Samstag, 7. März 2020

Zwei Minuten Warnung




















Regie: Larry Peerce

Ein Scharfschütze im Stadion...

"Zwei Minuten Warnung" ist ein Katastrophenfilm aus dem Jahr 1976, der von Larry Peerce inszeniert wurde. Der Film spielte an der Kasse 6,7 Millionen Dollar ein und das Gespann Eve Newman und Walter Hannemann erhielten sogar eine Oscarnominierung in der Kategorie "Bester Schnitt".
Im Original heißt der Film "Two-Minute-Warning" und dieser Begriff ist den Kennern des American Football wohlbekannt. Beim American Football können Trainer während des Spiels durch das Werfen einer roten Flagge das Spiel unterbrechen und eine Schiedsrichterentscheidung beanstanden. Man nennt dies "Challenge" - während einer Spielhälfte kann der Trainer zweimal von dieser Möglichkeit Gebrauch machen. Zwei Minuten vor dem Spielende oder vor dem Ende der Halbzeit dürfen dies nur noch der Oberschiedsrichter und der Spielbeobachter. Diese 2 Minuten werden als "Two Minute Warning" angekündigt.
Mit Hauptdarsteller Charlton Heston ist eine sichere Bank für den Erfolg des Films gewonnen worden. Heston war bereits in "Erdbeben", "Airport 2" oder "Schlacht um Midway" in dem damals in den 70ern äusserst beliebten Genres tätig und er hat einmal in einem Interview gemeint "Über mehrere Jahre hatten die Kinogänger einen unersättlichen Heißhunger auf Filme mit einer Handvoll Stars, die ziemlich in der Scheiße stecken" - er spielt in Peerces Film einen Polizisten, der einen Scharfschützen stoppen soll, der es auf die Zuschauer im Los Angeles Memorial Coliseum abgesehen hat.
Dieser unbekannte Amokläufer (Warren Miller) ist im ganzen Film nicht groß zu sehen. Er ist aber immer durch die Kamera präsent. Der Zuschauer sieht seine Handlung durch die Augen des Verrückten, der sich in einem Hotelzimmer befindet und am frühen Morgen einen Radfahrer erschießt, der mit seiner Frau auf der Straße fährt. Doch von diesem Mord wird an diesem Tag nur wenig Notiz genommen. Das Wetter ist wie immer gut in Los Angeles und heute ist das Meisterschaftsspielzwischen Baltimore und Los Angeles, eine ähnliche Stimmung wie beim Superbowl. Polizeikapitän Peter Holly (Charlton Heston) wird jedoch von Stadiondirektor (Martin Balsam) informiert, dass sich ein Scharfschütze an einem sicheren Ort verschanzt hat, neben ihm ein Gewehr. Immer wieder nimmt er die Knarre in die Hand und peilt mit dem Zielfernrohr potentielle Opfer im Stadion an, die natürlich von der drohenden Gefahr nichts wissen. Sollen sie ja auch nicht, denn die Panik, die ausgelöst werden würde, wäre genauso gefährlich wie ein gezielter Schuß. Da kann nur ein Swat Team unter der Leitung eines abgeklärten Chiefs (John Cassavettes) Abhilfe schaffen. Die Männer sollen sich möglichst unauffällig in günstige Positionen bringen, wo sie den potentiellen Mörder "neutralisieren" könnten....




Natürlich wird wie in jedem Katastrophenfilm auch auf einige mögliche Opfer näher eingegangen. Unter den Zuschauern befinden sich Jack Klugman (der unbedingt einen sieg von Los Angeles braucht, denn er muss Wettschulden bezahlen), David Janssen und Gena Rowlands als ständig zankendes Liebespaar, Beau Bridges und Marilyn Hassett als junges Paar mit ihren Kids sowie Walter Pidgeon als versierter Taschendieb.
Leider hat der Film etwas Mühe in die Gänge zu kommen. So braucht es eine gute Stunde bis alle Charaktere soweit es geht eingeführt sind (leider etwas zu oberflächlich, die Dialoge sind manchmal recht flach) und bis der Attentäter langsam in die Gänge kommt. Erst gegen Ende des Spiels gehts dann plötzlich heftlg zur Sache. Ein Schuß und schon ist die ultimative Panik im Gange, die nicht mehr verhindert werden kann. Das amerikanische Kinopublikum wollte aber kein Film, bei dem beim Super Bowl der Terror ausbricht. So war das Kassenergebnis angesichts der hohen Erwartungen eher enttäuschend und auch die Kritiken waren eher verhalten. Trotz der Kritik ist "Two Minute Warning" nicht uninteressant, zumal er dieses ultimative 70s Kinoflair besitzte.




 Bewertung: 7 von 10 Punkte

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