Regie: Yojiro Takita
Die Wölfe von Mibu...
Das historische Samurai Drama "The Last Sword" ist auch unter dem
Titel "When the last sword is Drawn" bekannt und lief in Deutschland
unter den Namen "Der letzte Feldzug der Samurai" oder "Die Wölfe von
Mibu". Es ist ein Film des Regisseurs Yojiro Takita aus dem Jahr 2003
und basiert auf dem Roman von Jiro Asada. Die Geschichte selbst spielt
in der Endzeit des Tokugawa Shogunats und wurde 2004 bei den Japanese
Academy Awards als bester Film des Jahres ausgezeichnet. Auch
Hauptdarsteller Kiichi Nakai gewann in der Kategorie als bester
Hauptdarsteller, sein Co-Star Koichi Sato wurde als bester
Nebendarsteller geehrt. Weitere 8 Nominierungen blieben ohne Sieg. 5
Jahre später gewann der Regisseur für sein Drama "Nokan" auch den Oscar
als bester fremdsprachiger Film des Jahres.
Der Film erzählt die Geschichte von zwei Shinsengum Samurai. Die
Geschichte beginnt aber viel später in Tokio im Winter des Jahres 1999.
Dr. Chiaki Ono (Takehiro Murata) hat seine Praxis aufgegeben und ist mit
seiner Frau am Packen, das Paar will sich künftig in der Mandschurai
niederlassen. Obwohl die Praxis schon geschlossen ist, klopft es an der
Tür. Der alte Hajime Saito (Koichi Sato) hat seinen kleinen kranken
Enkel dabei und bittet um dessen Behandlung, der Arzt untersucht das
Knaben. Dem alten Mann fällt ein Bild auf, auf dem ein Samurai
abgebildet ist. Er fragt nach, obwohl er bereits weiß wer auf diesem
Foto abgebildet ist. Es ist sein alter Weggefährte Yoshimura Kinichiro
(Kiichi Nakai) - ein Mann, den er sehr hassenswert empfand, weil der so
viel anders war als er. Saito war in früheren Jahren ein herzloser
Killer, was diverse Rückblenden lebendig werden lassen. Er hat bereits
einen hohen Stand bei den Samurai Shinsengumi erreicht, als man
Kanichiro Yoshimura dort aufnahm. Dieser fällt auf weil er zwar sehr
gefühlsbetont, aber ziemlich gierig auf Geld ist. In Rückblenden sieht
der Zuschauer dessen früheres Leben als Ehemann und Vater. Doch die
Armut zwingt ihn seine Frau (Yui Nazukawa, in jüngeren Jahren wird sie
von Momo Nakujama dargestellt), seinen Sohn (Sora Toma) und sein kleines
Töchterchen und seine Heimat Nambu Morioka zu verlassen um in der
Fremde Geld zu verdienen, dass er natürlich seiner Familie zukommen
lässt.
Dieser Entschluß hat weitreichende Folgen, weil er fortan in der
Heimat geächtet wird. Bei den Samurai Shinsengumi, die vom Volk die
Wölfe von Mibu genannt werden, kann er mehr und mehr Ansehen und Respekt
aufbauen. Selbst bei seinem Widersacher Hajime Saito, mit dem ihm eine
langjährige Hassliebe verbinden wird. Als das Ende des Shoguns Tuokugawa
naht, müssen sich die Samurai entscheiden auf welcher Seite sie
stehen....
Es geht in den Film um widersprüchliche Loyalitäten gegenüber dem
Clan, dem Fürsten und der Familie. Das Leben des Samurai wird bei diesen
Themen ständig gefordert sein. Die Geschichte spielt am Anfang einer
Epoche, in der das alte Ständesystem Japans und das hohe Ansehen der
Samurai dem Untergang geweiht ist. Eine moderne Zeit bricht an.
Ausserdem ist dem Regisseur sehr daran gelegen einen Mann zu
porträtieren, der bereit ist alles für das Wohl seiner Familie zu tun,
selbst wenn das bedeuten sollte, dass er sie nie wieder sehen wird. Eine
traurige Geschichte, die Yojiro Takita hier erzählt. Neben sehr viel
Dramatik kommen auch der Schwertkampf und auch die Rituale des Clans
nicht zu kurz. Als heftigste Szene bleibt ein misslungenes Seppuku
Ritual in Erinnerung, dass in einer Enthauptung endet.
Bewertung: 8 von 10 Punkten.
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