Freitag, 11. April 2025

The Doors



Regie: Oliver Stone

Das kurze Leben des Jim Morrison...

Der 1991 entstandene Musikerfilm "The Doors" von Oliver Stone ist vor allem ein Film, der sich mit dem Mythos des Leadsängers Jim Morrison auseinandersetzt. Mit ihren Rocksongs voller Verheißungen, einer faszinierenden Metaphorik, hypnotischen Gebärden und genauso hypnotischen Sounds sowie den rebellischen zornigen Äußerungen trafen die Doors das Lebensgefühl einer Generation von aufbegehrenden junger Menschen, die sich gegen den Vietnamkrieg wandten und/oder bewusstseinserweiternde Drogen ausprobierten. Dabei sah Jim Morrison sehr attraktiv aus. Der Fotograf Joel Brodsky setzte den Doors Frontmann bereits 1967 mit einigen Schwarzweiß Fotos erotisch in Szene. Die Frauen machten ihn so auch zum neuen Sexsymbol Amerikas.  1949 reisen der junge Jim Morrison (Sean Stone, später Val Kilmer) und seine Familie auf einer Wüstenstraße in New Mexico, wo sie auf einen Autounfall stoßen und einen älteren amerikanischen Ureinwohner am Straßenrand sterben sehen. 1965 kommt Jim nach Kalifornien und integriert sich in die Kultur von Venice Beach. Während seines Studiums an der UCLA lernt er Pamela Courson (Meg Ryan) kennen, die beiden verlieben sich und werden ein Paar. Außerdem begegnet er Ray Manzarek (Kyle McLachlan) zum ersten Mal sowie Robby Krieger (Frank Whaley)und John Densmore (Kevin Dillon), die zusammen mit Morrison die Doors gründen. Jim überredet seine Bandkollegen, ins Death Valley zu reisen und die Wirkung psychedelischer Drogen zu erleben. Zurück in Los Angeles spielen sie mehrere Konzerte im berühmten Nachtclub Whisky a Go Go und entwickeln eine begeisterte Fangemeinde. Jims Bühnenauftritte und seine anstößige Darbietung des Bandsongs "The End“ erzürnen die Clubbesitzer, und die Band wird des Lokals verwiesen. Nach der Show werden sie von den Produzenten Paul A. Rothchild (Michael Wincott) und Jac Holzman (Marc Moses) von Elektra Records angesprochen und erhalten ein Angebot für die Aufnahme ihres ersten Albums. Die Doors werden bald zu einem Auftritt in der Ed Sullivan Show eingeladen, doch einer der Produzenten weist sie an, den Text "girl we couldn't get much higher“ im Song "Light My Fire“ aufgrund eines Drogenbezugs zu ändern. Trotzdem singt Morrison den Originaltext während der Live-Übertragung, und die Band darf nicht mehr in der Show auftreten. Mit dem anhaltenden Erfolg der Doors verfällt Jim zunehmend seinem eigenen Image als "Echsenkönig“ und entwickelt eine Alkohol- und Drogensucht. Jim freundet sich mit der Rockjournalistin Patricia Kennealy (Kathleen Quinlan) an, die ihn in ihre Hexerei verwickelt und an einer mystischen Handfasting-Zeremonie teilnimmt. Währenddessen beobachtet ein älterer Geist (es ist immer dieser sterbende Indianer aus dem Autounfall, den er als Junge mit ansieht) diese Ereignisse. Der Rest der Band wird Jims verpassten Aufnahmesitzungen und Konzerten überdrüssig. Jim kommt zu spät und betrunken zu einem Konzert in Miami, Florida. Er wird dem Publikum gegenüber zunehmend konfrontativ und droht, sich auf der Bühne zu entblößen. Der Vorfall markiert einen Tiefpunkt für die Band und führt zu Strafanzeigen gegen Jim, Absagen von Auftritten, dem Scheitern von Jims persönlichen Beziehungen und dem Groll der anderen Bandmitglieder. 1970 wird Jim nach einem langwierigen Prozess der Erregung öffentlichen Ärgernisses für schuldig befunden und zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Er bleibt jedoch bis zum Ausgang der Berufung gegen Kaution auf freiem Fuß. Patricia erzählt Jim, dass sie von ihm schwanger ist, doch Jim überredet sie zu einer Abtreibung. Jim besucht seine Bandkollegen ein letztes Mal auf einer von Ray ausgerichteten Geburtstagsparty, wünscht der Band viel Glück für ihre Zukunft und schenkt jedem von ihnen ein Exemplar seines Gedichtbandes "An American Prayer“. Als Jim mit den Kindern im Vorgarten spielt, sieht er, dass eines von ihnen sein Kindheits-Ich ist, und kommentiert: "Das ist das seltsamste Leben, das ich je gekannt habe“ (eine Textzeile aus dem Doors-Song "Waiting for the Sun“), bevor er ohnmächtig wird. 1971 ziehen Jim und Pam nach Paris, um dem Druck des L.A.-Lebens zu entfliehen. Am Abend des 3. Juli findet Pam Jim tot in der Badewanne ihrer Wohnung. Er wird auf dem Friedhof Père Lachaise begraben, neben anderen berühmten Persönlichkeiten wie Oscar Wilde, Marcel Proust und Molière. Auch Pam stirbt drei Jahre später im Alter von 27 Jahren...









Stone inszenierte Morrison vielleicht zu oft als Drogenjunkie mit der Flasche oder der Spritze in der Hand. Dabei bleibt vielleicht der nachdenkliche Poet auf der Strecke. Immerhin gab der Film Val Kilmer die Gelegenheit sein Können zu zeigen. Von Dämonen zerfressen und ständig mit Exzessen und zügellosen Sexerlebnissen die Abgründe seiner Seele zu suchen...das ist eine nicht gerade sympathische Rolle, die er hier spielen musste. Als Mensch vielleicht verloren, als Musiker genial - wenn man an die unsterblichen Klassiker denkt, die er gemacht hat: "Riders on the storm", "The End", "Break on through (to the other side) oder "Light my fire" denkt. Interessanterweise hat Kilmer einige der LiveSongs aus dem Doors Repertoire für den Film selbst eingesungen.











Bewertung: 7 von 10 Punkten. 

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