Donnerstag, 25. September 2014

Grifters

























Regie: Stephen Frears

Trickbetrüger...

Roy Dillon (John Cusack) ist 25 Jahre alt und lebt in einem etwas heruntergekommenen Hotel in Los Angeles. Seinen Lebensunterhalt verdient er durch kleinere Betrügereien. Die Nummer mit dem 20 Dollar Schein auf die der Barkeeper reinfallen soll, ist zwar schon 1000fach erprobt, doch diesmal kommt er an den Falschen, der den Trick schon kennt. Von diesem wird er dann noch mit einem Baseballschläger in den Magen geschlagen. Innere Blutungen sind die Folge und dass er sein Leben nur seiner 14 Jahre älteren Mom Lilly (Anjelica Houston) zu verdanken hat, die zufällig auf der Durchreise zu den Pferderennen in La Jolla war und die Gefahr erkannte. Im Krankenhaus bekommt er auch Besuch von seiner derzeitigen Freundin Myra Langtry (Anette Benning), die das Trickbetrüger-Trio komplettiert. Da alle drei ihre Betrügereien alleine tätigen, weiß keiner so recht vom anderen, dass man im gleichen Gewerbe arbeitet. Aber man vermutet es. Lilly steht auf der Lohnliste des Mafia-Buchmachers Bobo Justus (Pat Hingle). Sie besucht für ihren Auftragsgeber die großen Pferderennen des Landes, um durch geschickt platzierte Einsätze dei Wettquoten zugunsten ihres Chefs zu manipulieren. Roy arbeitet sehr erfolgreich mit gezinkten Karten und prägnierten Würfeln. Er hat sich durch die kleinen Betrügereien bereits ein ordentliches Vermögen angspart. Lilly setzt bei ihren Coups ihren Körper ein und hat in der Vergangenheit - gemeinsam mit ihrem Partner Cole (C.T. Walsh) texanische Ölmilliardäre um den Verstand und vor allem ums Geld gebracht. An Roys Krankenbett lernen sich die Frauen erstmalig kennen und es stellt sich spontan eine große gegenseitige Abneigung ein. Möglicherweise liegt es daran, dass sich die beiden Frauen sehr ähnlich sind. Sehr schnell entbrennt zwischen den Frauen ein Kleinkrieg um den zunehmend überforderten Roy, der zudem noch erotische Gefühle für seine Mom hegt...



Davon abgesehen, dass die Schlußszene zwischen Mutter und Sohn vielleicht etwas zu dramatisch geraten ist, hat Stephen Frears mit diesem 1990 erschienenen Neo-Noir einen perfekten Film abgeliefert, der neben "Mein wunderbarer Waschsalon" und "Gefährliche Liebschaften" zu seinen besten Werken gehört. "Grifters" ist sicherlich ein Highlight der 90er Jahre Kino-Dekade und dies hat er vor allem seinen Darstellern zu verdanken. Anjelica Huston spielt die Rolle ihres Lebens und leider musste sie sich bei der Oscar-Wahl von der übermächtigen Kathy Bates in "Misery" geschlagen geben. Sie hätte meines Erachtens die Ehrung nach "Ehre der Prizzis" noch einmal voll verdient. Mit ihr wurde auch Anette Benning nominiert, auch Regisseur Stephen Frears und Donald E. Westlake für sein sehr gutes Drehbuch.



Bewertung: 9 von 10 Punkten.

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