Sonntag, 20. August 2023

Die Tochter des Meisters


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Sha Sun

Die Rächerin von Wu Dang...

Dank der Ausstrahlung des Zweiten Deutschen Fernsehens im Rahmen einer kleinen Filmreihen mit Kung Fu Filmen wurde Sha Suns Film "Die Tochter des Meisters" dem deutschen Publikum bekannt und hat sich in seinem Genre ziemlich schnell zu einem kleinen Kultfilm entwickeln. Der Film ist unter mehreren Namen bekannt:  "Lady Kung Fu", "Wu Dang", "Die furchtlosen Männer von Wu Dang" oder"Die Männer von Wu Dang", wobei die beiden letzteren Filmtitel das Thema des Films völlig ausser Acht lassen. Denn es ist eine Geschichte der Rache, vollzogen vor allem einer Frau - der Tochter des Meisters.
Man kann "Wun Dang" ein bisschen als Gegenstück zu "Shaolin Temple" betrachtet, da in den Klöstern im Wu-Dang Gebirge der zweite sagenumwobene Entstehungsort der chinesischen Kampfkunst beheimatet ist. Während sich in den Tempeln des Shaolin Ordens am Berg Sonshan die Shaolin Kung Fu bekannte Kampfkunst Shaolin Quanfa entwickelte, gilt Wun Dang Shan als die Wiege der inneren, weichen Kampfkünste wie Tai Chi Chuan. In Wu Dang haben sich sehr effektive Techniken ohne Waffen wie beispielsweise Schwerter entwickelt haben, mit diesen Techniken wird im Film ausführlich gefightet. 
China im Jahr 1887: Die manchurische Qing Dynastie ist am Ende, nach dem Taipingaufstand und dem Opiumkrieg haben sich fremde Mächte im Reich der Mitte breitgemacht und streben nach Macht.
Allen voran die Japaner, sie wollen die volle Unterwerfung des Chinesischen Volkes.
Die Kämpfer von Wu Dang sind ihrer herausragenden Kampfkunst verpflichtet und lehnen sich gegen die Besatzer auf.
Ihr Anführer ist der WuDang-Meister Lei Hua Cai (Zang Zhi-Guo), zugleich ein Beamter der lokalen Regierung. Lei Hua Cai ist ein Verräter, der mit den Japanern kollaboriert und ihre Macht stabilisieren will, und der so schwache wie feige und kleinkarierte Gouverneur (Mao Ying-Hai) der Provinz steckt mit ihm unter einer Decke.
Zunächst wird ein weiterer WuDang-Meister, der ehrenwerte Chen Wei (Wang Xiao-Zhong), als dieser bei einem Kampf-Turnier gegen die japanischen Samurai-Boxer siegreich bleibt, auf dem anschließenden Bankett von Lei Hua Cai vergiftet.
Auch der beste Kämpfer der Wiederstandszelle, der WuDang-Fighter Yue Lo (Li Yu-Wen), wird von den Japanern feige ermordet.
Die Tochter Chen Wei´s, Xue Jiao (Lin Quan), die ebenso zu den Rebellen gehört, will den Tod ihres Vaters und ihres Verlobten Yue Lo rächen.
Ihr zur Seite will ein exzellenter KungFu-Kämpfer stehen, Si Ma Jian (Zhao Chang-Jun). Doch gibt sich Xue Jiao ihm gegenüber zunächst misstrauisch, weil sie ihn für einen Verräter hält. Auch das Verhältnis zu Yue Lo´s Schwester, Jing Jing (Tang Ya-Li) ist zerrüttet, hält diese doch Xue Jiao für mitschuldig am Tod ihres Bruders.
Die Japaner, deren Anführer der brutal-skrupellose Araki (Yang Yong) ist, wollen indes Xue Jiao in ihre Hand bekommen, und stellen der jungen Frau eine Falle.
Doch mit Hilfe von Si Ma Jian kann Xue Jiao diese Gefahr zunächst überstehen, und in die Berge von Wu Dang entkommen. Es wird aber bald zu weiteren dramatischen Kämpfen kommen....



Im Tempel von Wu Dang erlernt Xue Jiao durch den Abt des Klosters (Ma Zhen Bang) die erlesene Kampfkunst durch harte Arbeit und so kann sie am Ende gegen die bösen Japanischen Boxer antreten.
"Wu Dang“ ist zugegeben ein sehr simpler Film der mit einfachsten Mitteln produziert wurde. Da offensichtlich kaum Geld zur Verfügung stand, sind die dargebotenen Kampftechniken sehr bodenständig. Vielleicht macht auch das gerade den besonderen Reiz dieses Films aus, denn die Techniken sind zu keinem Zeitpunkt übertrieben und realitätsfern. Im Gegenteil, der unverfälschte Charakter tut dem Film gut, denn so wird noch deutlicher das die Darsteller wirklich kämpfen können und zu artistischen Glanzleistungen in der Lage sind. Hinzukommt das auf Grund der geringen finanziellen Mittel viele Außenaufnahmen von den Original Schauplätzen im Wu Dang Gebirge zu bestaunen sind, was Filme aus Hongkong aufgrund der Trennung von China seinerzeit nicht bieten konnten. Die fantastischen Landschaftsaufnahmen dürften nicht nur jeden China-Interessierten begeistern, sondern werten „Wu Dang“ als Film deutlich auf.




Bewertung: 7 von 10 Punkten. 

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