Freitag, 11. April 2025

Last Days (Gus van Sant)


 

 

 

 

 

 

 

Regie: Gus van Sant

Die letzten Tage eines Rockmusikers...

Der 2005 realisierte Musikerfilm "Last Days" ist der dritte und letzte Teil von Gus van Sants sogenannter "Todestrilogie", die mit "Gerry" im Jahr 2002 begann und ein Jahr später mit "Elephant" fortgesetzt wurde. Dialoge und Erzähulungen sind in allen drei Filmen nur spärlich eingesetzt, auch die Szenen verlaufen nicht linear. Am besten hat diese Machart bei "Elephant" funktioniert. In "Paranoid Park" dem nächsten van Sant Film nach "Lost Days" verwendet der Regisseur dieselbe Technik erneut.  Ein junger Musiker namens Blake (Michael Pitt) schleicht sich aus einer Reha-Klinik und geht durch einen Wald nach Hause. Er schwimmt durch einen See und macht sich ein Lagerfeuer für die Nacht. Am nächsten Tag kommt er nach Hause und zieht sich um. Er läuft mit einer Schrotflinte im Haus umher und zielt auf seine schlafenden Mitbewohner Scott (Scott Patrick Green), Luke (Lucas Haas), Asia (Asia Argento) und Nicole (Nicole Vicious). Er wird von einem Vertreter der Gelben Seiten (Thadeus A. Thomas), begrüßt, der mit ihm über eine Anzeige im kommenden Buch spricht. Er erhält einen Anruf von seiner Plattenfirma, in dem ihm mitgeteilt wird, dass er und seine Band eine weitere Tournee machen müssen und es wichtig sei, die gebuchten Termine einzuhalten. Doch Blake legt auf. Er geht nach oben und schläft in einem der Zimmer auf dem Boden ein. Asia erwacht und findet ihn schlafend vor, als zwei Missionare der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Adam und Andy Friberg) an der Tür stehen. Scott und Luke öffnen die Tür, und die beiden Missionare erzählen ihnen von ihrer Kirche und ihren Lehren. Blake zieht sich um und verlässt das Haus, um in den Schuppen draußen zu gehen, während die Missionare gehen. Scott, Luke, Asia und Nicole gehen, und Blake geht zurück ins Haus. Sein Freund Donovan (Ryan Orion) und ein Privatdetektiv (Ricky Jay) kommen zum Haus. Blake geht, während sie sich im Haus nach ihm umsehen. Er wartet, bis sie weg sind, bevor er das Haus wieder betritt. Er spielt mit Gitarre und Schlagzeug herum und lässt sie zusammen mit seinem Gesang in Dauerschleife laufen. Er hört auf, als seine Plattenmanagerin (Kim Gordon) vorbeikommt und versucht, ihn dazu zu bewegen, mit ihr zu gehen, aber Blake weigert sich. Blake geht an diesem Abend in einen Rockclub, wo ein Freund auf ihn zukommt und ihm erzählt, wie er auf einem Grateful-Dead-Konzert war. Blake geht, bevor sein Freund die Geschichte zu Ende erzählen kann. Blake geht nach Hause, wo Scott etwas von seinem Geld nimmt und Luke Blake um Hilfe bei einem Song bittet. Scott erzählt Luke, dass Donovan einen Privatdetektiv dabei hatte und dass sie gehen sollten. Nachdem Scott und Luke oben Sex hatten, spielt Blake ein letztes Mal Akustikgitarre, bevor er zum Schuppen geht, wo er still sitzt und seinen Mitbewohnern beim Gehen zusieht. Sie verbringen die Nacht im Haus ihres Freundes und sehen am nächsten Morgen die Nachrichten, in denen verkündet wird, dass Blake durch Selbstmord gestorben ist und ein Elektriker seine Leiche gefunden hat. Scott, Luke und Nicole steigen in ein Auto und fahren los. Sie fahren eine Autobahn entlang, während Luke auf dem Rücksitz Gitarre spielt....







Die Figur des drogenabhängigen und möglicherweise bereits psychotischen Rockstar Blake soll den Kultstar Kurt Cobain darstellen, der am 5. April 1994 im Alter von 27 Jahren verstarb. Vermutlich hat er sich das Leben genommen, denn in seinem Abschiedsbrief zitiert er den Neil Young Song "My my, hey hey out of the blue" mit den Lyrics “It’s better to burn out than to fade away" (Es ist besser auszubrennen, als zu verblassen). "Last Days“ enthält zwei Eigenkompositionen von Michael Pitt: einen Akustiksong mit dem Titel "Death to Birth“ und einen elektrischen Jam mit dem Titel"„That Day“" Lukas Haas komponierte ein weiteres Stück, "Untitled“. Rodrigo Lopresti komponierte "Seen as None“ und "Pointless Ride“. Die Figur Scott hört „Venus in Furs“ von The Velvet Underground. Der hedonistische Lebensstil dieser letzten Tage hat das Ende der Existenz zur Folge - die karge Machart des Film erfordert die Geduld des Zuschauers. 






Bewertung: 6 von 10 Punkten.  

 

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