Regie: Tsui Hark
Der junge Detektiv Dee..
Der am 1. Februar 1950 geborene Regisseur, Produzent und
Schauspieler Tsui Hark ist bekannt dafür, dass er sich bei der
Gestaltung der von ihm produzierten Filme extrem einmischt. Häufig
verlangt er Änderungen am Set und führt in einigen Szenen selbst Regie.
Deshalb kam es auch bei der Inszenierung von King Hus "Meister des
Schwerts" zu Streitigkeiten, in Folge verließ der Kultregisseur das Set,
noch bevor der Film fertig gestellt war. Auch die "Chinese Ghost Story"
Trilogie, bei denen Ching Siu-Tung auf dem Regiestuhl saß, weist eine
deutliche Handschrift seines Produzenten Tsui Hark auf. Viele Kollegen
halten deshalb die Zusammenarbeit mit ihm für sehr schwierig.
Der Schwerpunkt in seiner Filmographie liegt eindeutig bei den
Wuxia Filmen. Er steht für eine Erneuerung dieses Genres, denn Tusi Hark
ist ein absoluter Fan von effektiven Spezialeffekten. Hier
unterscheiden sich auch seine Arbeiten zu seinem einstigen Vorbild King
Hu, denn Tsui Hark setzt deutlich mehr auf phantastische Elemente. Nach
seiner Meinung können die Welten der reichhaltigen chinesischen
Mythologie viel deutlicher zum Leben erweckt werden. Auch die gezeigte
Kampfkunst in seinen Filmen trägt einen starken fantastischen Touch, bei
ihm wird durch die Luft geflogen als gäbe es gar keine Schwerkraft
mehr. Seine Filme haben darüberhinaus das Merkmal, dass sie sehr rasant
geschnitten sind. Alles wird mit einem Schuß Humor serviert, die starken
Frauenfiguren aus den King Hu Klassikern hat er aber beibehalten.
Viele Filmkritiker halten den 1986 inszenierten "Peking Opera
Blues" für seine beste Regiearbeit. Das Hongkong Kino konnte damit ein
Comeback in den internationalen Kinos feiern.
"Young Detective Dee und der Fluch des Seeungeheuers" entstand 2013
und ist das Prequel zu seinem drei Jahre früher entstandenen "Detecitve
Dee und das Geheimnis der Phantomflamme", in dem Andy Lau die Rolle des
Meisterdetektivs spielte. In der Fortsetzung wird diese Figur von Mark
Chao übernommen, denn die Geschichte, die erzählt wird, spielt am Anfang
des Werdegangs des Detektivs, handelt also zeitlich vor den Ereignissen
des ersten Teils.
Genauer gesagt im Jahr 660: Eine chinesische Flotte wird im
ostchinesischen Meer von einem riesigen mysteriösen Seeungeheuer
angegriffen, die meisten Schiffe werden dabei zerstört, nur zwei der
Schiffe gelangen beschädigt in den Heimathafen. Kaiserin Wu Zetian
(Carina Lau) beauftragt ihren noch recht jungen, unerfahrenen
Ministerpräsidenten Yuchi
Zhenjin (Feng Shaofend) mit der Untersuchung dieses Angriffs und droht
ihm mit seiner Enthauptung, falls er den Fall nicht binnen von 10 Tagen
gelöst hat. Zur gleichen Zeit kommt der junge Dee Renjii (Mark Chao) in
die kaiserliche Hauptstadt Luoyang, nachdem er einen Empfehlung erhalten
hat, dem Gereichtshof für Justiz und Revision beizutreten. Durch Zufall
hört er von einem Entführungsplan - die schöne Kurtisane Yin Ruij
(Angelababy) soll entführt werden und dem Ungeheuer als Opfer zur
Besänftigung überreicht werden. Dieses Ungeheuer kann aber unmöglich das
Riesenmonster sein, dass im Meer sein Unwesen treibt. Obwohl Dee die
Entführung vereiteln kann, wird er von Yuchi Zhenjin in Haft genommen.
Er findet aber beim medizinischen Assistenten Shatuo (Lin Gengxin)
Gehör, der im Gefängnis arbeitet. Er verhilft Dee zur Flucht.
Währenddessen kommt das Ungeheuer erneut zu Yin Ruij, bei diesem
erneuten Besuch wird der Frau klar, dass das Ungeheuer in Wirklichkeit
ihr verschwundener Liebhaber Yuan Zhen (Kim Bum). Aber was hat den einst
so hübschen Lover in dieses grüne widerliche Monster verwandelt ?
Die
Auflösung des kniffligen Falls kann nur durch die Zubereitung des
Vogelzungentees gelöst werden. Mit der Beigabe von Gift soll der Kaiser
von der kleinen Nation Dondo vergiftet werden. Ausserdem spielen
Mistkäfer und Parasiten eine weitere wichtige Rolle und ein Kampf mit
dem riesigen mutierten Mantarochen - also dem großen Seeungeheuer -
steht am Ende als Showdown. Die Verjüngung des Casts war kommerziell ein
Volltreffer - der Film spielte beinahe 100 Millionen Dollar ein und war
ein Riesenhit in den Hongkonger Kinos, in Punkto Einnahmen überflügelte
er den Vorgänger bei weitem. Natürlich ist der Film ein Paradebeispiel
für die Beliebtheit von CGI Effekten, hier hat Tsui Hark überhaupt nicht
gespart. Als Lohn gab es zahlreiche Nominierungen bei den Asian Film
Awards, bei den Golden Horse Awards und den Honkong Film Awards.
Vielleicht hätte man ein bisschen kürzen können - die Laufzeit von 134
Minuten weist einige Längen auf.
Bewertung: 6,5 von 10 Punkten.
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