Regie: Marcel Gisler
Schwule Fußballer....
Im bekannten Anti-Homophobie Fußballsong von Markus Wiebusch
heißt es "Und der Tag wird kommen an dem wir alle unsere Gläser heben -
Durch die Decke schweben, mit 'nem Toast den hochleben lassen - Auf den
ersten, der's packt, den Mutigsten von allen - Der erste, der's schafft
-Es wird der Tag sein, an dem wir die Liebe, die Freiheit und das Leben
feiern - Jeder liebt den, den er will und der Rest bleibt still -Ein
Tag, als hätte man gewonnen dieser Tag wird kommen".
Tatsächlich gilt der Fuballplatz noch immer als eine der letzten heterosexuellen Bastionen und ein schwuler Fußballspieler auch im Jahr 2018 ein Ding der Unmöglichkeit. Warum ? Weil sich natürlich keiner der ca 5 % fußballspielenden Jungs outet. Der schweizer Filmregisseur Marcel Gisler (F.est un salaud) hat sich in seinem Film "Mario" diesem heiklen Thema angenommen und es ist ihm ein sehr authentischer Film über die Praktiken im Profigeschäft gelungen, wenn bekannt wird, dass einer der Spieler eher Männer liebt.
Tatsächlich gilt der Fuballplatz noch immer als eine der letzten heterosexuellen Bastionen und ein schwuler Fußballspieler auch im Jahr 2018 ein Ding der Unmöglichkeit. Warum ? Weil sich natürlich keiner der ca 5 % fußballspielenden Jungs outet. Der schweizer Filmregisseur Marcel Gisler (F.est un salaud) hat sich in seinem Film "Mario" diesem heiklen Thema angenommen und es ist ihm ein sehr authentischer Film über die Praktiken im Profigeschäft gelungen, wenn bekannt wird, dass einer der Spieler eher Männer liebt.
Man fühlt sich irgendwie erinnert an die heilen 50er Jahre - dort
musste Kinostar und Frauenschwarm eine Scheinehe eingehen, um das Image
nicht zu gefährden. Das war vor mehr als 60 Jahren und doch scheint es
so, als wäre beim Fußball die Zeit irgendwie stehen geblieben. Auf dem
Platz stehen richtige Kerle, die von ihren Spielerfrauen angefeuert
werden. Die letzte Sportart für den heterosexuellen Mann. Für Schwule
ist da kein Platz und ganz bestimmt nicht beim anschließenden Duschen in der
Kabine.
Max Hubabcher spielt den jungen Mario, der von einer Karriere als
Fußballprofi träumt. Er spielt bei der U 21 der BSC Young Boys und hofft
natürlich in die erste Mannschaft der Young Boys aufzusteigen. Die
Chancen stehen gut - Mario wird von seinem Vater (Jürg Plüss)
unterstützt, der selbst Fußball spielte, aber es nicht so weit brachte
wie der Sohn jetzt. Auch die Mutter (Doro Müggler) freut sich über den
sportlichen Erfolgs des Sohns. Eine richtige Freundin hat Mario noch
nicht, aber er trifft sich oft mit Jenny Odermatt (Jessy Moravec), die
er seit seiner Kindheit kennt. Eines Tages verpflichtet der Verein den
jungen deutschen Stürmer Leon Saldo (Aaron Altaras) aus Hannover. Gleich
beim ersten Spiel merken die Kameraden, dass der deutsche sehr gut
spielt und vielleicht für die anderen Stürmer eine echte Konkurrenz in
Richtung 1. Mannschaft bedeuten kann. Der Trainer merkt aber auch, dass
Mario und Leon - trotz extrem unterschiedlicher Spielweise - sich prima
auf dem Platz ergänzen. Man bietet den beiden Jungs an gemeinsam eine
Spielerwohnung in der Stadt zu beziehen, man will, dass die beiden
Fußballer noch mehr harmonieren. Die beiden Jungs kommen sich jedoch
näher und bald sind Gefühle füreinander da. Mario ist besonders
irritiert und hat noch mehr als Leon damit zu kämpfen als über diese
unmögliche Liebe Gerüchte laut werden...
Das Ende ist realistisch und nüchtern. Marcel Gisler hat seine
Liebesgeschichte gekonnt ausbalanciert. Es bleibt alles authentisch, das
Gefühl kommt nicht zu kurz, aber die beiden jungen Männer müssen sich -
sofern sie Karriere machen wollen - den Gesetzen des Fußballs
unterordnen. Trainer, Sportchef und Berater agieren zwar politisch
korrekt und geben sich liberal, aber keiner ist in der Lage diese
ungeschriebenen Regeln zu durchbrechen. Ein HappyEnd scheitert, weil
sich einer der Jungs für die Karriere, der andere für sein Glück
entscheidet.
Bewertung: 8 von 10 Punkten.
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