Regie:Philippe Condroyer
Gefährliche Beschattung...
Der Politthriller "Hetzjagd" wurde 1967 von dem franzosischen
Regisseur Philippe Condroyer gedreht und liefert dem Zuschauer Einblick
in eine Observation. Der Film wirkt wie ein Mischung aus Politthriller
ala Costa Gavras und dem ParanoiaKino der 70er Jahre, die mit Filmen wie
"Der Dialog" (Francis Ford Coppola, 1974) oder "Zeuge einer
Verschwörung" (Alan J. Pakula, ebenfalls 1974) ihren Höhepunkt fanden.
Beobachtet wird ein unauffälliger Architekt namens Erich Fromm (Luis
Padros), der in dieser Zeit in Barcelona lebt. Ein Überwachungsteam
glaubt jedoch, dass hinter dem unauffälligen Fromm der berüchtigte
SS-Mann Schmitt steckt. Ein untergetauchter Verbrecher, dem zahlreiche
Folterungen und Morde zur Last gelegt werden - der Mann war bekannt für
seine gnadenlosen Verhörtechniken. Julius (Luis Brendes) ist der Anfüher
des Überwachungsquartetts und er ist es auch, der Schmitt persönlich
kennt und sein Bruder sogar zu den Opfern des Nazischergen gehört. Er
ist sich jedoch nicht sicher, ob dieser Fromm tatsächlich auch der
untergetauchte Nazi ist. Wesentlich sicherer sind sich die weiteren
Ermittler des Teams Raphael (Jean Louis Trintignant) und Nils
(Josep-Maria Angelat), dass sie den Richtigen observieren. Diese Art von
Beschattung bringt auch ungeahnte Probleme mit sich. Als Raphael und
Nils einen von Fromms Bekannten von einem VW-Bus aus beschattet, werden
sie von diesem entdeckt. Sie sind gezwungen diesen unliebsamen Zeugen zu
beseitigen, denn sie glauben, dass auch dieser Mann dem noch
vorhandenen Nazi-Zirkel von Fromm angehört. Während der Beschattungen
weckt auch eine Frau (Valerie Lagrange) das Interesse von Rapahel, die
im selben Haus wohnt wie Fromm und durch ihr Fenster einen Einblick in
ihr Privatleben preisgibt, ohne zu ahnen, dass sie beobachtet wird.
Julius möchte endlich Gewissheit und bricht in Fromms Wohnung ein, als
dieser zur Arbeit geht. Doch möglicherweise ahnt Fromm ja schon, dass
man ihn beschattet ?
"Hetzjagd" ist ein sehr ruhiger, präziser Film, der die Aufarbeitung des Nazionalsozialismus zum Thema hat. Viele ehemalige Kriegsverbrecher konnten in den Tagen des Umsturzes fliehen und sich im Ausland unter anderem Namen eine neue Existenz aufbauen. Condroyer ist aber auch an den Ermittlern interessiert, die am RAnde der Legalität arbeiten. Gedreht wurde in Barcelona, aber eher in dunklen Wohnungen, düsteren Absteigen oder grauen, stillgelegten Fabrikhallen.
"Hetzjagd" ist ein sehr ruhiger, präziser Film, der die Aufarbeitung des Nazionalsozialismus zum Thema hat. Viele ehemalige Kriegsverbrecher konnten in den Tagen des Umsturzes fliehen und sich im Ausland unter anderem Namen eine neue Existenz aufbauen. Condroyer ist aber auch an den Ermittlern interessiert, die am RAnde der Legalität arbeiten. Gedreht wurde in Barcelona, aber eher in dunklen Wohnungen, düsteren Absteigen oder grauen, stillgelegten Fabrikhallen.
Ein faszinierender Effekt in diesem eher spröden Film ist das Spiel
mit der Identität. Neben der Idee, das Leben eines anderen, fremden
Menschen anzunehmen und sich hinter der Maske aus Alltagsroutine zu
verstecken, spielen viele Elemente des Films auch auf die Veränderung
eines Menschen an. Die Eröffnungssequenz zeigt diesen Aspekt, wenn das
Gesicht eines Menschen puzzleartig immer wieder verändert wird, eine
neue Nase, ein neuer Mund oder andere Augen hinzukommen. Später findet
sich diese Collage von Phantombildern in den Büros unserer Ermittler,
die mithilfe dieser Technik Indizien für die wahre Identität Fromms
sammeln, indem sie die Versatzstücke der Gesichter Fromms und Schmitts
miteinander verknüpfen. Ebenso wichtig sind aber auch die Zweifel an der
Handlungsweise der Observierer. Sind sie tatsächlich auf der richtigen
Spur ?
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