Samstag, 17. Juli 2021

Ich - die Nummer Eins


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Claude Pinoteau

Zwischen den Fronten...

Der Spionagethriller "Ich - die Nummer eins" aus dem Jahr 1973 war die erste Regiearbeit von Claude Pinoteau (1925 bis 2012), der in den 80er Jahren mit den beiden Teeniefilm "La Boum" und "La Boum 2" seine größten Erfolge feiern konnte. In "Ich - die Nummer eins" spielt Lino Ventura die Hauptrolle. Seine Figur heißt Anton Hallakov und ist Atomphysiker mit einem extrem sonderbaren Lebenslauf. Denn der Experte lebt seit 16 Jahren in der Sowjetunion. Dies geschah nicht auf freiwilliger Basis, sondern er wurde damals entführt und arbeitet nun für die Sowjets. Bei einem Besuch eines Kongresses in London wird er aber als "russischer Spion" geltend vom britischen Geheimdienst gefangen genommen und offiziell für tot erklärt. Im Austausch gegen den Verrat einiger Informanten wird ihm aber die Freiheit angeboten. Hallakov heißt eigentlich Clement Tibere und ist Franzose. Zunächst weigert sich der Mann auf das Angebot, dann entschließt er sich doch zwei sowjetische Spione, die an der Delegation teilnahmen, zu denunzieren. Mit neuer Identität wird ihm die Freiheit geschenkt, doch es ist eine trügerische Freiheit. Tibere weiß, dass der KGB ihm ab nun im Nacken sitzen wird, ihn irgendwann ausfindig machen wird, um ihn zu töten. Trotz zwei neuer Pässe, genügend Geld und einer Waffe, die ihm von dem Chef des britischen Geheimdienstes (Leo Genn) zugesichert wurden, muss Tibére nun ständig um sein Leben fürchten, denn an jeder Ecke lauern Spione, die nichts lieber sehen würden, als einen toten Wissenschaftler. Nur durch einen selbstständig geplanten Austausch kann Tibére nun verhindern, dass seine Leiche aus dem nächsten Kanal gezogen wird. In Grenoble trifft er seine frühere Frau Maria (Lea Massari), die inzwischen wieder verheiratet und Mutter ist, in einem Restaurant....



Solche Szenen bringen eine gute Portion Tiefgang in die Verfolgungsjagd, die beim Untergetauchten bald paranoide Züge hinterlässt. Die Kameraeinstellungen suggerieren, dass scheinbar an jeder Ecke der Spion lauert, der den Auftrag hat den Überläufer zu exekutieren. Lino Ventura spielt brilliant. Er verleiht dem Protagonisten eine psychologische Tiefe, die den Thriller deutlich aufwertet. Kameramann war Jean Collomb.



Bewertung:  7 von 10 Punkten.

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