Regie: Danny Boyle
20 Jahre später...
Danny Boyles
"Trainspotting" war 1996 ein großer Kinoerfolg. Der schwarzhumorige
britische Film nach dem gleichnamigen Roman von Irvine Welsh 72
Millionen Dollar an den Kinokassen ein und wurde sehr schnell zum
Kultfilm. An diesen Erfolg konnte der Nachfolger "T2 - Trainspotting"
nicht ganz anknüpfen, aber immerhin verzeichnete man Einnahmen von 42, 1
Millionen Dollar. Ausserdem war der Zuschauer schon neugierig wie es
den Antihelden von damals wohl in den letzten 20 Jahren so erging.
"Trainspotting" endete damit, dass der 26jährige Mark Renton (Ewan
McGregor) seinen Freunden 16.000 Pfund Drogengeld gestohlen hatte und
ein neues Leben in Amsterdam begann. 20 Jahre, in dener er nicht in
seine Heimat nach Leith, einem Vorort von Edinburgh, zurückkehrte. Denn
seine alten Kumpels Simon "Sick Boy" (Jonny Lee Miller) und Francis
Begbie (Robert Carlyle) würden diesen Betrug extrem rächen. Lediglich
Spud (Ewen Brenner) bekam seinen Anteil, der von Mark in einem
Schließfach aufbewahrt wurde. Inzwischen ist Marks Mom verstorben und
Marks frühere Flamme Diane Coulston (Kelly Macdonald) ist erfolgreiche
Anwältin geworden. Mark ist immerhin "clean" und er fühlt sich deshalb
ein bisschen sicherer bei seiner Ankunft in Edinburgh, weil er weiß,
dass Psychopath Begbie immer noch im Knast einsitzt. Doch da Begbies
Entlassungsgesuch erneut abgelehnt wurde, ersinnt der einen Plan, der
ihm die Flucht ermöglicht. Tatsächlich taucht der Flüchtige bei seiner
Frau June (Pauline Turner) und Sohnemann Fergus (Kyle Fitzpatrick) auf.
Bereit dazu seinen Sprößling kriminell zu schulen, damit dieser sein
Kumpane wird. Doch der hat ganz andere Ambitionen , will studieren und
so gar nichts von seinem jähzornigen Dad. Als Mark auf Sick Boy entlädt
sich bei dem der aufgestaute Frust und die Wut, doch irgendwie siegt
dann doch die damals gute Freundschaft und beide beschließen gemeinsam
etwas aufzubauen. Aus dem schäbigen Pub seiner verstorbenen Tante will
Sick Boy ein Eroscenter machen. Dabei hilft ihm die attraktive
bulgarische Prostituierte Veronica (Anjelica Nedyalkova). Spud ist immer
noch drogenabhängig. Er möchte seinem Leben ein Ende setzten, doch Mark
rettet ihn in letzter Sekunde...
Kameramann war
Anthony Dod Mantle, der bereits mehrere europäsiche Filmpreise gewann
und für seine Arbeit in "Slumdog Millionäre" auch bei der Vergabe der
Oscars siegreich war. So kultig wie der Vorgänger Film ist "T 2"
sicherlich nicht. Aber es doch eine sehr interessante Angelegenheit,
weil man erfährt wie es weiterging. So lässt sich Danny Boyles Film am
ehesten mit Peter Bogdanovichs" Texasville" vergleichen. Dieser Film aus
dem Jahr 1990 fungierte auch als Fortsetzung von Bogdanovichs "Die
letzte Vorstellung" aus dem Jahr 1971. Natürlich fehlte in "Texasville"
wie auch in "T2" die Magie des Vorgängers, aber als nüchterne
Betrachtung was aus dem Jugendlichen von damals und ihren Träumen im
Erwachsenenalter geworden ist, sollte ein solcher Film für Fans
zumindest eine interessante neue Variante sein. Und dieses Ziel schafft
"T2" auch spielend.
Bewertung: 7 von 10 Punkten.
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