Unsterblicher Schwertkämpfer....
Man mag es kaum glauben, aber der Samurai Film "Blade of the
Immortal" aus dem Jahr 2017 ist Takashi Miikes 100ster Film. Herzlichen
Gückwunsch...Der 1960 in der Präfektur Osaka geborene japanische
Filmregisseur dreht seit den frühen 90er Jahren Filme und mit dem
aussergewöhnlichen Bodyhorror-Movie "Audition" und dem Yakuza-Thriller
"Dead or Alive" gelang ihm der internationale Durchbruch, der sich mit
weiteren interessanten Filmen wie "Ichi der Killer", "The Call", "Crows
Zero", "Sukiyaki Western Django", den Remakes zu den Samurai Klassikern
"13 Assassins" (das Original stammt von Eiichi Kudō aus dem Jahr 1963)
und "Hara-Kiri: Death of a Samurai" (Masaki Kobayashi drehte das
Original im Jahr 1962), "Ace Attorney", "Big Bang Love Juvenile A" oder
"Wara no tate - Die Gejagten" festigte.
Natürlich lässt es sich bei einem so hohen Arbeitspensum nicht
vermeiden, dass sich auch mal ein paar Gurken unter seinen Werken
befinden. Der 2015 inszenierte Trashie "Yakuza Apocalypse" oder der ein
Jahr später realisierte "Terra Formars" sind jedenfalls wirklich nur
eingefleischten Fans des Directors zu empfehlen.
Daher habe ich mich auch sehr gefreut, dass mit "Blade of the
Immortal" nun wieder ein zugänglicherer Film des Regisseurs vorliegt.
Viele seiner Filme sind ja gekennzeichnet von zeichentrickartigen,
überzeichneten und oft obszönen Gewaltszenen mit dem Hang für abstrakte
Blutbäder. Oft mit den Mangas verwandt, die Hauptfiguren sind Antihelden
oder gnadenlose Verbrecher.
Und so ist auch der kampfstarke Samurai Manji (Takuya Kimura) nicht
gleich der große Sympathieträger, der sich gleich einer Horde von
Kopfgeldjägern stellen muss, die seine kleine Schwester Machi in ihrer
Hand haben. Der Anführer zwingt ihn seine Schwerter abzulegen, dann wäre
das Mädchen frei - doch in dem Moment als Manji seine Waffen streckt,
tötet der Killer die Schwester. Seine Rache ist verheerend, er tötet
alle seine Widersacher. Und er ist unbesiegbar. Eine Nonne namens
Yaobikuni (Yoko Yamamoto) setzte ihm heilige Blutwürmer in seinen Körper
ein. Diese Würmer machen ihn fast unsterblich, denn alle Wunden, die er
in seinen Kämpfen davonträgt, regenerieren bzw. heilen sehr schnell
wieder.
52 Jahre vergehen. Manji hält sich inzwischen wirklich für
unsterblich und es ist inzwischen eine Bürde geworden. Als die kleine
Rin Asano (Hana Sugisaki) ihn aufsucht, hat sie massive Rachegedanken.
Denn ihr Vater wurde ermordet, vielleicht auch ihre Mutter, die
verschwunden ist und mit dem Vater wurden alle Schüler von dessen
Schwertkampfschule getötet. Der Mörder ist der androgyne Kagehisa Anotsu
(Sota Fukushi), der die besten Kämpfer des Landes um sich geschart hat
und die vielen konkurrierenden Schwertkampfschulen zu einer zu vereinen.
Zuerst hat Manji wenig Interesse daran dem kleinen Mädchen zu helfen,
doch das Drehbuch sieht natürlich vor, dass aus deb beiden ungleichen
Helden ein gut harmonisierendes Gespann macht...
Dabei wandelt die Geschichte in Richtung Buddy Movie und ein
bisschen wird man an "Leon der Profi" oder an "True Grit" erinnert. Doch
Takashi Miike hat seine Geschichte mit vielen interessanten wendungen
angereichert. So wird auch der Mörder zu einem tragischen Helden, der
einem Verrat zum Opfer fällt. Und dessen Männer, die auf den
Unsterblichen angesetzt werden, haben auch traurige Geschichten
beizusteuern. So ist einer ebenfalls von Blutwürmern befallen, ein
Anderer (Shinnosuke Mitsushima) erzählt bewegend die Geschichte, wie er
als Bauer aufwuchs und was seine Motivation war ein Schwertkämpfer zu
werden. Dabei wirkt "Blade of the Immortal" insgesamt etwas chaotischer
als Miikes vergangene Samurai-Remakes. Die Dramaturgie insgesamt etwas
holpriger, doch diesen kleinen Nachteil bügelt der Film wieder durch
sein interessantes Dreiergespann an Kämpfern wieder aus.Bewertung: 7 von 10 Punkten.
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