Montag, 1. September 2014

Noah

























Regie: Darren Aronofsky

Der Auftrag Gottes gegen die Menschheit...

Mit "Noah" von Darren Aronofsky kommt nun endlich die Reanimierung des Bibelfilms oder des historischen Monumentalfilms. Ein Genre, das vor vielen Jahrzehnten so große Welterfolge hervorbrachte wie "Quo Vadis", "Ben Hur", "Die 10. Gebote", "Die Bibel", "Die größte Geschichte der Welt" oder "König der Könige" und irgendwann nicht mehr an der Kinokasse zünden konnte. Mit einem enormen Kassenerfolg von 359 Millionen Dollar darf das totgeglaubte Gene nun sicherlich in eine zweite Runde gehen.
Es ist sozusagen auch der erste Mainstream-Film des Filmemachers, der sich bislang vor allem durch sehr düstere Filme wie "Pi", "Requiem for a Dream" oder "The Wrestler" bekannt wurde und dem mit dem Psychothriller "Black Swan" ein Überraschungserfolg beim Publikum und Kritik gelang. Natürlich darf man bei Darren Aronofsky nicht unbedingt die klassische Herangehensweise an den Bibelstoff der Arche Noah in Genesis 6-9 erwarten.
Der Filmemacher zeigt mit den "Wächtern" große Riesenwesen aus Stein, die Noah bei der Arbeit an der Arche helfen. Als kleiner Junge (Dakota Goyo) muss Noah zusehen, wie sein Vater Lamech (Marton Csokas) von König Tubai Kai (Ray Winstone) ermordet wird. Noah ist der Nachfahre von Seth, dem Bruder von Kain und Abel. Er wächst mit dem Glauben auf, dass die Menschen schlecht sind und ein Weiterleben oder Überleben nicht verdient haben. Als Erwachsener (Russell Crowe) hat er mit seiner Frau Naama (Jennifer Conelly) drei Söhne. Der älteste Sem (Douglas Booth), Ham (Logan Leman) und Japhet (Leo McHugh Carroll).
Eines Tages beobachten Noah und Japhet wie eine Blume in Minutenschnelle aus dem Boden wächst. Der geliebte Gürtelhund wird von Jägern verletzt und Noah erschlägt sie deshalb.  Zu dieser Zeit mehren sich auch seine bedrängenden Alpträume von einer großen Flut. Noah bricht mit seiner Familie auf und sucht Rat bei seinem Großvater Methusalem (Anthony Hopkins), der alleine in den Bergen lebt. 
Die Familie findet das Mädchen Ila (Emma Watson), die einzige Überlebende eines grauhafen Abschlachtens. Auch Noah wird gejagt, kann aber durch Steinerne Golems, die in Wirklichkeit gefallene Engel sind, Zuflucht bekommen. Dort kann er mit der Arbeit an dem Schiff, der Arche, bauen. Immer mehr reift in Noah der Gedanke, dass er der Auserwählte Gottes ist, der den Auftrag hat die Tiere zu retten und eine Zukunft zu erschaffen ohne den Menschen, der alles zerstört...




 Und in dieser Thematik hat der Film auch seine großen Momente, denn als Organisator für das Aussterben der herrschenden Species kommt Noah bald an seine Grenzen. Er entfremdet sich immer mehr mit seiner Familie, mit seinen Söhnen, die ganz andere Ziele, eben die ganz normalen Bedürfnisse wie Liebe, Familie gründen und Fortpflanzen, haben. Lobenswert ist die Bildgestaltung des Films, der Kameramann Matthew Libatique überzeugt. Auch gefällt mir Aronofskys Interpretation, die möglicherweise als unbiblisch oder sogar heidnisch kritisiert werden könnte. Denn statt der Moral dominiert in "Noah" vor allem das tiefere Verständnis für die Sintflut Erzählung. Einerseits wäre die Welt friedlicher ohne den Menschen, doch am Ende steht die Liebe und die Barmherzigkeit für den Grund des Überlebens. Dies war möglich, weil der Schöpfer Noah die Entscheidung überließ. Ich fand den Film sehr schön und auch beeindruckend.




Bewertung: 8 von 10 Punkten.

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