Samstag, 7. März 2020

Die Ehre der Prizzis

























Regie: John Huston

Eine ganz normale Mafia Familie...

"Die Ehre der Prizzis" ist ein rabenschwarzer Mafiafilm und einer von John Hustons zahlreichen Meisterwerken. "Prizzi´s Honor" - so der Originaltitel des Films - wurde 1985 gedreht und spielte damals an der Kinokasse 27 Millionen Dollar ein. Es sollte der vorletzte Film des großen Filmregisseurs werden. 1987 drehte er mit "The Dead" so etwas wie ein persönliches Vermächtnis. Er starb kurz nach der Beendigung des Films an einem Lungenemphysem. "Die Ehre der Prizzis" wurde genauso wie sein Vorgänger "Unter dem Vulkan" von der Filmkritik sehr gefeiert - daher waren die 8 Oscarnominierungen (Bester Film, Beste Regie, bester Darsteller Jack Nicholson, bester Nebendarsteller William Hickey, beste Nebendarstellerin Anjelica Huston, beste adaptiertes Drehbuch, Beste Kostüme, bester Schnitt) nicht verwunderlich. Allerdings siegte der Film am Ende nur in einer Kategorie: Hustons Tochter Anjelica gewann den Oscar für ihre großartige Rolle als Maerose Prizzi. Selten war der Preis so gerechtfertigt wie in diesem Fall. Sie spielt die Schlüsselfigur des Films einfach grandios.
Die Geschichte spielt im Mafia Milieu in Brooklyn und die Familie Prizzi ist darüberhinaus noch reichlich verrückt.
Charley Partana (Jack Nicholson) ist der Sohn von Angelo Partana (John Randolph), dem Consigliere des mächtigen Don Corrado Prizzi (William Hickey). Bereits bei der Geburt des Jungen bestimmt der Don, dass er wie ein zweiter Vater die Geschicke des Kleinen in der Zukunft leiten will. Es ist daher auch nicht verwunderlich, dass Charley als Erwachsener einen einflussreichen Posten in der Familie inne hat. Er ist sozusagen der Mann fürs Grobe, der Killer des Clans. Und alle fürchten Charley, der leider aber nicht der Hellste Kopf unter Gottes Sonne ist. Bei einer Hochzeitsfeier innerhalb der Familie trifft er Maerose (Anjelica Huston), seine einstige Geliebte, die von ihrem Vater Dominic Prizzi (Lee Richardson) wegen dieser ausserehelichen Affäre verstoßen wurde und nur noch bei Famlienfeiern geduldet wird. Maerose ist eine erfolgreiche Innenarchitektin und immer noch platonisch mit Charley befreundet. Der hat viele Frauengeschichten am Laufen, aber von einem weiblichen Hochzeitsgast (Kathleen Turner) ist er derart fasziniert, dass er diese fremde Frau unbedingt wieder sehen möchte. Die attraktive Lady tanzt und flirtet zwar mit ihm, verschwindet dann aber urplötzlich, nachdem sie ein Telefonat erhalten hat. Charley muss die Frau wiedersehen und tatsächlich meldet sich Irene Walker - so heißt sie - bei Ihm nach der Feier. Es folgt eine Romanze, die ganz schnell zur großen Liebe wird. Was Charley leider nicht weiß: Irene ist eine Auftragsmörderin und wird von der Famlie manchmal engagiert. Charley will Irene heiraten, doch so einfach ist das nicht. Denn Irene ist nicht nur Killerin, sondern auch Komplizin bei einem Casinobetrug, bei dem die Familie einen großen Geldbetrag verloren hat. Charley wird engagiert um das Geld wieder zu beschaffen und die Verantwortlichen zu "neutralisieren". Er rechnet natürlich nicht damit, dass er Irene kalt machen soll...




 Die Story ist damit aber noch lange nicht zu Ende. Es wird noch ein Bankdirektor entführt und in dieser Aktion noch eine unbeteiligte Zeugin getötet, die sich als Frau eines Polizeichefs herausstellt. Auch Maeroses Eifersucht ist totbringend, nachdem sie eine Nacht mit Charley verbrachte und er dann doch die Konkurrentin heiratet. Über allem schwebt die Entscheidung des ergrauten, aber raffinierten Familienoberhaupt, seinem Consigliere und seinen beiden Söhnen Dominic und Eduardo, der von Robert Loggia gespielt wird. Die Geschichte ist extrem überspitzt und erweist sich als vortreffliche und hinterhältige Satire. Am Ende steht die Ehre der Prizzis auf dem Spiel und das verlangt halt seine Opfer.




Bewertung: 10 von 10 Punkten. 

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