Regie: Edgar Wright
Jung und kriminell....
Edgar Wrights "Baby Driver" aus dem Jahr 2017 konnte
überraschenderweise drei Oscar-Nominierungen erringen. Zum einem wurde
der beste Schnitt von Jonathan Amos und Paul Machliss nominiert, eine
weitere Nominierung gab es für den besten Ton (Tim Cavagin, Mary H.
Ellis und Julian Slater) sowie für den besten Tonschnitt (Julian
Slater). Hauptdarsteller Ansel Elgort wurde zudem als bester
Hauptdarsteller für einen Golden Globe nominiert - verlor aber gegen
James Franco für "The Distaster Art".
Tatsächlich ist "Baby Driver" total auf seinen jungen
Hauptdarsteller zugeschnitten, der bereits mit seinen Rollen in "Das
Schicksal ist ein mieser Verräter", "Die Bestimmung" oder "Carrie" eine
gute Figur abgab.
Edgar Wright schickt sich natürlich immer mehr an ein echter
Kultregisseur zu werden. Er drehte den Zombie Klassiker "Shaun of the
Dead" und auch "Hot Fuzz" mit einem großartigen Simon Pegg als
Hauptdarsteller. Auch seine Nachfolgefilme wie "Scott Polgrim gegen den
Rest der Welt" oder "The Worlds End" wurden echte Erfolge. Als Autor
war er auch für die Comic-Verfilmung "Ant Man" verantwortlich. Baby
Driver selbst spielte bis jetzt 226 Millionen Dollar weltweit ein. Dabei
spielt die Logik nicht die Hauptrolle in diesem speedigen und äusserst
temperamentvollen Actionfilm. Aber der Unterhaltungswert ist sehr hoch
und das liegt tatsächlich an dem jungen Helden Miles (Ansel Elgort), der
von allen nur Baby genannt wird. Seine Eltern kamen schon sehr früh bei
einem Autounfall ums Leben und lebt als Waise in Atlanta. Er lebt bei
seinem tauben Pflegevater Joseph (CJ Jones) - Baby selbst leidet an
Tinnitus. Daher trägt er fast immer Kopfhörer und versucht mit der Musik
auf seinen iPods das quälende und durchgehende Pfeifen zu übertönen.
Miles ist in einer Sache extrem talentiert - er ist ein begnadeter
Autofahrer. Er ist schneller als alle anderen. Ein Grund genug, dass der
Gangsterboss Doc (kevin Spacey) ihn braucht, denn als Fluchtwagenfahrer
ist er die Nr. 1. Zudem schuldet der Junge dem Gangster noch Geld,
warum auch immer. Er muss also diese Straftaten begehen, damit er seine
Schulden begleichen kann. Während also die anderen kumpane Bats (Jamie
Foxx), Buddy (Jon Hamm) und Darling (Eiza Gonzalez) fürs Grobe zuständig
sind, also Banküberfall, steht Baby mit dem Fluchtwagen draussen und
wird dann mit seinen Fahrkünsten die Verfolger in Schach halten.
Dies gelingt auch meistens. Und Baby verliebt sich in die hübsche
Debora (Lily James), die in einem Diner arbeitet. Von seiner kriminellen
Karriere erzählt er ihr aber nichts. Bald sind die Schulden bei Doc
abbezalhlt, doch der versucht durch Erpessung Baby noch einmal für einen
Coup zu gewinnen...
Das Ganze erinnert ein bisschen an den 70er Jahre Klassiker
"Driver" von Walter Hill, ist aber deutlich aufgemotzt und wartet auch
mit einem interessanten Soundtrack auf, in dem The Commodores, Queen,
Barry White, Isaac Hayes oder Lionel Ritchie zu hören sind. Ingesamt
kommt nie Langeweile auf und die 113 Filmminuten vergehen wie im Fluge.
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen