Samstag, 7. März 2020

Shadow



















 Regie: Zhang Yiou

Intrigen am Hof....

Mit seinem Film "Shadow" knüpft der chinesische Regisseur Zhang Yimou an seine früheren Wuxia Filme über ritterliche Helden und Intrigen am Kaiserhof an. Mit einem bisherigen Einspielergebnis von 90 Millionen Dollar können die Macher sehr zufrieden sein, auch wenn der Filmemacher den Kassenerfolg des Vorgängers "The Great Wall" und den fiesen Tao Tei Monstern (weltweit 334 Millionen Dollar Einspielergbnis) nicht erreicht. Zhang Yimou gehört zur fünften Generation chinesischer Filmemacher, die auf subtile Weise auch schon Kritik an den politischen Verhältnissen des großen Weltreichs geübt haben. 1988 bekam er den Golden Bären für seinen bildgewaltigen Film "Rotes Kornfeld" - es folgten "Rote Laterne" oder "Die Geschichte der Qui Ju" bevor er sich vermehrt mit historischen Stoffen beschäftigte. Sein Filme "Hero" und "House of the Fliying Daggers" gehören zu den besten Filmen des Wuxia Genres. Sein "Der Fluch der goldenen Blume" war seinerzeit mit einem Etat von 45 Millionen Dollar die bis dahin teuerste Filmproduktion Chinas.
"Shadow" schließt mit seiner Geschichte an diese großen Kampfkunstfilme an und bezieht sich dabei auf eine im 14. Jahrhundert verfassten Textsammlung mit Geschichten und Legenden aus der Frühzeit des Reiches. Die Story spielt zur Zeit der drei Königreich, dh. im dritten Jahrhundert nach Christus.
Der junge König Pei Liang (Zheng Kai) hat es nicht leicht. Seine Armee hält ihn für viel zu weich, nachgiebig und sogar feige und auch sein bewährter Befehlshaber Ziyu (Deng Chao) würde nichts lieber tun als sofort den Krieg mit den Verbündeten aus der Stadt Jingzhou zu beginnen. Mit dem dortigen Herrscher Yang Can (Hu Jun) hat man vor einigen Jahren einen Waffenstillstand geschlossen, da dieser damals aus einer Schlacht als Sieger hervorging. Nicht nur der Befehlshaber, sondern auch der einflussreiche Tian Zhan (Wang Quianyuan) sind mit den Friedensbemühungen ihres Herrschers nicht zufrieden. Des Kaisers Berater Lu (Wang Jingchun) hält sich mit seiner Meinung eher zurück, dafür ist des Kaisers jüngere Schwester Quingping (Guan Xiaotong) umso lautstärker für den Kampf. Denn sie soll mit Yang Cans Sohn Yang Ping (Leo Wu) vermählt werden. Nun kommt es aber doch zum Kampf, weil der Befehlshaber in Eigenregie den Herrscher von Jingzhou zu einem Zweikampf herausgefordert hat. Dieses Duell soll entscheiden, wer die Stadt bekommt. Ein Risiko, denn bisher hat kein Herausforderer jemals die drei Runden im Kampf mit Yang Can überstanden. Was keiner weiß: Der wirkliche Befehlshaber (Ebenfalls Deng Chao mit eindrucksvoller Maske) lebt entstellt und durch eine schwere Krankheit extrem gealtert im Untergrund und hat diesen Doppelgänger geschult, der seit geraumer Zeit seinen Platz eingenommen hat. Nur dessen Frau Xiao Ai (Sun Li) weiß von diesem "Schatten" und spielt das Spiel mit. Sie ist es auch, die dem Doppelgänger eine neue Kampfeskunst beibringen soll nach den Gesetzen von Ying und Yang hat er vielleicht eine Chance den Kampf für sich zu entscheiden. Doch es ist eine Dynamik im Gange, bei denen viele Akteure ein doppeltes Spiel treiben...




Der Schatten ist ein Motiv der Spiegelung und sorgt für ein großes Spannungsverhältnis unter allen Figuren. Dabei hat Zhang Yimou dem versierten Kameramann Zhao Yiaoding viele Freiheit für eine möglichst opulente Bilderflut gelassen, interessanterweise sind die Aufnahmen aber ein bisschen mit Grautönen eingefärbt. Dies macht die Optik fast schon einzigartig und passt enorm gut zum düsteren Stoff, bei dem am Ende alle ihre Masken fallen lassen. 
Man hat manchmal das Gefühl, dass der Film beinahe schwarz weiß ist, nur die Haut der Akteure schimmert dann dezent farbig. Dafür ist wieder das rote Blut in der entscheidenen Schlacht sehr auffällig, es vermischt sich dann mit dem Regen, der gerade auf die Stadt fällt. Ein Film voller Schattierungen von grau, schwarz und weiß - man erinnert sich an chinesische Tuschezeichnungen. Hier wird deutlich wie viel Mühe die Macher sich gemacht haben, einen Klassiker des Genres zu realisieren. Es ist ihnen auf jeden Fall geglückt.




Bewertung: 8 von 10 Punkten. 
 

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