Regie: Constantin Costa Gavras
Ein Mann für spezielle Aufgaben...
Der Film "Z" gilt bis heute als einer der überzeugendsten Klassiker
des politsch engagierten Kinos. In Szene gesetzt wurde der
einflussreiche Politthriller von dem griechisch-französischen
Filmemacher Constantin Costa Gavras, der auch anschließend diesem Genre
treu blieb.
In dem 1970 entstandenen Nachfolgefilm "Das Geständnis" pragerte er
die Foltermethoden in einem kommunistischen Staat an. Es folgte "Der
unsichtbare Aufstand", der den Widerstand der Tupamaros gegen die von
den USA unterstützte Militärdiktatur in Urugay zum Thema hatte. Auch
sein Welterfolg "Vermisst" deckt die Machenschaften der Vereinigten
Staaten während des Militärputsches 1973 in Chile auf.
Für "Z" bekam er einen Oscar, für "Das Geständnis" und für "Der
unsichtbare Aufstand" bekam er eine verdiente Golden Globe Nominierung
in der Kategorie des besten Auslandfilmes und für "Missing" erhielt er
einen zweiten Oscar für das beste Drehbuch.
Auch wenn - wie schon zuvor in "Z" - der Staat nicht genannt wird,
in dem sich die folgenden Ereignisse abspielen gibt es keinen Zweifel
darüber, dass Costa Gavras mit diesem südamerikanischen Land Uruguay
meint. Die Geschichte spielt 1970 in der Hauptstadt Montevideo.
Inspiriert durch den Fall des als Entwicklungshelfer getarnten
US-Agenten Daniel Mitrione, der ab dieser Zeit der Regierung in Urugay
beratend zur Seite gestellt wurde. In Wahrheit ist der Mann jedoch als
hilfreicher Berater für Unterdrückung und Folter bei den
Sicherheitskräften des Landes tätig.
Im Film heißt er Philippe Michael Santore (Yves Montand), der
offiziell Beamter der AID (Agency for International Development dort
tätig ist. Der Film wird in Rückblenden erzählt. Vorher sieht man Szenen
von einigen Großrazzien der Polizei. Schließlich findet man seine
Leiche in einem in der Stadt abgestellten Auto. Der engagierte und sehr
angesehene Journalist Carlos Ducas (O. E. Hasse) kann wie viele andere
kritische Bürger nicht verstehen warum die Guerillagruppe ausgerechnet
einen harmlosen Beamten - Berater sowie Kommunikations- und
Verkehrsexperten - entführen. Neben ihm wurde auch ein brasilianischer
Konsul sowie der Sekretär der US-amerikanischen Botschaft entführt.
Letzter wird sehr schnell von der Stadtguerilla wieder frei gelassen,
dafür muss sich vor allem Santore dem Verhör der Entführer stellen. Dort
fällt seine Tarnung, seine Schuld Helfer von Polizeidiktatur und
Folterterror zu sein, ist schon lange aufgedeckt. Die Entführer
versuchen auch, dass der Mann seine Schuld eingestehen kann. Zudem ist
seine Entführung an die Freilassung einiger Revolutionäre geknöpft.
Sollte die Diktatur den Forderungen nicht nachkommen, will man Santore
erschließen. Die Entführung stürzt das Land in eine heftige Krise...
Einmal mehr überzeugt Yves Montand auf ganzer Linie. Hinter seiner
sympathischen Art kommen sehr böse Abgründe ans Licht. Der Film regt wie
alle anderen Filme von Costa Gavras sehr zum Nachdenken an. Die Machart
ist sehr kompex, aber äusserst interessant. In Schlüsselrollen sind
O.E. Hasse und Renato Salvatori perfekt besetzt.
Bewertung: 9 von 10 Punkten.
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