Regie: Jean Chapot
Die Leiche im Schnee...
Jean Chapots 1973 entstandener Kriminalfilm "Die Löwin und ihr
Jäger" erinnert sehr stark an den drei Jahre vorher entstandenen Jean
Gabin Film "Der Erbarmungslose" von Pierre Granier Deferre. In beiden
Filmen wird die Nähe zu einem Bauernhof zum Tatort eines Verbrechens.
Während Jean Gabin auf seinem Land ein Drogenumschlagsplatz entdeckt und
einen Dealer tötet, liegt in "Die Löwin und ihr Jäger" eine
Frauenleiche, ganz in der Nähe des Gehöfts gefunden. Auf dem Anwesen
lebt die Pächterin Rose (Simone Signoret) mit ihrer Familie. Ebenso gibt
es auch Parallelen zu einem weiteren Jean Gabin Klassiker - sein "Die
Affäre Dominici" wurde in der selben Gegend gedreht.
Auch die Signoret ist als Rose wie Gabin im Vergleichsfilm DIE
Person, die das Sagen hat. Ihr Mann heißt Pierre (Paul Crauchet), er
vergöttert seine Frau. Überhaupt wird Rose im ganzen Ort - die
Geschichte spielt in der verschneiten Bergswelt des französischen Jura -
geschätzt und niemand kann sich vorstellen, dass die Pächtersfamilie
mit dem Verbrechen etwas zu tun haben könnte.
Zur Familie gehören auch Sohn Paul (Bernard Le Coq) mit seiner
attraktiven Frau Monique (Miou Miou), der ältere Sohn Louis (Pierre
Rousseau) mit Ehefrau Francoise (Catherine Allegret) und Tochter Lucile
(Beatrice Constantini). Durch den Mord ist die kleine Gemeinde in einem
gewissen Ausnahmezustand. Sehr viele Polizisten (u.a. Christian
Barbier), viele Presseleute (ein Journalist wird von Jean Bouise
gespielt) sind vor Ort. Die Hotelzimmer sind ausgebucht, was den
Hotelier (Renato Salvatori) freut. Dann erscheint auch noch der
hartnäckige Untersuchungsrichter Pierre Larcher (Alain Delon), der bald
die feste Überzeugung hat, dass die Familie mehr über den Mord weiß, als
sie zugibt. Verschweigt der jüngere Sohn etwas ? Zumindest bemerkt
Larcher, dass die Beziehung zwischen ihm und seiner Frau in einer Krise
steckt. Hat das etwa mit dem Fall zu tun ?
Zwischen Rose, der älteren Matriarchin und dem intelligenten Ermittler entsteht eine gewisse Nähe, eine gewisse Sympathie - obwohl die Frau das Ende der Schnüffelei herbeisehnt. Eine gute Figurenzeichnung ist in Chapots Film gegeben - das Charakterduell ist das Herzstück der Geschichte und geht einher mit dem frostigen Klima, denn diese Winterlandschaft wirkt phasenweise klirrend kalt. Die Kamera fliegt über diesen verschneiten Ort dahin, was auch die sehr kühle Schönheit dieser Gebirgswelt offenbart. Die Filmmusik wurde von Jean Michel Jarre wie gewohnt hitverdächtig geschrieben. In Frankreich gingen beinahe 1 Millionen Zuschauer in die Kinos um das Psychoduell zwischen Delon und Signoret zu sehen.
Zwischen Rose, der älteren Matriarchin und dem intelligenten Ermittler entsteht eine gewisse Nähe, eine gewisse Sympathie - obwohl die Frau das Ende der Schnüffelei herbeisehnt. Eine gute Figurenzeichnung ist in Chapots Film gegeben - das Charakterduell ist das Herzstück der Geschichte und geht einher mit dem frostigen Klima, denn diese Winterlandschaft wirkt phasenweise klirrend kalt. Die Kamera fliegt über diesen verschneiten Ort dahin, was auch die sehr kühle Schönheit dieser Gebirgswelt offenbart. Die Filmmusik wurde von Jean Michel Jarre wie gewohnt hitverdächtig geschrieben. In Frankreich gingen beinahe 1 Millionen Zuschauer in die Kinos um das Psychoduell zwischen Delon und Signoret zu sehen.
Bewertung: 7 von 10 Punkten.
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