Sonntag, 8. Juli 2018

Chihiros Reise ins Zauberland

























Regie: Hayao Miyazaki

Japanische Variante von Wizard of Oz

Der japanische Zeichentrickfilm-Regisseur Hayao Miyazaki feierte seinen internationalen Durchbruch vor allem mit seinem 1997 realisierten Meisterwerk "Prinzessin Mononoke" - der Nachfolgefilm "Chihiros Reise ins Zauberland" gewann 2003 den Oscar und schlug in dieser Kategorie den hochfavorisierten Computer-Animationsfilm "Ice Age" überraschend aus dem Rennen. Ein wiederkehrendes Thema in Miyazakis Filmen ist die Konfrontation von traditioneller Kultur auf der einen Seite, technisierter Moderne und Naturzerstörung auf der anderen Seite. In einem Interview gab der Filmemacher an, dass er in seinen Filmen das Problem des Menschen als Teil eines Ökosystems ansprechen will.
"Ich wollte mit diesem Film Kindern Mut machen, ihr Leben zu meistern, auch wenn sie es sich nicht immer erklären können" - so der Regisseur in einem Interview. "Chihiros Reise ins Zauberland" ist aber ein solches Meisterwerk geworden, dass sowohl Kinder als auch Erwachsene ansprechen wird. Die Geschichte orientiert sich an den unverwüstlichen Klassikern wie "Alice im Wunderland" oder auch "The Wizard of Oz" - ein kleines Mädchen sieht sich plötzlich in einer ganz anderen Welt gefangen. Dort in diesem Zauberland leben dir irrwitzigsten Geister und ganz seltsame Kreaturen. Und dies alles nur deshalb, weil der Vater mit seinem Auto eine kleine Abkürzung durch den Wald nahm, um schneller in seinem neuen Haus zu sein. Doch der Walt hat so seine Tücken und wirkt sonderbar. Irgendwann gehts nicht mehr weiter und Chihiro und ihre Eltern stehen vor einem mysteriösen Tunnel. Als sie auf der anderen Seite herauskommen, laufen sie durch schöne Wiesen mit vielen Blumen und kommen zu einer verlassenen Stadt. Keiner wohnt hier ? Zumindest wirkt alles menschenleer. Doch der Geruch von gutem Essen liegt in der Luft und dann stehen sie vor diesem menschenleeren Restaurant mit den vielen verlockenden Speisen. Die Eltern essen sofort davon, Vater kann ja zahlen, wenn jemand kommt. Nur Chihirio ist der Apettit vergangen, sie kann nicht glauben, dass sich ihre Eltern so hemmungslos über das Buffet hermachen. Ach du Schreck - die beiden essen immer mehr wie Schweine und verwandeln sich dann auch plötzlich in grunzende Schweine.
Von einem geheimnisvollen Jungen, der sich Haku nennt, bekommt sie die Warnung rechtzeitig von dieser Welt zu verschwinden. Doch Chihiro will natürlich nicht ohne ihre Eltern gehen und mit dem Einbruch der Nacht wird die Stadt plötzlich lebendig - allerdings sind die Bewohner keine lebenden Menschen, sondern Geister. Nun muss Chihiro versuchen ihre Angst zu überwinden, denn schließlich hat sie es mit der mächtigen Hexe Yubaba zu tun, die als Chefin des Geisterclans ihre Welt wie ein erfolgreiches Unternehmen führt. Haku weiß Rat, wie man als Mensch hier existieren kann - man muss die Hexe nach Arbeit fragen. Diesen Wunsch wird sie nicht verwehren, auch nicht einem Menschenkind. Sie muss aber ihren Namen ablegen und sich vortan "Sen" nennen, um ihren alten Namen vergessen. Sobald dies passiert wird sie aber auch nie mehr in ihre frühere Welt aus Mensch zurückkehren können. Sie wird im Badehaus arbeiten müssen und von der gütigen Lin angelernt. Bald hat sie kuriose Badegäste und macht die Begegnung mit dem sonderbaren Geistwesen Ohngesicht...





Sowohl die Geschichte als auch die Optik von "Chihiros Reise ins Zauberland" sind extrem fasznierend und die Geschichte ist nie voraussehbar. Da taucht dann plötzlich die gütige Zwillingsschwester der Oberhexe auf und auch der Junge Haku hat Fähigkeiten, denn er kann sich in einen Drachen und in einen Flußgeist verwandeln. Die Geschichte eines kleinen Mädchens, dass bald begreift, dass sie in der fremden Welt lernen muss zurechtzukommen - nur so führt der Weg vielleicht wieder aus diesem "zauberhaften Land" nach Hause.
Ende August 2016 veröffentlichte die BBC eine Liste der bis dato besten Filme des 21. Jahrhunderts - dort wählten die namhafen Filmkritiker "Chihirios Reise ins Zauberland" auf den phänomenalen 4 Platz - nur "Mullholland Drive", "In the Mood for Love" und "There will be blood" lagen noch besser.





Bewertung: 10 von 10 Punkten. 

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