Regie: Sha Sun
Die Rächerin von Wu Dang...
Dank der Ausstrahlung des Zweiten Deutschen Fernsehens im
Rahmen einer kleinen Filmreihen mit Kung Fu Filmen wurde Sha Suns Film
"Die Tochter des Meisters" dem deutschen Publikum bekannt und hat sich
in seinem Genre ziemlich schnell zu einem kleinen Kultfilm entwickeln.
Der Film ist unter mehreren Namen bekannt: "Lady Kung Fu", "Wu Dang",
"Die furchtlosen Männer von Wu Dang" oder"Die Männer von Wu Dang", wobei
die beiden letzteren Filmtitel das Thema des Films völlig ausser Acht
lassen. Denn es ist eine Geschichte der Rache, vollzogen vor allem einer
Frau - der Tochter des Meisters.
Man kann "Wun Dang" ein bisschen als Gegenstück zu "Shaolin
Temple" betrachtet, da in den Klöstern im Wu-Dang Gebirge der zweite
sagenumwobene Entstehungsort der chinesischen Kampfkunst beheimatet ist.
Während sich in den Tempeln des Shaolin Ordens am Berg Sonshan die
Shaolin Kung Fu bekannte Kampfkunst Shaolin Quanfa entwickelte, gilt Wun
Dang Shan als die Wiege der inneren, weichen Kampfkünste wie Tai Chi
Chuan. In Wu Dang haben sich sehr effektive Techniken ohne Waffen wie
beispielsweise Schwerter entwickelt haben, mit diesen Techniken wird im
Film ausführlich gefightet.
China im Jahr 1887: Die manchurische Qing Dynastie ist am
Ende, nach dem Taipingaufstand und dem Opiumkrieg haben sich fremde
Mächte im Reich der Mitte breitgemacht und streben nach Macht.
Allen voran die Japaner, sie wollen die volle Unterwerfung des Chinesischen Volkes.
Die Kämpfer von Wu Dang sind ihrer herausragenden Kampfkunst verpflichtet und lehnen sich gegen die Besatzer auf.
Ihr Anführer ist der WuDang-Meister Lei Hua Cai (Zang
Zhi-Guo), zugleich ein Beamter der lokalen Regierung. Lei Hua Cai ist
ein Verräter, der mit den Japanern kollaboriert und ihre Macht
stabilisieren will, und der so schwache wie feige und kleinkarierte
Gouverneur (Mao Ying-Hai) der Provinz steckt mit ihm unter einer Decke.
Zunächst wird ein weiterer WuDang-Meister, der
ehrenwerte Chen Wei (Wang Xiao-Zhong), als dieser bei einem
Kampf-Turnier gegen die japanischen Samurai-Boxer siegreich bleibt, auf
dem anschließenden Bankett von Lei Hua Cai vergiftet.
Auch der beste Kämpfer der Wiederstandszelle, der WuDang-Fighter Yue Lo (Li Yu-Wen), wird von den Japanern feige ermordet.
Die Tochter Chen Wei´s, Xue Jiao (Lin Quan), die
ebenso zu den Rebellen gehört, will den Tod ihres Vaters und ihres
Verlobten Yue Lo rächen.
Ihr zur Seite will ein exzellenter KungFu-Kämpfer
stehen, Si Ma Jian (Zhao Chang-Jun). Doch gibt sich Xue Jiao ihm
gegenüber zunächst misstrauisch, weil sie ihn für einen Verräter hält.
Auch das Verhältnis zu Yue Lo´s Schwester, Jing Jing (Tang Ya-Li) ist
zerrüttet, hält diese doch Xue Jiao für mitschuldig am Tod ihres
Bruders.
Die Japaner, deren Anführer der brutal-skrupellose
Araki (Yang Yong) ist, wollen indes Xue Jiao in ihre Hand bekommen, und
stellen der jungen Frau eine Falle.
Doch mit Hilfe von Si Ma Jian kann Xue Jiao diese
Gefahr zunächst überstehen, und in die Berge von Wu Dang entkommen. Es
wird aber bald zu weiteren dramatischen Kämpfen kommen....
Im Tempel von Wu Dang erlernt Xue Jiao durch den Abt
des Klosters (Ma Zhen Bang) die erlesene Kampfkunst durch harte Arbeit
und so kann sie am Ende gegen die bösen Japanischen Boxer antreten.
"Wu Dang“ ist zugegeben ein sehr simpler
Film der mit einfachsten Mitteln produziert wurde. Da offensichtlich
kaum Geld zur Verfügung stand, sind die dargebotenen Kampftechniken sehr
bodenständig. Vielleicht macht auch das gerade den besonderen Reiz
dieses Films aus, denn die Techniken sind zu keinem Zeitpunkt
übertrieben und realitätsfern. Im Gegenteil, der unverfälschte Charakter
tut dem Film gut, denn so wird noch deutlicher das die Darsteller
wirklich kämpfen können und zu artistischen Glanzleistungen in der Lage
sind. Hinzukommt das auf Grund der geringen finanziellen Mittel viele
Außenaufnahmen von den Original Schauplätzen im Wu Dang Gebirge zu
bestaunen sind, was Filme aus Hongkong aufgrund der Trennung von China
seinerzeit nicht bieten konnten. Die fantastischen Landschaftsaufnahmen
dürften nicht nur jeden China-Interessierten begeistern, sondern werten „Wu Dang“ als Film deutlich auf.
Bewertung: 7 von 10 Punkten.
Bewertung: 7 von 10 Punkten.
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