschauer in irgendeiner Weise beim Nachdenken zu manipulieren.
Obwohl Friedkin sehr nüchtern inszenierte, sind die Handlungen des Serienkillers Kaum zu ertragen. Er ist alles andere als ein Symphatieträger. Auf einer Fahrt zur Vernehmung gelingt ihm auch noch die Flucht und er verletzt die beiden Beamten, die ihn begleiten schwer. Ein Film, der zum Nachdenken anregt...sowohl über solche bestialischen Taten, die uns bestürzen und über die zerstörten Hinterbliebenen, die ebenfalls zu Opfern werden. Friedkin gibt auch einen Einblick in Richtung Täter, ohne den Zuschauer in irgendeiner Weise beim Nachdenken zu manipulieren.
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