Regie: Ted Kotcheff
Einzelkämpfer...
Ted Kotcheff ist ein kanadischer Regisseur mit bulgarischer
Abstammung. Sein größter Filmerfolg gelang ihm 1982 mit dem Actionfilm
"Rambo", der sehr schnell zum Klassiker und Kultfilm avancierte. Bereits
in den 70er Jahren erhielt er für seinen Film "Duddy will hoch hinaus"
den Berliner Bären und auch sein Spätwestern "Begrabt die Wölfe in der
Schlucht" gewann sehr schnell viele Fans dieses Genres.
Leider verloren seine Filme nach dem Riesenerfolg von "Rambo" an
Qualität und versanken im Mittelmaß, er wandte sich später dem Fernsehen
zu und fungierte dort als Produzent.
"Rambo" spielte 125 Millionen Dollar weltweit ein und schaffte
Platz 13 im Jahresranking der erfolgreichsten Filme in den USA. In
Deutschland lief es noch besser, dort belegt er Platz 8 der
erfolgreichsten Filme des Jahres.
1985 kam eine Fortsetzung ins Kino - "Rambo 2" war noch
erfolgreicher als sein Vorgänger, er spielte 300 Millionen Dollar ein,
war der zweiterfolgreichste Film seines Jahrgangs, aber qualitativ
konnte er seinem Vorgänger in keinster Weise das Wasser reichen. Ganz im
Gegenteil: Der Film wurde in 4 Kategorien mit der "Goldenen Himbeere"
ausgezeichnet, seiner Popularität tat dieser Negativpreis aber keinen
Abbruch. Weitere 3 Rambo Filme wurden realisiert.
John Rambo ist ein Veteran des Vietnam Krieges, der dort im
Kriegsgebiet zu einer Eliteeinheit angehört, von denen die meisten
seiner kameraden nicht mehr leben.
Zurück in der Heimat hat er nie wieder Fuß fassen können, er fand
auch keinen Job. So wandert er durch die USA und kommt eines Tages in
die kleinstadt "Hope", kurz zuvor hat er dort seinen letzten
überlebenden Kameraden seiner Elite Einheit der Green Berets besuchen
wollen, doch dessen Mutter hat ihm mitgeteilt, dass ihr Sohn bereits vor
einem Jahr an Krebs gestorben ist. In der kleinen Stadt möchte er nur
was essen und dann wieder weiter ziehen, doch als ihn der hiesige
Sheriff Teasle (Brian Dennehy) entdeckt, gibt dieser ihm
unmissverständlich zu verstehen, dass man hier in "Hope" keine so
heruntergekommenen Landstreicher sehen möchte. Er fährt den Soldaten an
die Stadtgrenze mit dem Hinweis von hier zu verschwinden. Doch daran
denkt John Rambo nicht. Als der Sheriff bemerkt, dass der Mann wieder in
Richtung Stadt läuft, reißt ihm der Geduldsfaden und er verhaftet den
fremden Mann, der sich auf Durchreise befindet. Dort wird er in Haft
genommen und wird vom Chief Deputy Art Galt (Jack Starrett) sogar
körperlich misshandelt, was dem jungen Deputy Mitch (David Caruso) nicht
gefällt. Die Misshandlungen gehen soweit, dass sich Rambo wehrt und mit
einem Motorrad entkommen kann. Sheriff Teasle nimmt den Ausbruch
persönlich und organisiert ein Suchtrupp mit automatischen Waffen,
Hunden und einem Hubschrauber. Auch Galt ist dabei. Er widersetzt sich
den Anweisungen seines Vorgesetzten und schießt vom Hubschrauber aus auf
den Flüchtigen, der an einer hohen Bergklippe hängt. Das ist aber erst
der Auftakt einer Hatz gegen den ehemaligen Soldaten, bei dem sich bald
herausstellt, dass die Polizei die Jägerrolle verloren hat....
Mit Ausnahme vom Schluß, der ein bisschen das Gefühl hinterlässt,
als wäre den Drehbuchautoren Stallone, Sackheim und Kozoll nichts mehr
besseres eingefallen, ist "Rambo" ein sehr spannender Genrebeitrag, der
durch die Location und auch durch die Figuren mit den Kontrahenten
"bornierter Sheriff" vs. "Traumatisierten Soldaten" einen starken
Gegensatz aufbauen kann. In der Rolle des ehemaligen Ausbilder von Rambo
ist Richard Crenna zu sehen. In Ansätzen ist der Film auch als
Aufarbeitung der jüngeren amerikanischen Geschichte sehr überzeugend.
Bewertung: 8 von 10 Punkten.
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