Regie: Pierre Granier Deferre
Sommer 1934...
Kinostar Alain Delon hat Anfang der 70er Jahre einige Filme
zusammen mit Simone Signoret gedreht. "Die Löwin und ihr Jäger" von Jean
Chapot im Jahr 1973 - 2 Jahre vorher wurden beide für "Der Sträfling
und die Witwe" von von Pierrre Granier-Deferre engagiert.
Granier-Deferre drehte französische Filmklassiker wie "Ganoven
rechnen ab", "Die Katze" oder "Adieu Bulle" - auch "Der Sträfling und
die Witwe" gehört aufgrund der starken Schauspielerleistungen zu seinen
besten Filmen.
Die Geschichte spielt im Sommer 1934 - ein unbekannter junger Mann
(Alain Delon) kommt in ein Dorf. Der Mann scheint keinen festen Wohnsitz
zu haben und gilt natürlich für die Menschen im Ort als Landstreicher.
Er ist jedoch der Witwe Couderc (Simone Signoret) behilflich und trägt
ihr einen schweren Gegenstand bis in deren Bauernhaus. Dort lebt die
Frau mit ihren alten Schwiegervater (Jean Tissier). Die hasserfüllte
Schwiegerfamilie (Monique Chaumette, Boby Lapointe) wohnt im Haus
nebenan, ebenso die junge Nichte Felicie (Ottavia Piccolo), die Mutter
eines unehelichen Kindes ist. Die Schwiegerfamilie versucht den Alten
auf ihre Seite zu ziehen, damit sie an den Hof der Witwe kommen. Es gibt
immer wieder Krach. Da die Witwe eine Arbeitskraft brauchen kann,
stellt sie den unbekannten Fremden ein und beide kommen sich näher. Sie
verliebt sich im Stillen in den jungen Mann. Doch der hat auch Augen für
die junge Felicie. Bald gesteht er der Witwe, dass er der gesuchte
Verbrecher Jean Lavigne ist, der aus dem Gefängnis geflüchtet ist. Sie
verrät ihn nicht. Doch die liebe Verwandtschaft nebenan wird bald bei
der Polizei vorsprechen....
Das Schlusswort lautet "1922 hatte Jean Lavigne, der Sohn des
Physikers Etienne Lavigne, bei einem offiziellen Empfang zwei
hochrangige Persönlichkeiten erschossen. Dem Gerichtspräsidenten, der
ihn nach dem Gründen für die Tat fragte, hatte er geantwortet "Ich hatte
genug". Der Film endet natürlich tragisch, denn die Polizei umstellt
den Bauernhof, in dem sich Jean mit der Witwe verschanzt hat. Der Film
lockte mehr als 2 Millionen Franzosen seinerzeit in die heimischen
Kinos. Lobenswert die Kameraführung von Walter Wottitz, der die
bedrückende Dorfatmosphäre meisterhaft einfangen konnte
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.
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