Mittwoch, 13. Februar 2019

Elizabeth

























Regie: Shekar Kapur

Die jungfräuliche Königin...

Shekar Kapur ist ein indischer Filmregisseur, der mit seinem Historienfilm "Elizabeth" einen Welterfolg landete. Es stand ein Budget von 30 Millionen Dollar zur Verfügung, an der Kinokasse spielte der Film gute 82 Millionen Dollar ein.
Der britische Film wurde für insgesamt 7 Oscars nominiert - bester Film, beste Hauptdarstellerin Cate Blanchett, beste Kamera Remi Adefarasin, Beste Filmmusik David Hirschfelder, bestes Kostümdesign und bestes Szenenbild. Am Ende gabs nur eine der begehrten Trophäen. Jenny Shircore wurde Siegerin in der Kategorie "Bestes Makeup".
Interessanterweise sahnte im gleichen Jahr ein anderer Historienfilm ab. "Shakespeare in Love" war der große Abräumer und Judi Dench spielte darin die alternde Queen Elisabeth. Sie war sogar siegreich in der Kategorie "Beste Nebendarstellerin".
Dennoch ist "Elizabeth" ein großer Historienfilm geworden und der Film atmet den Geist der legendären Britischen Histoirenfilme der 60er und frühen 70ern wie "Becket" (Peter Glenville), Ein Mann zu jeder Jahreszeit" (Fred Zinnemann), "Königin für 1000 Tage" (Charles Jarrot) und "Maria Stuart, Königin von Schottland" (ebenfalls Charles Jarrot).
In Kapurs Film werden die Jugendjahre beschrieben, in der Zeit als ihre Halbschwester Maria (Kathy Burke). In dieser Zeit herrscht immer noch großer Glaubenskrieg zwischen Katholiken und Protestanten. Maria ist katholisch und kinderlos. Doch man munkelt, dass sie ein Kind bekommen wird. Seltsam, denn der Gatte hat sie schon monatelang nicht mehr besucht. Die Katholiken Englands haben die Befürchtung, dass nach dem Tod Marias die Protestantin Elizabeth, Tochter der geköpften Anna Boleyn, als Königin ausgerufen werden könnte. Vor allem der Herzog von Norfolk (Richard Eccleston) drängt die Monarchin, dass sie Elizabeth des Hochverrats anklagt und sie hinrichten lässt. Doch Maria ist unschlüssig. Dann stellt sich die vermutete Schwangerschaft als Tumor heraus und Maria stirbt. Elizabeth wird noch in jungen Jahren gekrönt - obwohl sie kurzzeitig im Tower gefangen war. Sie hat viele Feinde und Länder wie Spanien und Frankreich buhlen um die Engländer, indem sie Bewerber für eine Heirat mit Elizabeth ins Spiel bringen. Doch Elizabeth denkt nicht an die Ehe, sie ist liiert mit Robert Dudley (Joseph Fiennes), dem Earl von Leicester. Aussenpolitisch macht ihr Marie de Guise (Fanny Ardent) zu schaffen, die mit ihren Truppen Schottland eingenommen hat. Für Elizabeth ist die Entscheidung "Krieg" eher ein Fehler und die Verluste schwächen sie auch auf innenpolitischem Parkett. Doch sie hat Francis Walsingham (Geoffrey Rush) auf ihrer Seite, der im Exil in Frankreich knapp einem Attentat durch einen jungen Franzosen (Ben Frain) entging und nun mit dem jungen Sir Thomas Elyot (Kenny Doughty) einen Spion bei den katholischen Feinden einschleusen konnte. Als Elizabeth erfolgreich ein Religionsgesetz durchbringt, macht sie sich den Papst (John Gielgud) zum Feind, der einen Mörder (Daniel Craig) nach England schickt, um die Gottlose Königin zu töten. Die Verschwörung ihrer Feinde gelingt am Ende nicht. Eine Hinrichtungswelle ist die Folge...





Am Ende des Films lässt sich Elizabeth die Haare kurz schneiden und erklärt, dass sie wieder zur Jungfrau wurde und mit England verheiratet ist. Ein Grund war sicherlich der Verrat ihres Geliebten Dudley, der als einziger dem Todesurteil entgeht. Cate Blanchett wurde mit diesem Film zur Filmgröße und es ist immer noch ihre beste Rolle - trotz ihrer zwei Oscars für "Aviator" und "Blue Jasemine". Geoffrey Rush erweist sich auch hier einmal mehr als charismatischer Darsteller, er beherrscht jede Szene.
Inzwischen ist "Elizabeth" der bekannteste Film um die legendäre englische königin und die Geschichte endet mit der Zerschlagung dieser Ridolfi-Verschwörung.
Shekar Kapur drehte nach "Elizabeth" mit "Die vier Federn" einen weiteren interessanten Historienfilm, ehe er sich an die Fortsetzung von "Elizabeth" heranwagte. Doch Teil 2 "Elizabeth  - das goldene Königreich" hatte nicht die gleiche hervorragende Qualität wie der Erstling. Der Film hatte ein viel schwächeres Drehbuch, doch Cate Blanchett bekam ein zweites Mal eine Oscarnominierung. Eine weitere Nominierung gabs für das Kostümdesign...in dieser Kategorie kam es am Ende auch zum Sieg.





Bewertung: 9 von 10 Punkten. 

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