Regie: John Guillerman
Über die Brücke geh´n....
Zwei Jahre nach seinem Regieerfolg "Der blaue Max" drehte der
britische Regisseur John Guillermin im Jahre 1968 mit "Dir Brücke von
Remagen" einen weiteren Kriegsfilm.
Seine besten Filme sind sicherlich "Tod auf dem Nil", "Flammendes
Inferno" und die Neuverfilmung von "King Kong" aus dem Jahr 1976.
Die tatsächlichen Ereignisse in den letzten Monaten des Zweiten
Weltkrieges, als sich die 9. Panzerdivision der Stadt Remagen näherte
und die noch intakte Ludendorff-Brücke eroberte, sind nicht identisch
mit der Filmhandlung. Anstelle des echten einwöchigen Kampfes und
mehrerer Artillerie-Duelle zwischen den amerikanischen Soldaten und der
deutschen Verteidigung konzentriert sich der Film darauf, dass die
US-Soldaten zum Heldentum verdammt sind und die Deutschen bereits sehr
kampfesmüde erscheinen. Die deutschen Verantwortlichen wie Generaloberst
von Brock (Peter van Eyck) oder Major Paul Krüger (Robert Vaughn) sind
kampfesmüde und wissen, dass der Krieg bereits verloren ist. Die
deutsche Bevölkerung will nur noch Frieden und sind froh, wenn der Krieg
vorbei ist. Nur einige junge Burschen, die vom Nationalsozialismus
immer noch geblendet sind, stellen sich den Amerikanern in den Weg. Und
natürlich eine stark dezimierte Armee mit wenig Möglichkeit die
kommenden Eroberer daran zu hindern deutschen Boden zu betreten.
"Die Brücke von Remagen" ist ein solide gemachter Kriegsfilm, aber kein Meisterwerk.
Auf der amerikanischen Seite kämpft der etwas kampfesmüde Leutnant
Hartman (George Segal), der nicht mehr so ganz den Enthusiasmus seiner
Vorgesetzen Brigadier General Shinner (E.G. Marshall) und Major Barnes
(Bradford Dillman) teilt. Der General befielt den schnellen Vorstoß über
Meckenheim nach Remagen um der deutschen 15. Armee den Rückzugsweg
abzuschneiden. Hartmann gehört zum A-Bataillon und wird zum
Kompanieführer als sein unmittelbarer Vorgesetzer bei einer
Kampfhandlung ums Leben kommt. Sein Freund, Sergeant Angelo (Ben
Gazzara), rückt auch auf und muss Hartmans übernehmen. Auf der deutschen
Seite wurde von Hitler der Befehl gegeben die Brücke von Remagen zu
zerstören. Ein Befehl, der Oberst von Brock sehr zu schaffen macht, denn
damit gibt es keine Fluchtmöglichkeit mehr für die 15. Armee. Er bittet
Major Krüger deshalb die Brücke so lange wie möglich zu halten. Damit
laufen beide Männer große Gefahr in der letzten Phase des Krieges als
Verräter angesehen zu werden, falls sie den Befehl zu lange
hinauszögern....
Neben den genannten Darstellern sind auch Heinz Reincke, Hans
Christian Blech, Sonja Ziemann, Joachim Hansen und Anna Gaiel in
Nebenrollen zu sehen. Kameramann des Films war Stanley Cortez (Der Glanz
des Hauses Amberson, Geheimnis hinter der Tür, Die Nacht des Jägers,
Shock-Korridor, Der nackte Kuß). Guillermins Inszenierungsstil wirkt
hier sehr nüchtern, alles wirkt solide und gut durchdacht. Doch die
Charakterzeichnungen bleiben leider etwas schablonenhaft.
Bewertung: 6,5 von 10 Punkten.
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