Donnerstag, 8. Juli 2021

Dreckige Hunde


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Karel Reisz

Auf der Verliererstraße...

Mit seinem 1960 entstandenen Film "Samstagnacht bis Sonntagmorgen" schuf er den ultimativen Klassiker für das sozial-realistische britische Kino und vollzog damit eine konsequente Abkehr von gängigen Kinomustern jener Zeit. Der Film wurde eine Welterfolg und gewann logischerweise den britischen Filmpreis als bester Film des Jahres. Es folgten Arbeiten wie "Isadora" und "Die Geliebte des franzöisischen Leutnants". Im Jahr 1978 wagte er einen Ausflug in den Bereich des Neo Noir mit "Dreckige Hunde". 
Obwohl sein Gesamtwerk nur 10 Filme umfasst, ist der Stellenwert des Regisseurs fürs britische Kino sehr hoch. Seine Arbeiten gelten bis heute als stilbildend. Sein Neo Noir "Dreckige Hunde" wurde kein Kinorenner. Vielleicht lag es an dem sehr nihilistischen Style, der diesen Thriller kennzeichnet. Er erinnert ein bisschen an Arthur Penns "Die heiße Spur" und gab dem Newcomer Nick Nolte die Gelegenheit sein Können zu beweisen. Nolte ist gut als Antiheld Ray Hicks, einem Seemann der Handelsmarine, der in Vietnam stationiert war. Die Darstellung Nolte ist kompromisslos, der Film ist es auch. Der Zuschauer trifft auf eine ganze Reihe von entwurzelter Charaktere, die versuchen das Große Geld zu machen.
Doch alles endet schließlich im Fiasko, was der Urheber des Ganzen - der Kriegsberichterstatter John Converse (Michael Moritary, bekannt aus "Holocaust") eigentlich nie wollte. Er wollte nur auf ganz einfache Art Drogen in die USA schmuggeln und für diesen Job hat er seinen Freund Ray Hicks (Nick Nolte), ein Marineinfanterist auserkoren. Denn für ihn wäre es ein leichtes die Drogen zu verstecken und bei Ankunft des Schiffes durch den Zoll zu bringen. Tatsächlich geht Hicks auf den Vorschlag ein, obwohl er sonst nichts mit Drogen zu tun hat und sich als aufrechten Amerikaner sieht, der das Gesetz achtet. Nun sind die 2 Kilo Heroin sicher von Saigon in die USA gekommen, aber hier fangen die echten Probleme an. Obwohl er die Ware nur noch Converses Ehefrau Marge (Tuesday Weld) übergeben müsste. Dann bekäme er die zweite Hälfte der versprochenen 2.000 Dollar. Doch es kommt anders, denn Ray wird beobachtet und verfolgt. Bald stellt sich heraus, dass ein korrupter FBI Agent (Anthony Zerbe) und seinen zwei Handlangers fürs Grobe (Richard Masur; Ray Sharkey) ebenfalls scharf auf die Drogen sind. So muss die überraschte Marge mit Ray flüchten. Der Showdown der Geschichte findet alsbald in der Chihuahua Wüste im Spden von New Mexiko statt...



Tatsächlich liefert Nolte eine seiner besten Leistungen ab. Unterlegt wird der Neo Noir mit Roadmovie Anteilen mit der Musik von Creedence Clearwater Revival. Deren Tophits wie "Hey Tonight", "You´ll stop the Rain" und "Proud Mary" sind zu hören, ebenso Don McLean, Hank Snow, Jackie de Shannon und die Spencer Davies Group. Aus dem amerikanischen Traum, den die Protagonisten sich so sehr wünschen, wird immer mehr der reinste Alptraum.




Bewertung: 8 von 10 Punkten. 

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