Mittwoch, 13. Mai 2020

A rainy day in New York

























Regie: Woody Allen

Gatsby in New York...

Woody Allen liebt New York und hat schon einige stimmungsvolle Filme über die Stadt, die niemals schläft gedreht.  Seine berühmteste Liebeserklärung an seine Heimatstadt entstand 1979 mit "Manhattan". In diesem Klassiker spielte er selbst die Hauptrolle. Da der Regisseur durch das erneute Aufkochen seiner sexuellen Verfehlungen im Jahr 1992 in die Schlagzeilen kam, wurde "A Rainy Day in New York" nicht in den amerikanischen Kinos gezeigt. Dennoch konnte der Film bislang immerhin 21 Millionen Dollar einspielen und es ist schade, dass die Qualität dieser romantischen Liebeskomödie durch die MeeToo Bewegung so sehr ins Abseits gedrängt wurde. Woody Allen hat für den Film drei äusserst begabte Jungdarsteller verpflichtet - Timothee Chalamet spielt diesen Gatsby Welles und diese Filmfigur ist wahrscheinlich sogar etwas autobiographisch angelegt, denn er liebt wie sein Macher die Musik von George Gershwin, die Delacorte Clock im Central Park oder eine Kutschenfahrt für zwei Verliebte. Auch Elle Fanning und Selena Gomez überzeugen in ihren Rollen.
Gatsby Welles (Timothee Chalamet) ist ein Student am Yardley College. Der Junge hat es sehr leicht aufgrund seiner wohlhabenden Eltern, die in New York wohnen. Doch mit seiner Mom (Cherry Jones) gibts immer wieder Reibereien. In Yardley hat der junge Mann Freundin Ashleigh (Elle Fanning) kennengelernt - hübsch, blond, klug und zudem aus dem Mittleren Westen Arizona. An diesem Wochenende will Gatsby seiner neuen Flamme New York zeigen - er hat auch beim Poker richtig viel Geld gewonnen, so braucht er seine reichen Eltern gar nicht anpumpen. Ashleigh ist begeistert, denn sie hat die große Chance bekommen ein Interview mit dem Filmemacher Roland Pollard (Liev Schreiber) zu führen und dies soll auch in New York stattfinden. In "Reise nach Tokio" von Yasujiro Ozu sagen zwei betagte Tokio-Besucher "Diese Stadt ist so groß - wenn man sich dort verliert, wird man sich wahrscheinlich gar nicht mehr finden" - für das New York von Woody Allen gilt dies nicht, denn hier treffen sich die Filmfiguren mehrmals zufällig wieder und rein zufällig trifft Gatsby im Museum auch auf Onkel und Tante. Jedenfalls hat sich das Liebespaar am Mittag zum Essen verabredet, wenn Ashleigh ihr Interview beendet hat. Doch das Interview verzögert sich und so verbringt die attraktive Frau ihren Nachmittag in Begleitung von Pollards Drehbuchautor (Jude Law), sucht dann mit ihm gemeinsam den inzwischen verschwundenen Regisseur, trifft aber den umschwärmten Filmstar Francisco Vega (Diego Luna). Alle drei Männer sind vernarrt in Ashleigh. Immerhin trifft Gatsby zufällig auf Shannon Tyrell (Selena Gomez), die jüngere Schwester seiner Exfreundin. Und am Abend soll er auch noch auf die Party seiner Mutter...




Natürlich gibts in einem romantischen Liebesfilm auch ein schönes HappyEnd und neben den klasse Locations und der irren Atmosphäre der Stadt, die sich auf den Zuschauer überträgt, ist auch jede Menge stimmungsvolle Musik zu hören. Timothee Chalamet singt am Klavier Frank Sinatras "Everything happens to me". Am Ende setzt Woody Allen mit einem Geständnis für einen großen Überraschungseffekt. Vittorio Storaro, der große italienische Kameramann des Films und dreifache Oscarsieger (Apocalypse Now, Reds, Der letzte Kaiser) liefert einmal mehr eine exzellente Arbeit ab.




Bewertung: 8 von 10 Punkten. 

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