Regie: Claude Pinoteau
Zwischen den Fronten...
Der Spionagethriller "Ich - die Nummer eins" aus dem Jahr 1973 war
die erste Regiearbeit von Claude Pinoteau (1925 bis 2012), der in den
80er Jahren mit den beiden Teeniefilm "La Boum" und "La Boum 2" seine
größten Erfolge feiern konnte. In "Ich - die Nummer eins" spielt Lino
Ventura die Hauptrolle. Seine Figur heißt Anton Hallakov und ist
Atomphysiker mit einem extrem sonderbaren Lebenslauf. Denn der Experte
lebt seit 16 Jahren in der Sowjetunion. Dies geschah nicht auf
freiwilliger Basis, sondern er wurde damals entführt und arbeitet nun
für die Sowjets. Bei einem Besuch eines Kongresses in London wird er
aber als "russischer Spion" geltend vom britischen Geheimdienst gefangen
genommen und offiziell für tot erklärt. Im Austausch gegen den Verrat
einiger Informanten wird ihm aber die Freiheit angeboten. Hallakov heißt
eigentlich Clement Tibere und ist Franzose. Zunächst weigert sich der
Mann auf das Angebot, dann entschließt er sich doch zwei sowjetische
Spione, die an der Delegation teilnahmen, zu denunzieren. Mit neuer
Identität wird ihm die Freiheit geschenkt, doch es ist eine trügerische
Freiheit. Tibere weiß, dass der KGB ihm ab nun im Nacken sitzen wird,
ihn irgendwann ausfindig machen wird, um ihn zu töten. Trotz zwei neuer
Pässe, genügend Geld und einer Waffe, die ihm von dem Chef des
britischen Geheimdienstes (Leo Genn) zugesichert wurden, muss Tibére nun
ständig um sein Leben fürchten, denn an jeder Ecke lauern Spione, die
nichts lieber sehen würden, als einen toten Wissenschaftler. Nur durch
einen selbstständig geplanten Austausch kann Tibére nun verhindern, dass
seine Leiche aus dem nächsten Kanal gezogen wird. In Grenoble trifft er
seine frühere Frau Maria (Lea Massari), die inzwischen wieder
verheiratet und Mutter ist, in einem Restaurant....
Solche Szenen bringen eine gute Portion Tiefgang in die Verfolgungsjagd, die beim Untergetauchten bald paranoide Züge hinterlässt. Die Kameraeinstellungen suggerieren, dass scheinbar an jeder Ecke der Spion lauert, der den Auftrag hat den Überläufer zu exekutieren. Lino Ventura spielt brilliant. Er verleiht dem Protagonisten eine psychologische Tiefe, die den Thriller deutlich aufwertet. Kameramann war Jean Collomb.
Solche Szenen bringen eine gute Portion Tiefgang in die Verfolgungsjagd, die beim Untergetauchten bald paranoide Züge hinterlässt. Die Kameraeinstellungen suggerieren, dass scheinbar an jeder Ecke der Spion lauert, der den Auftrag hat den Überläufer zu exekutieren. Lino Ventura spielt brilliant. Er verleiht dem Protagonisten eine psychologische Tiefe, die den Thriller deutlich aufwertet. Kameramann war Jean Collomb.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen